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Lilly Reimann

Lilly Reimann

Hund trinkt viel & uriniert: Wie viel ist normal? (Ratgeber)

Wenn dein Hund viel trinkt und gleichzeitig viel uriniert, ist das ein typisches Bild für eine ernstzunehmende Erkrankung.

Trinkt dein Hund viel Wasser, kann das eine harmlose Ursache haben. Pinkelt er jedoch darüber hinaus auch oft und viel, solltest du den Ursachen auf den Grund gehen.

Welche das sind und wie du darauf reagieren kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Kurz & Knapp: Warum trinkt mein Hund so viel?

Dein Hund trinkt viel und uriniert viel? Dann treffen hier möglicherweise zwei Symptome aufeinander, die Polyurie und Polydipsie.

Ist deinem Hund sehr warm oder er hat sich körperlich angestrengt, wird er auch mehr trinken und daraus resultierend mehr urinieren. Er benötigt die Flüssigkeit zum Ausgleich. Gleiches gilt auch bei Fieber oder wenn er bei Durchfall oder Erbrechen hohe Flüssigkeitsmengen verliert. 

Die Polydipsie leitet sich aus dem Griechischen für “viel Durst” ab und bedeutet einen krankhaft gesteigerten Durst. Die Polyurie steht, ebenfalls aus dem Griechischen, für eine gesteigerte Urinproduktion. 

Beide Symptome stehen meist in einer Wechselwirkung. Ein vermehrtes Trinkverhalten sorgt dafür, dass dein Hund öfter und mehr pinkeln muss. Umgekehrt hat ein Hund, der viel pinkelt, auch einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf.

Für dich ist es schwer zu erkennen, ob dein Hund nun viel uriniert, weil er viel trinkt, oder ob er viel trinkt, weil er viel pinkelt. Um hier die Ursachen herauszufinden, ist eine Untersuchung bei einem Tierarzt unumgänglich.

Eine erste Beratung zu diesem Thema erhältst du schnell und kostenlos bei Dr. Sam online in einer Video-Sprechstunde.

Wie viel trinken und urinieren bei Hunden ist überhaupt normal?

Hund am trinken

Als Faustregel gilt, eine normale und gesunde Menge an Urin liegt bei maximal 50 ml pro Kilogramm Körpergewicht deines Hundes pro Tag. 

Bei einem 10 Kg schweren Hund liegt der Absatz also bei maximal einem halben Liter pro Tag. 

Es ist dabei nicht unbedingt einfach, die abgesetzte Urinmenge deines Hundes zu messen. Deinem Hund mit einem Messbecher hinterherzulaufen, macht wohl wenig Sinn.

Sinnvoller ist es, die Trinkmenge zu messen. Dein Hund benötigt etwa 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. 

An wärmeren oder körperlich anstrengenden Tagen können das bis zu 100 ml werden. Bei einem 10 Kg schweren Hund ergibt sich somit eine Trinkmenge von 600 ml bis 1 Liter pro Tag.

Diese Werte sind jedoch auch von der Größe und Rasse deines Hundes abhängig sowie von seiner Individualität. Obwohl dein Hund vielleicht nur 800 ml trinkt, kann seine Wasseraufnahme dennoch schon krankhaft gesteigert sein.

Es bleibt dir im Prinzip nur, deinen Hund über längere Zeit zu beobachten, um feststellen zu können, ob er mehr trinkt und / oder uriniert als sonst.

Weitere Faktoren für eine gesteigerte, aber dennoch gesunde Trinkmenge sind neben körperlicher Beanspruchung und Außentemperaturen auch die Art des Futters. 

Trockenfutter steigert den Flüssigkeitsbedarf im Vergleich zu Feucht- und Nassfutter. Hier muss einer erhöhten Trinkmenge also keine Erkrankung zugrunde liegen.

Stresssituationen, Erbrechen oder Durchfall sorgen ebenfalls für eine erhöhte Trinkmenge, ohne dass eine Wechselwirkung aus Polyurie und Polydipsie vorliegt.


Hund trinkt & uriniert viel: 3 Ursachen

Hund am trinken

Die Ursachen für vieles Trinken und Wasserlassen sind weit gestreut. Im Wesentlichen kann man diese jedoch auf die drei häufigsten Ursachen konzentrieren:

Bei allen Ursachen und Symptomen gilt: Du kannst selbst relativ wenig tun. Nur eine tierärztliche Behandlung oder Therapie sorgt für eine Heilung oder Linderung der folgenden Krankheiten.

