Kangal im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Informationen)

Kangal im Porträt

Der Kangal, oder auch Anatolischer Hirtenhund oder Kangal-Hirtenhund genannt, ist ein echter XXL-Hund.

Obwohl er in seiner türkischen Heimat eine sehr lange Tradition vorzuweisen hat, ist er vom FCI erst seit 1989 als Hunderasse international anerkannt.

Doch passt dieser riesige Vierbeiner zu dir oder du zu ihm? Finde es in unserem heutigen Beitrag über den Kangal heraus!


Kangal Steckbrief

Größe Männlich: 72 bis 78 cm, weiblich: 65 bis 73 cm
GewichtMännlich: 48 bis 60 kg, weiblich: 40 bis 50 kg
FarbenGrau, Wolf-Sable, Rehfarben, Hell Golden, Dun
Lebenserwartung10 bis 13 Jahre
HerkunftTürkei
Charakter/TemperamentZuverlässig, Intelligent, Unerschrocken, Selbstbewusst, Eigenständig, Stolz
FCI-GruppeGruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde, ohne Arbeitsprüfung

Aussehen 

Kangal

Beim Kangal handelt es sich um einen großen Herdenschutzhund mit kräftigen und massiven Körperbau und einer robusten Statur.

Der Körper erscheint rechteckig mit einer breiten Brust. Er hat mittelgroße, dreieckige und abgerundete, herabhängende Ohren. Diese können laut FCI-Standard auch kupiert sein.

Gut zu wissen

Das Kupieren der Ohren ist nicht überall erlaubt

Während es deutschen Züchtern beispielsweise verboten ist, die Ohren zu kupieren, ist es in der Heimat des Kangals oftmals Standard.

Er hat eine lange Rute, die hängend und an der Spitze eingerollt getragen wird. Besonders Rüden tragen diese hoch über den Rücken gerollt.

In Bewegung wirkt der Kangal trotz seines muskulösen und massiven Körperbaus sehr harmonisch und geschmeidig, was ihm einen sehr kraftvollen Eindruck verleiht.

Die Grundfarbe des Kangal-Fells ist Weiß. Wobei hier meistens mehr Cremefarben in Erscheinung treten. Färbungen bis Wolfsgrau sind möglich und anerkannt. 

Mögliche Farbvariationen sind Blue Fawn, Weiß mit Bisquit, Rotsandfarben und Leberbraun. Dabei sind nicht alle Fellfarben vom FCI anerkannt.

Weiße oder hellere Abzeichen an den Pfoten und Füssen sind erlaubt, an der Brust sind diese nicht erwünscht, aber möglich.

Eine schwarze Maske ist ein unbedingtes Muss. Dunkle Linien an Rute und Ohren sind ebenfalls möglich.

Der Kangal hat einen Doppelmantel aus dichter Unterwolle und Deckhaar, das je nach Klima des Geburtslandes variieren kann. 

So wird das dicke und raue Haarkleid zwischen 3 und 7 cm lang.

Die Augen des Kangal sind mandelförmig und proportional gut zum Kopf passend. Die Augenfarbe ist hell- bis dunkelbraun, wobei gilt: je dunkler, desto besser.

Kangals gehören zu den Molossoiden, also echte XXL-Hunde. Rüden haben eine Widerristhöhe von 72 bis 78 cm, Hündinnen messen zwischen 65 und 73 cm. Eine Toleranz von +/- 2 cm ist hierbei erlaubt.

Während männliche Kangals 48 bis 60 kg auf die Waage bringen, sind die Kangal-Damen deutlich leichter: 40 bis 50 kg.

Lese-Tipp: Entdecke jetzt unseren Artikel „Der Kangal Schäferhund Mix im Rasseporträt (Mit Bildern)“ und erfahre alles Wissenswerte über den faszinierenden Kangal Schäferhund Mix.


Geschichte & Herkunft des Kangal

Der Ursprung des Kangal ist nicht eindeutig hinterlegt. Er ist jedoch bis heute tief in die türkische Kultur eingebettet. So ist er auch der Nationalhund der Türkei.

Namensgebend für den anatolischen Hirtenhund ist eine einflussreiche Züchterfamilie namens Kangal aus der Provinz Sivas in Anatolien.

Die hundeliebende Familie hat sich der Züchtung und Weiterentwicklung des Hirtenhundes besonders angenommen.


Wesen & Charakter des Kangal

Kangal

Beim Kangal handelt es sich um einen sehr autonomen und territorialen Hund. Er ist es gewohnt, selbstständige Entscheidungen zu treffen, um seine Herde bestmöglich zusammenzuhalten und zu beschützen.

Der kühne Vierbeiner ist dabei jedoch ohne jegliche Aggressivität, obwohl er in einigen Bundesländern als sogenannter Listenhund geführt wird.

Er ist ein selbstständig agierender Wächter und Beschützer, der seinem Besitzer gegenüber anhänglich und loyal ist.

Fremden gegenüber reagiert er jedoch misstrauisch und zurückhaltend, anderen Hunden gegenüber ist er eher dominant und unverträglich.

