Kehlkopflähmung Hund: Einschläfern oder nicht? (Ratgeber)

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Wird bei einem Hund eine Kehlkopflähmung diagnostiziert, ist das für seinen Menschen eine schlimme Nachricht. Schnell kommt einem dabei in den Sinn, ihn zu erlösen und einzuschläfern.

Ob es dazu Alternativen gibt, wie eine Kehlkopflähmung entsteht und ob und wie du deinem Hund helfen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.


Kurz & knapp: Kehlkopflähmung beim Hund – Operieren oder einschläfern?

Hund nach OP völlig verändert

Wurde eine Diagnose über eine Kehlkopflähmung bei deinem Hund getroffen, ist es am Besten, die weitere Vorgehensweise mit deinem Tierarzt zu besprechen.

Je nach Stadium und Fortschritt der Erkrankung kann diese therapiert und behandelt werden. Meistens ist auch eine Operation sinnvoll. Das hängt natürlich auch vom Alter und dem Allgemeinzustand des Hundes ab.

Verspricht eine Behandlung oder Operation keinen Erfolg, ist Einschläfern eine Alternative, die jedoch sorgfältig abgewägt werden sollte. 


Ursachen und Symptome einer Kehlkopflähmung beim Hund

Eine Kehlkopflähmung entsteht nicht aus dem Nichts. Ihr geht in der Regel eine Kehlkopfentzündung voraus. 

Bleibt diese unbehandelt und wird verschleppt und werden schlimmstenfalls die Ursachen für die Entzündung nicht abgestellt, kann sich aus der Entzündung eine Lähmung entwickeln.

Mögliche Auslöser einer Kehlkopfentzündung beim Hund können sein:

  • Ständiges Bellen überlastet die Stimmbänder
  • Verstärktes einatmen von Gas, Staubpartikeln oder Rauch über einen längeren Zeitraum
  • Ein zu enges Halsband, das dem Hund ständig auf den Kehlkopf drückt
  • Häufiges und starkes Ziehen an der Leine, das sich auf das Halsband und somit auf den Kehlkopf überträgt
  • Unbehandelte Probleme mit der Speiseröhre

Zu den Symptomen einer Kehlkopfentzündung und Lähmung gehören unter anderem ein heiseres Bellen, Würgen und Husten, vor allem nach dem Fressen sowie Konditionsschwäche und eine zunehmend erschwerte Atmung.

Weitere Ursachen sind noch nicht komplett erforscht, es wird jedoch vermutet, dass auch hormonelle Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Immunerkrankungen zu einer Kehlkopflähmung führen können.


Krankheitsverlauf und Lebenserwartung bei einer Kehlkopflähmung

Bei einer Kehlkopflähmung wird als erstes Anzeichen oft eine Stimmveränderung wahrgenommen, die sich durch ein leiseres und heiseres Bellen äußert. Vermehrtes Würgen und Husten ist dabei vor allem bei der Futteraufnahme zu beobachten.

Im Krankheitsverlauf wird der Hund zusehends schwächer und verliert an Kondition. Auch das Atmen fällt immer schwerer. Dabei kann sich der Krankheitsverlauf schleichend über Monate und Jahre ziehen.

Oft fällt dem Hundebesitzer die Erkrankung erst auf, wenn der Hund ungewohnte Atemgeräusche zeigt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erkrankung jedoch schon weit fortgeschritten.

Einwirkungen wie Hitze, Anstrengung oder Aufregung können dann zu einer starken Atemnot führen, die zu einer Blaufärbung der Maulschleimhäute über einen Kollaps bis hin zur Bewusstlosigkeit führen kann. 

Dennoch wird eine Kehlkopflähmung oft nicht erkannt und der Hund wird fälschlicherweise auf Herzerkrankungen behandelt.

Aufgrund des schleichenden Fortschrittes der Erkrankung lässt sich eine Abweichung in der normalen Lebenserwartung des Hundes nicht beziffern.


Was kann ich für meinen Hund tun?

Am besten ist es natürlich, einer Kehlkopfentzündung und Lähmung vorzubeugen. Eine kleine verqualmte Bude ist für den Hund genauso ein No Go, wie ein viel zu enges Halsband, das der Hund womöglich 24 Stunden am Tag trägt.

Häufiges lautstarkes Bellen und Ziehen an der Leine solltest du deinem Hund abgewöhnen, gegebenenfalls mit Hilfe eines Hundetrainers.

Bei einer Kehlkopferkrankung, ob Entzündung oder Lähmung, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. 

