Mein Hund zittert nach der OP: Ist das normal?

Hund zittert nach OP
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Bei einem Hund sind Operationen mit Narkose oftmals unumgänglich.

Trotz gut verlaufender Operation kommt es häufiger vor, dass der Hund zittert und sich nach der OP ungewohnt verhält. Aber ist das normal?

In unserem Artikel erfährst du alles, was du über das Zittern beim Hund nach einer Operation sowie mögliche Ursachen wissen solltest und wie du deinen Hund mit welchen Maßnahmen unterstützen kannst.


Ist es normal, dass ein Hund nach der OP zittert?

Ja, es ist normal, dass ein Hund nach einer OP zittert. Dies liegt an möglichen Neben- und „Nachwirkungen“ einer Operation.


Hund zittert nach der OP: 5 Gründe

Hund zittert nach der OP: 5 Gründe

Wenn ein Hund nach einer OP zittert, ist das auf verschiedene Ursachen wie Narkose- oder Medikamentenwirkungen, Stress, Schmerzen oder Angst zurückzuführen.

Narkose- und Medikamentenwirkungen

Wenngleich zahlreiche Tierärzte, wie beispielsweise von der Tierklinik Rostock, den Grundsatz vertreten, dass die Art der Narkose entsprechend dem Patienten ausgewählt wird, kommt es dennoch relativ häufig durch das Narkosemittel zu einer Störung der körpereigenen Temperaturregelung.

Infolgedessen kann es sein, dass ein Hund zittert und sich nach einer OP unwohl fühlt.

Zudem können Narkosemittel angewendet werden, die die Hautdurchblutung steigern. In beiden Fällen ist ein (normaler) Abfall der Körpertemperatur die Folge und der Hund zittert, weil ihm kalt ist.

Je mehr sich das Narkosemittel nach einer Operation abbaut, desto mehr reguliert sich die Körpertemperatur wieder und das Zittern lässt nach.

Zittern als Nebenwirkung kann auch durch bestimmte Medikamente verursacht werden, die während oder direkt nach der Operation verabreicht wurden. Hier einige Beispiele von möglichen Medikamenten und Wirkstoffen:

  • Kortison
  • Antiarrhythmika (gegen Herz-Rhythmusstörungen)
  • Blutdruck-Medikamente
  • Zytostatika (gegen Krebs)
  • Immunsuppressiva (zur Unterdrückung des Immunsystems)

Stress

Unsicherheit sowie Aufregung sind nach Operationen sehr verbreitet und können einen Hund nach einer Operation völlig verändert wirken lassen. Aber vor allem lösen diese Faktoren Stress im Körper eines Hundes aus.

Auch die Operation an sich setzt den Hundekörper unter Stress, weil Eingriffe am Körper aus verschiedenen Gründen multiple Körperprozesse in Gang setzen, wofür viel Energie verbraucht wird.

Wacht der Hund aus der Narkose langsam auf, ist Stress die am häufigsten vorkommende Ursache, warum dein Hund nach einer OP zittert.

Schmerzen

Kommt der Hund nach einer Operation wieder zu Bewusstsein, kann er zunehmend mehr Schmerzen wahrnehmen, wenn keine oder nur eine unzureichende Schmerzmedikation verabreicht wurde.

Operationen gehen meist mit Gewebeschnitten einher, die einen Wundschmerz verursachen.

Je nach Operationsvorgang können auch Muskeln, Gelenke, Organe sowie das Atmen und Schlucken durch einen eventuell eingelegten Tubus (Luftschlauch zum Einführen von Atemluft zur künstlichen Beatmung) nach einer Operation schmerzen.

Durch Schmerzen erhöht sich die Muskelanspannung im Körper. Es kommt zu zahlreichen Muskelkontraktionen, und je angespannter die Muskeln sind, umso schmerzhafter ist es für einen Hund.

Das Zittern kann die Folge aus diesen Muskelkontraktionen sein, sodass es mit abnehmendem Schmerzempfinden und entsprechendem Spannungsabbau der Muskeln nachlässt.

Angst

Dein Hund zittert nach einer OP? Dann kann das auch eine typische Reaktion eines Angstverhaltens sein.

Operationen sind auch für Hunde kein alltäglicher „Spaziergang“. Sie werden nach der OP langsam wach und fühlen, dass mit ihnen etwas passiert ist.

Eine fremde Umgebung, in der Regel nur von fremden Menschen in einer Tierklinik oder Tierarztpraxis umgeben und dazu ein anfänglich noch schummeriges Kopfgefühl und eventuell Schmerzen, lösen häufig Angst in Hunden aus.