Sein Temperament entspricht seinem Aussehen und seiner Aufgabe: Voller Bewegungsdrang mit viel Ausdauer.

Allerdings ist er trotz seiner Agilität für Hundesportarten eher weniger geeignet. Besser ist es, ihm stattdessen genügend Freiraum auf dem Grundstück zu bieten.


Haltung & Erziehung

Der Kangal ist kein Stadt- oder Wohnungshund. Eine Haltung hier führt unweigerlich zu Problemen mit dem territorialen Vierbeiner.

Seine Aufgabe ist es, Viehherden zu bewachen und zu beschützen, diese Aufgabe sollte man ihm möglichst auch bieten können.

Zumindest sollte er ein Haus mit großem, eingefriedeten Grundstück vorfinden, in dem er seine Runden drehen kann.

Dann benötigt er auch wenig zusätzliche Spaziergänge oder sonstige Beschäftigung.

Der enorme Platzbedarf dieses Hundes ist wohl mit ein Grund, warum diese Rasse in Deutschland nicht sehr verbreitet ist.

Da sich der Hund meist im Freien bewegt, ist es auch kein Problem, ihn über längere Zeit alleine zu lassen.

Der Kangal ist ein treuer und loyaler Hund, der sich gerne an seine Menschen bindet. 

Allerdings solltest du neben viel Platz für ihn auch ausreichend Erfahrung in der Hundeerziehung mitbringen.


Gesundheit & Pflege

Kangal

Der Kangal stellt in puncto Pflege und Ernährung keine besonderen Ansprüche. Trotz seiner Größe gibt er sich mit relativ wenig Futter zufrieden.

Er braucht keine Heizung und auch kein Spielzeug oder ein Geschirr mit Leine.

Am liebsten ist er Tag und Nacht draußen, natürlich nicht in einem Zwinger. Er möchte sich frei bewegen. Deshalb wird hier nochmals ein großes Areal zur Haltung betont.

Entsprechend fällt auch die Fellpflege flach, da sich diese draußen von selbst reguliert. Dennoch schadet gelegentliches Bürsten nicht, insbesondere, wenn dein Kangal nicht draußen, sondern im Haus schläft.

Der robuste Hund hat in der Regel keinerlei Erbkrankheiten und neigt auch sonst kaum zu Erkrankungen. 

Bei Art- und Rassegerechter Haltung liegt die Lebenserwartung eines Kangal zwischen 10 und 13 Jahren.


Passt der Kangal zu mir?

Wie bereits beschrieben, ist der Kangal kein Stadthund und auch kein Begleithund. Als Familienhund eignet er sich bedingt. 

Er sieht dich als seinen Führer und akzeptiert andere Familienmitglieder als Mitglieder des Rudels. Mehr nicht.

Hast du einen großen Bauernhof oder Ähnliches, erhältst du mit dem Kangal einen prima Freund, der dir treu ergeben ist. 

Der Kangal braucht sein Territorium, um glücklich zu sein. Solltest du ihm das nicht bieten können, lass die Finger von diesem sonst tollen Hund.


Fun-Facts zum Kangal

Man sollte meinen, sogenannte Kampfhunde haben die höchste Beißkraft unter den Hunderassen.

Dabei ist jedoch der Kangal Rekordhalter. Mit 743 PSI übertrifft seine Beißkraft die eines Löwen. 

Somit zählt er zu den stärksten Hunderassen der Welt und kann es problemlos auch mit Bären aufnehmen.

Obwohl der Kangal eine echte Rarität hierzulande ist, sind Kangal-Welpen fast ein Schnäppchen. Zwischen 700 bis 1.200 Euro solltest du für einen Welpen kalkulieren.

Gehörst du zu den glücklichen Besitzern eines Kangals und möchtest deine Erfahrungen teilen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.

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1 Kommentar zu „Kangal im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Informationen)“

  1. Hallo
    Ich bin ein Besitzer von zwei kangals beide aus dem tierschutz der eine aus Deutschland Rüde und die andere meine Hündin aus Frankreich beim Rüden habe ich festgestellt er ist sehr schmusebedürftig lieb zu Kindern ohne Probleme die Hündin dagegen weiß ich nicht was mit dir alles passiert ist in Frankreich sie hat gebraucht ungefähr ein Jahr zur Akklimatisierung sich einzuleben habe ein großes Grundstück von 948 Quadratmeter Scheune ja alles abgesperrt 2 m hohen Zaun wohne aber in Rheinland-Pfalz nachbarland ist Hessen da steht Kangal auf Rote Liste . Ich muss halt ein wenig widersprechen mein Rüde und kastriert Stockmaß über 88 cm ein Gewicht von ca 82 kg meine Hündin 75 cm und hat ungefähr 55 bis 60 kg sie ist wachsam und mit anderen Hunden nicht verträglich auch nicht mit fremden Personen wie beschrieben sehr vorsichtig der Rüde ist da etwas offener wollten am liebsten nur draußen , hole sie nachts meistens nach drinnen rein , können nach Eigenmann messen aber immer wieder nach draußen auch im Winter
    Mfg
    Sattler K.

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