Hund sitzt komisch: 5 Ursachen & was du tun kannst

hund sitzt komisch

Wenn ein Hund komisch sitzt, handelt es sich häufig noch um einen Junghund. Dieser hat noch den typischen Welpensitz. Sobald der Hund ausgewachsen ist, sollte er jedoch normal sitzen. Das bedeutet, dass sämtliche Pfoten nach vorne zeigen. 

Warum manche Hunde dennoch komisch und schief sitzen, erfährst du in diesem Artikel. 


Mein Hund sitzt komisch – gesundheitliche Ursachen

hund sitzt

Sitzt ein Hund schief, hat das häufig gesundheitliche Ursachen. Diese können mal mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Für eine genaue Diagnose sollte zudem auf weitere Symptome geachtet werden. 

Im Zweifel solltest du stets einen Tierarzt aufsuchen, um der Sache auf den Grund zu gehen und langfristige Haltungsschäden vorzubeugen.

1. Rückenschmerzen

Ein häufiger Grund, dass ein Hund krumm sitzt, sind Rückenprobleme. Diese treten in der Regel im Bereich der Wirbelsäule auf. Dazu gehören Bandscheibenvorfälle, Verletzungen oder eine Spondylose. 

Darüber hinaus entwickelt der Hund eine Berührungsempfindlichkeit am Rücken. Winseln, Schwäche, Stöhnen und eine Schonhaltung sind weitere Symptome von Rückenproblemen. 

Die Behandlung erfolgt durch den Tierarzt in Form von Medikamenten. Eine Physiotherapie erzielt ebenfalls gute Erfolge. In schlimmen Fällen ist auch eine Operation notwendig. 

2. Analdrüsenentzündung

Jeder Hund verfügt über Analdrüsen am After. Beim Stuhlgang wird über die Analdrüsen ein Sekret abgesondert, das zur Markierung des Reviers dient. Kommt es zu einer Analdrüsenentzündung, verstopfen diese, was für den Hund sehr schmerzhaft sein kann. 

Um die Schmerzen zu umgehen, wählen sie eine seitliche Sitzhaltung. Analdrüsenentzündung sind ein häufiges Problem bei Hunden, unter dem vor allem kleine Hunderassen leiden. 

Verstopfte Analdrüsen werden vom Tierarzt vorsichtig massiert, sodass das Sekret abfließt. Teilweise ist die Gabe von Antibiotika notwendig. 

Zudem kann eine Futterumstellung hilfreich sein, um den Kot geschmeidig zu halten und somit einer Verstopfung vorzubeugen.

3. Knieschmerzen

Leidet der Hund unter Knieschmerzen, nimmt er ebenfalls eine Schonhaltung ein. Zu den häufigsten Ursachen von Knieschmerzen gehören der Kreuzbandriss und die Verrenkung der Kniescheibe. 

Diese entstehen meist durch zu hohe Sprünge oder Unfälle. Bei einem Kreuzbandriss vermeidet der Hund das betroffene Knie zu belasten. Zudem ist es häufig geschwollen.

Auch bei einer Verrenkung der Kniescheibe wird eine Belastung vermieden. Dadurch neigen viele Hunde auch zu Humpeln

Bei Verdacht auf Knieproblemen sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden, um die Schmerzen zu behandeln.

4. Arthritis

Rund jeder 5. Hund entwickelt im Laufe seines Lebens eine Arthritis. Eine Arthritis ist eine chronische Entzündung der Gelenke. 

Davon betroffen sind insbesondere große Hunderassen wie Berner Sennenhunde, Golden Retriever, Labrador Retriever, Rottweiler und der Deutsche Schäferhund.

Eine Arthritis erkennt man nicht nur daran, dass der Hund breitbeinig sitzt, sondern auch am Humpeln, Vermeiden von Sprüngen, Gelenkschmerzen, Lecken der Gelenke sowie geschwollenen Gelenken.

Leider ist eine Arthritis unheilbar und es können lediglich die Symptome mithilfe von Medikamenten gelindert werden. 

5. Hüftschmerzen

Einige Hunde leiden unter einer Hüftdysplasie. Das bedeutet, dass bei ihnen die Hüftgelenkspfanne nicht richtig ausgebildet ist. Infolgedessen kommt es bei Bewegung zu Reibungen, die Schmerzen verursachen.

Knapp 16% aller Hunderassen leiden an einer Hüftdysplasie, vorrangig große Hunderassen. Dazu zählen besonders der Deutsche Schäferhund, Berner Sennenhund und der Labrador Retriever.

Um eine Hüftdysplasie zu erkennen, solltest du auf die folgenden weiteren Symptome wie Steifheit, eine veränderte Gangart, Humpeln und das Vermeiden von Sprüngen achten. Viele Hunde mit Hüftproblemen haben zudem Probleme beim Treppensteigen.