Angst sorgt für die Ausschüttung von Adrenalin. Dieses Stresshormon signalisiert dem Gehirn, dass eine Gefahr bestehen könnte, durch die es einer Flucht oder eines Kampfes bedarf. Der Körper aktiviert dafür automatisch unzählige Muskeln, die das Zittern auslösen.

Weitere Symptome können bei Angst, aber auch durch Stress, bei einem operierten Hund auftreten:

  • Innere Unruhe
  • Gesteigerte Reizbarkeit bis zu Aggressivität mit Beißen
  • Herzrasen und erhöhter Puls
  • Atemprobleme
  • Erbrechen
  • Durchfall

Wie schnell ist die Narkose beim Hund abgebaut?

Wie schnell ist die Narkose beim Hund abgebaut?

Die Dauer des Narkoseabbaus hängt bei Hunden von der Größe, dem Alter sowie dem Gesundheitszustand ab und kann deshalb zwischen wenigen Stunden und einigen Tagen variieren.

Wichtig ist, dass du deinem Hund genügend Ruhe und Zeit zur Erholung gibst.

Größe und Gewicht

Mit zunehmender Größe steigt in der Regel auch das Körpergewicht, nach dem die Dosierung des Narkosemittels errechnet wird. Je größer und schwerer ein Hund, desto länger dauert meist auch der Abbau des Narkosemittels.

Alter

Mit zunehmendem Alter deines Hundes verlangsamen sich unzählige Prozesse im Körper als normale Alterserscheinungen. Das umfasst auch die Organfunktionen wie Nieren und Leber, über die das Narkosemittel abgebaut und die Bestandteile ausgeschieden werden.

Deshalb dauert der Narkosemittel-Abbau bei älteren Hunden in der Regel immer länger als bei jungen Hunden.

Gesundheitszustand

Ähnlich wie beim Alter nimmt auch der Gesundheitszustand Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit von Narkosemitteln. Ist der Körper beispielsweise durch Erkrankungen allgemein geschwächt, kann das Abbausystem langsamer funktionieren und die Narkose wirkt deutlich länger nach als bei einem Hund in einem guten, starken gesundheitlichen Allgemeinzustand.

Auch Funktionsstörungen der Leber oder Nieren können einen Abbau verzögern, wohingegen bei gut funktionierenden Stoffwechselprozessen in der Leber der Abbau auch beschleunigt werden kann.


Wie kann ich meinen Hund nach der Operation unterstützen?

Wie kann ich meinen Hund nach der Operation unterstützen?

Wenn dein Hund zittert, können nach einer OP verschiedene Maßnahmen unterstützend helfen, dass er sich besser fühlt und schnell wieder zu Kräften kommt.

Dazu gehören zum Beispiel Wärme, Futter und Wasser anbieten, Stressvermeidung, Überwachung und Schonung.

Hier einige Tipps, wie du deinem Hund nach der OP helfen kannst:

  • Schaffe einen gemütlichen, warmen Ruheplatz für ihn und lass ihn viel ruhen
  • Halte Krach und Stress von ihm fern
  • Stell ihm frühestens drei Stunden nach OP kleine Wasserrationen und frühestens sechs Stunden nach OP kleine Futtermengen hin, damit er seinen Körper nicht zusätzlich mit der Verdauung belastet und ihm nach der Narkose nicht schlecht wird
  • Beobachte deinen Hund engmaschig, ob er Symptome zeigt, die auf eventuelle Komplikationen hinweisen können
  • Sprich langsam und bedacht mit ihm, um beruhigend auf ihn zu wirken
  • Beschränke dich anfangs auf kurze Austrittszeiten, die du langsam verlängern kannst, je besser es ihm geht

Wie lange braucht ein Hund, um sich von der OP zu erholen?

Das kommt auf die Schwere und den Umfang der Operation an, wenngleich der Hund bei einer guten postoperativen Pflege ohne Komplikationen in der Regel spätestens nach zwei oder drei Wochen wieder voll genesen ist.

Nach einer leichten OP wie beispielsweise einer Zahnbehandlung sind Hunde meist nach zwei Tagen wieder fit. Hierbei kommt es auch seltener vor, dass ein Hund nach der OP zittert.

Bei Operationen mit vernähten Hautschnitten ist eine Schonung mindestens so lange angeraten, bis die Fäden gezogen sind, wie beispielsweise nach einer Kastration.

Knochen- und Gelenk-OPs können die vollständige Genesung hingegen deutlich länger hinauszögern. Der Tierarzt gibt entsprechende Hinweise dazu.

Gefällt dir unser Artikel oder hast du selbst Erfahrungen mit einem Hund, der nach der OP zittert und sich anders verhält? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar.

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