Eine Kehlkopflähmung kann kaum natürlich behandelt werden. Medikamente, die Symptome wie Atemnot abschwächen, sind in der Regel verschreibungspflichtig und können bei unsachgemäßer Anwendung weitere Probleme hervorrufen.

Du selbst kannst deinem Hund helfen, indem du eventuell Aktivitäten verringerst und deinen Hund keinen Stress aussetzt.

Nahrungsergänzungsmittel wie Rescue Remedy oder ein DAP-Halsband setzen beruhigende Pheromone frei und erleichtern so ein wenig die Beschwerden.


Behandlungsmethoden bei Kehlkopflähmung beim Hund

Eine medikamentöse Behandlung kann die Symptome einer Kehlkopflähmung abschwächen, beseitigt jedoch nicht die Ursache. 

Ohne OP wird eine rein auf Medikamenten basierte Behandlung nicht zum Erfolg führen.

Bei einer Operation werden die Stimmfalten gespannt und an einem Kehlkopfknorpel fixiert. Die Öffnung zwischen den Stimmfalten wird dadurch weitgestellt. In der Folge bekommt der Hund wieder besser Luft und kann freier atmen.

Dieser Eingriff dauert in der Regel etwa 30 Minuten und weist eine Erfolgsquote von über 90 Prozent auf. Dabei kann der vierbeinige Patient oft noch am selben oder am nächsten Tag wieder nach Hause.

Die OP-Kosten für den Eingriff liegen je nach Größe des Hundes inklusive aller Voruntersuchungen und der Nachsorge zwischen 1700 und 2500 Euro.


Fazit

Die einzige Alternative zum Einschläfern bei einer Kehlkopflähmung ist eine Operation. Eine medikamentöse Behandlung lindert nur die Symptome.

Einschläfern oder nicht ist natürlich auch vom Alter des Hundes, seinem Allgemeinzustand und dem Fortschritt der Erkrankung abhängig.

Die OP-Kosten sind für einen 30 Minütigen Eingriff natürlich sehr happig und Operationen dieser Art werden nur von spezialisierten Tierärzten durchgeführt. Aber die Kosten sollten kein Entscheidungskriterium sein.

Hast du gute oder schlechte Erfahrungen mit deinem Hund zu diesem Thema gemacht, würden wir uns über einen Kommentar sehr freuen.

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7 Kommentare zu „Kehlkopflähmung Hund: Einschläfern oder nicht? (Ratgeber)“

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    Hallo unsre Hannah hat kehlkopflähmung war erst sehr schlimm sie musste 4 tage in der Klinik bleiben, da sie schon fast 12 jahre alt ist wollten wir ihr keine op zumuten, war auch der Rat des Tierarzt, wir geben ihr jetzt Kortison uns das funktioniert sehr gut

  2. Avatar

    Unser Aussi 13 Jahre hatte in diesem Frühjahr eine Diagnose nach der Anderen bekommen. Im April brach er nach dem Spaziergang plötzlich zusammen. Es stellte sich nach der Untersuchung heraus, Geriatrisches Vestibularsyndrom.
    Er bekam Cordison und ich konnte wieder mit ihm nach Hause fahren. Der Schreck war groß, am nächsten Tag kamen alle Symthome, wie für diese Erkrankung beschrieben, zum Vorschein. Ich las im Internet, dass auch Vitamin B hilfreich bei dieser Erkrankung sein kann und ich besorgte es aus der Apotheke und gab ihm einen Vitamin B-Komplex 1x täglich zum Futter. Ich stellte fest es ging ihm von Tag zu Tag wieder besser. Allerdings behielt er seit diesem Tag eine Schwerhörigkeit. Nach der Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass unser Basti eine Schildrüsenunterfunktion hat. Wieder mußte ich mit ihm in die Tierklinik nach DD, wo er auf die Tabletten eingestellt wurde. Unser Basti ist sehr sensibel und für Ihn ist alles was mit Tierarztbesuchen zu tun hat Stress.
    Er atmete die ganze Zeit sehr heftig, und zog immer sehr nach Luft. Aus diesem
    sollten wir nochmal zu einem 2. Termin zum Herzecho kommen. Als wir an diesem Tag ins Praxiszimmer der Ärztin hereinkamen, hörte diese Basti atmen und sagte akut, wir brauchen kein Herzecho zu machen unser Hund hat Kehlkopflähmung. Die Symptome sind eindeutig. Eine Untersuchung die dieses bestätigt wurde nicht gemacht. Ich war schockiert. Wir wollten die nächste Woche nach Spanien für 2 Monate. Ratlos frug ich, was jetzt an Behandlung notwendig ist. Sie sagte er müsse Cortison bekommen. Nach dem ich nach Hause gekommen bin, habe ich mich im Internet belesen und viele Situationen gelesen und für mich die wichtigsten Hinweise heraus genommen.
    Somit habe ich unseren Basti als 1. das viele Fell abrasieren lassen, die Entlastung war sofort zu spüren. Er fühlte sich auf Anhieb wohler. 2. hatten ich das Cortison erst mal abgelehnt und mich für Schwarzkümmelöl entschieden und zur Inhalation mit 100%igen Sauerstoff. Bisher sind wir jetzt seit 4 Wochen in Spanien er fühlt sich wohl, die Maßnahmen wirken erstmal, aber wir werden sicher eine Entscheidung treffen müssen, wegen eine OP wenn es schlechter wird. Die nächtlichen Hustenanfälle hat er erstmal nicht mehr.
    Die Ärztin aus der Tierklinik DD riet von einer OP für unseren Basti ab, da er schon 13 Jahre alt ist und wegen der Vorerkrankung. Aber ich kann mir nicht vorstellen, zu zuschauen, wie mein Hund langsam erstickt. Sicher gibt es verschiedene Meinungen, aber zum Schluss würde ich für unseren Basti alles tun, auch wenn es notwendig wird eine OP.