Je nach Ursache bei der Entstehung der Hüftdysplasie gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Häufig wird sie mit Medikamenten, Physiotherapie, Schonung und Gewichtsreduzierung therapiert.


Schiefes Sitzen und weitere Symptome – Das sind die Anzeichen einer Hüftdysplasie

Eine Hüftdysplasie kannst du an verschiedenen Symptomen erkennen. Ein wichtiges Symptom ist der schiefe Sitz. Teilweise streckt der Hund ein Bein seitlich weg, um Schmerzen vorzubeugen und mehr Stabilität beim Sitzen zu haben.

Doch der schiefe Sitz reicht als einziges Symptom nicht aus, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Weitere wichtige Symptome sind:

  • Veränderter Gang
  • Lahmheit
  • Probleme beim Aufstehen
  • Unbeweglichkeit in der Hüfte
  • Trägheit
  • Vermeiden von Treppen
  • Vermeiden von Sprüngen
  • Humpeln
  • Muskelabbau 
  • Schmerzen im Hüftgelenk

Um eine Hüftdysplasie zu diagnostizieren, werden Röntgenbilder angefertigt. Dadurch kann auch die Schwere der Gelenkerkrankung festgestellt werden. 

Die häufigste Ursache der Hüftdysplasie ist die Genetik. Allerdings können auch Übergewicht, eine zu hohe Belastung oder Hormone eine Hüftdysplasie verursachen.


Der korrekte Sitz – Den Welpensitz abtrainieren

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Der Welpensitz wird auch Froschhaltung genannt, da sie der eines Frosches ähnelt. Bei Welpen und jungen Hunden ist dieser Sitz vollkommen normal. 

Erwachsene Hunde sollten diese Sitzhaltung jedoch nicht mehr einnehmen. Andernfalls kann es zu langfristigen Haltungsschäden kommen. Der richtige Sitz fördert die Rücken- und Bauchmuskulatur und sorgt für eine gute Stabilität.

Beim korrekten Sitz hat der Hund eine gerade Haltung. Das bedeutet, dass der Rücken gerade und gestreckt ist, die Pfoten nach vorne zeigen und die Hinterbeine unter den Körper gezogen sind.

Genau wie wir Menschen können auch Hunde das richtige Sitzen lernen. Dafür ist ein gezieltes Training notwendig, bei dem du darauf achtest, wie sich der Hund hinsetzt und wieder aufsteht.

Wer alleine keine Erfolge erzielt, kann sich stets einen Hundetrainer an die Seite holen. Dieser kann dich beim Training unterstützen und dir einige Kniffe an die Hand geben, damit dein Hund eine gerade Sitzhaltung erlernt. 

Interessant:

Wenn ein Hund korrekt sitzt, hat er eine aufrechte Haltung und seine Pfoten zeigen nach vorne. Diese Sitzhaltung hatte ursprünglich eine wichtige Funktion

Wenn Gefahr drohte, konnte der Hund sofort aufspringen und losrennen. Somit konnte er schnell aus der Gefahrensituation fliehen oder auf Angriff gehen.

Heutzutage sind viele Hunde keinen echten Gefahren mehr ausgesetzt. Dadurch zeigen sie auch ein nachlässiges Verhalten beim Sitzen. Besonders größere Hunderassen neigen zu einem schiefen Sitz.


Ist ein komisches Sitzen ab und zu bedenklich?

Das kommt darauf an. Wenn dein Hund normalerweise eine gute Sitzhaltung hat und jetzt plötzlich schief sitzt, ist das meist ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Hier solltest du der Ursache genauer auf den Grund gehen, um diese entsprechend behandeln zu können.

Sitzt der Hund wie ein Mensch, nämlich krumm und schief, zeugt das häufig von Faulheit. Obwohl sie richtig sitzen können, lümmeln sie sich einfach nur auf den Boden. 

Das ist genau wie bei uns Menschen. Obwohl wir wissen, wie eine gesunde Sitzhaltung funktioniert, entscheiden wir uns häufig für die “bequeme” Haltung. 

Hier macht die Dosis das Gift. Sitzt dein Hund nur ab und zu komisch, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge. Primär solltest du jedoch darauf achten, dass dein Hund gerade sitzt, damit sich langfristig keine Haltungsschäden entwickeln.


Fazit

Eine gesunde Sitzhaltung ist für Hunde sehr wichtig. Sie stärkt die Rücken- und Bauchmuskulatur und sorgt für eine ausreichende Stabilität

Hunde, die eine schiefe Sitzhaltung haben, leiden häufig unter gesundheitlichen Problemen wie Hüft-, Rücken- und Knieproblemen. Auch eine chronische Arthritis ist ein häufiger Auslöser für eine falsche Sitzhaltung.

Daher ist es wichtig, die Ursache der Fehlstellung zu behandeln, um weitere gesundheitliche Folgen zu verhindern.

Welche ungewöhnliche Haltung nimmt dein Hund gerne mal ein?

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