Chronische Niereninsuffizienz

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der sich die Funktion der Nieren deines Hundes über einen längeren Zeitraum zunehmend verschlechtert. 

Zu den typischen Symptomen Polyurie und Polydipsie kommt es dabei meist erst, wenn mehr als zwei Drittel der Niere zerstört sind.

Weitere Symptome sind eine Gewichtsabnahme deines Hundes und ein schlechter und lustloser Allgemeinzustand sowie Erbrechen und Appetitlosigkeit.

Gelegentlich sind auch blasse Schleimhäute zu beobachten.


Hyperadrenokortizismus / Cushing-Syndrom

Von diesem Leiden sind meist kleinere Hunde bis 20 Kilogramm Körpergewicht betroffen. Es handelt sich hierbei um eine krankhaft erhöhte Produktion des Stresshormons Cortisol in den Nebennieren. 

Neben dem gesteigerten Trink- und Urinierverhalten haben betroffene Hunde oft einen gesteigerten, fast unstillbaren Appetit.

Weitere Symptome zeigen sich in vermehrten und scheinbar grundlosen Hecheln, einem tonnenförmigen Bauch und haarlose Hautbereiche an den Flanken.

Eine dunkel verfärbte und dünne Haut und Leistungsschwächen können ebenso ein Indiz auf das Cushing-Syndrom sein.


Zuckerkrankheit

Eine der häufigsten Hormonerkrankungen bei Hunden ist der Diabetes mellitus. Durch einen Mangel an Insulin kommt es bei den betroffenen Hunden zu einem krankhaften Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Neben erhöhten Durst und Harndrang nehmen viele Hunde an Gewicht ab, obwohl sie einen gesteigerten Appetit entwickelt haben.

Gelegentliche Symptome äußern sich in einem stumpfen und schuppigen Fell und in einer Trübung der Augenlinsen. Letzteres kann bis zur Erblindung des Hundes führen.


Weitere Ursachen

Wenn dein Hund viel trinkt und pinkelt, kann das neben den geschilderten auch weitere Ursachen haben. Hierzu zählen eine Schilddrüsenunterfunktion, eine weitere Hormonerkrankung, die tierärztlich behandelt werden sollte.

Ist dein Hund bereits wegen einer bekannten Erkrankung in Behandlung und erhält Medikamente, können deren Nebenwirkungen Auslöser für die Symptome sein. 

Infrage kommen jedoch auch Vergiftungen und Lebererkrankungen. 

Eine Natrium- oder Eiweißarme Ernährung kann ebenfalls einen erhöhten Trink- und Urinierbedarf hervorrufen.


Wann zum Tierarzt?

Hund beim Tierarzt

Solltest du ein gesteigertes Trink- und Pinkelverhalten beobachten, solltest du einen Tierarztbesuch in Erwägung ziehen. Kommen jedoch weitere Symptome hinzu, solltest du hierbei schnell handeln und einen Tierarzt unverzüglich aufsuchen. 

  • Wenn die Symptome unerwartet und plötzlich aufgetreten sind und dein Hund einen sehr schlechten Allgemeinzustand aufweist.
  • Wenn du eine Vergiftung nicht ausschließen kannst
  • Wenn weitere Symptome wie Durchfall und / oder Erbrechen auftreten

Bist du dir unsicher, frage Dr. Sam. von zu Hause und ohne Wartezeit erhältst du von seinem Tierarzt-Team eine kompetente und fachkundige Online-Beratung. 


Wie kann ich meinen Hund unterstützen?

Es gibt hier wenig, was du für deinen Hund tun kannst, außer ihn tierärztlich behandeln zu lassen und ihm die Ruhe zu geben, die er braucht. In Absprache mit dem Tierarzt kannst du deinen Hund medikamentös behandeln und gegebenenfalls die Ernährung umstellen.

Ausreichend Bewegung und viel Zuwendung zu deinem Liebling unterstützen und lindern seine Leiden zusätzlich.


Fazit 

Wenn dein Hund viel trinkt und uriniert, hat das meistens etwas mit Hormonen oder den inneren Organen zu tun. Eine Therapie in Eigenregie ist hier nicht angeraten. Fachärztliche Kompetenz hilft deinem Hund am besten.

Eine kostenlose Erstberatung erhältst du von Dr. Sam und seinem Team online. Hier erfährst du von ausgebildeten Tierärzten, welche weiteren Schritte auf dich und deinen Hund zukommen.

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