  3. Avatar

    Hallo Helga! Das ist alles sehr traurig und ich fühle mit euch.Ich habe einen 14 jährigen Settermischling der auch eine Kehlkopflähmung hat.Ich ringe noch damit ,ob ich ihn operieren lassMein Verstand sagt aber,nein,laß ihn über die Regenbogenbrücke gehen.Sobald ich merkr,das er troz kortison nicht mehr schlafeb kann,dann werde ich mit ihm gehen.Ich werde meinen Tierarzt anrufen,der kommt dnn zu uns nach Hause.Denke das ist der richtige Weg.Meine Hündin kann sich dann auch von Ihm verabscjieden ,Gruß,Doris

    1. Avatar

      Hallo Doris! Ich stehe auch vor der Überlegung operieren oder nicht. Es gibt ja eine Facebookseite, auf der man viele Berichte nachlesen kann, wie die verlaufen ist. Wie geht es deiner Hündin inzwischen? Ich habe für Chico jetzt ein Kühlhalsband gekauft und werde rescuetropfen für Hunde besorgen, noch ist es ja Gott sei Dank nicht richtig heiß geworden. Bekommt deine Hündin denn Kortison? Wir haben eine Termin für die OP Ende Juni in Duisburg Kaiserberg, wenn er bis dahin durchhält ,werden wir, glaube ich, die OP wagen. Ich hab allerdings auch große Angst vor einer Lungenentzündung hinterher, man muss dann wahnsinnig vorsichtig sein…
      Liebe Grüße
      Anne

  4. Avatar

    Mein Hund hatte eine linksseitige Stimmbandlähmung, bzw. Kehlkopflähmung. Er wurde schon als Herzkrank behandelt. Da es ihm immer schlechter ging habe ich darauf bestanden dem Hund mal in einer Kurznarkose in den Hals zu schauen. Dabei wurde die Kehlkopflähmung diagnostiziert.
    Ich ließ ihn in der folgenden Woche operieren, weil ich glaubte dann hätte ich ihn noch ein paar Jahre. Es war ein Collie mit 9 Jahren.
    Der Operateur informierte uns nach der OP daß allesamt gelaufen sei und er in einem guten Zustand ist. Am nächsten Morgen ging es ihm laut Aussage des Arztes sehr gut . Als wir ihn am Nachmittag abholen wollten lag e4 fast im Koma. Er hatte hohes Fieber und eine Lungenentzündung .
    Wir blieben bei ihm und ließen Blut untersuchen und Herzultraschall machen und ein zusätzliches Antibiotikum geben. Nach 3 Stunden ging es ihm so gut daß wir sogar mit ihm ein paar Schritte gehen konnten. Am nächsten Morgen rief uns dieÄrztin an daß es ihm gut geht und ob wir mit ihm in der Klinik den Tag verbringen möchten. Als wir um 11 Uhr ankamen war er schon im Koma und intubiert und wir sollten unser ok zum Einschläfern geben.
    Nun ist er in unserem Beisein über die Regenbogenbrücke gegangen.
    Wir vermissen ihn soo sehr.

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