Du liebst Deinen Hund. Also versuchst Du alles, damit er immer gesund und glücklich ist.
Dennoch kann es passieren, dass er unter einem gesundheitlichen Problem leidet. Hast Du schon einmal von Nesselsucht beim Hund gehört? Nein?
Dann erklären wir Dir im folgenden Ratgeber, was das ist, wodurch es ausgelöst wird und was Du dagegen tun kannst.
So erkennst Du Nesselsucht beim Hund
Hast Du möglicherweise selber schon einmal unter Nesselsucht gelitten? Falls die Antwort ja ist, weißt Du, dass es sich hierbei um eine äußerst unangenehme und auch schmerzhafte Hauterkrankung handelt.
Diese zeigt sich unter anderem durch teils wässrige/eitrige Quaddeln und einen roten Ausschlag. Dieser kann bei Menschen quasi an jeder Körperstelle auftreten.
Bei Hunden tritt die Nesselsucht ebenfalls auf der Haut auf. Nicht nur ist sie unangenehm und tut weh.
Sie löst auch einen fast unkontrollierbaren Juckreiz aus. Der wiederum dazu anregt, sich zu kratzen, was das Zeug hält.
Gut zu wissen:
Die Folge können offene Kratzwunden sein, die sich leider schnell entzünden können. Vor allem bei langhaarigen Hunden ist es oft schwierig, die roten Quaddeln auf Anhieb zu erkennen. Wichtigstes Symptom ist hier ein Hund, der sich übermäßig häufig kratzt.
Ursachen & Auslöser für Nesselsucht beim Hund
Es gibt mehrere Auslöser, die für die Nesselsucht beim Hund verantwortlich sind. Und tatsächlich ist eine der Ursachen wohl ein wenig überraschend.
Die Darmflora
Denn der Grund sitzt im Darmtrakt des Hundes. Beziehungsweise in dessen Darmflora. Diese ist ein äußerst fragiles System, das leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Das Vertrackte: Gerade bei Hunden sitzt hier der Hauptteil des so wichtigen Immunsystems. Ist die Darmflora nicht intakt, wirkt sich das natürlich auch auf die Gesundheit des Hundes aus.
Stress
Und wieder einmal taucht der gefürchtete Stress auf. Wir können es nicht oft genug sagen, aber: Stress ist wirklich eines der meist unterschätzten Gesundheitsrisiken für unsere geliebten Fellnasen.
Natürlich ist nicht jeder Hund übersensibel. Fakt ist aber dennoch, dass Hunde deutlich schneller auf Emotionen und Stimmungen reagieren, als viele Menschen.
Gerade negative Dinge schlagen ihnen dann schnell auf den Magen – beziehungsweise den Darm.
Tatsächlich wird Dir Dein Tierarzt bestätigen, dass ein stressiges Umfeld sich dauerhaft und langfristig auf die Gesundheit Deines Hundes auswirken wird.
Und dann vielleicht auch die Nesselsucht auslöst. Denn diese ist eine sehr deutliche Reaktion des Hundekörpers darauf, dass ihn etwas beschäftigt. Ist bei uns Menschen übrigens auch nicht anders.
Schon gewusst?
Nesselsucht ist auch unter den Namen Nesselfieber oder Urtikaria bekannt. Diese wird in verschiedene Arten unterschieden, unter anderem die allergische Nesselsucht und die akute spontane Nesselsucht.
Übeltäter hinter dem quaddeligen Hautausschlag sind übrigens Histamine. Also die Stoffe, die auch für den Heuschnupfen verantwortlich sind.
Nur die Symptome sind hier anders. Wirksam ist hier beispielsweise ein Antihistamin, wie Cetirizin.
Übrigens ist Nesselsucht weder höchstgradig gefährlich, noch ansteckend. Sie sollte aber auf jeden Fall schnellstmöglich behandelt werden.
Das kannst du gegen Nesselsucht bei deinem Hund tun.
4 Hausmittel bei Nesselsucht
Es gibt einige Hausmittel, die Du bei Deinem Hund anwenden kannst, wenn dieser unter Nesselfieber leidet.
Fenchelsamen
Fenchel kennen viele von uns wohl vor allem als Wundermittel bei Darmproblemen. In Kombination mit dem folgenden Kamillentee sind zerkleinerte und im Kamillensud gezogene Fenchelsamen ein erstes Hausmittel, mit dem der Juckreiz reduziert werden kann.
Dafür einfach die betroffenen Stellen mit einem fusselfreien Tuch oder Wattepad betupfen. Dein Hund wird es Dir danken.
Kamillentee
Kamille wird seit jeher als entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Kraut geschätzt. Die beruhigende Wirkung entfaltet sich auch bei Nesselsucht. Und kann so sowohl den Juckreiz lindern, als auch möglichen Entzündungen entgegenwirken.
Apfelessig
Apfelessig ist ein echtes Multitalent, wenn es um natürliche Erste Hilfe für Deinen Hund geht. Nicht nur ist er gut bei Verdauungsproblemen – die natürlich die Darmflora beeinflussen.
Apfelessig hilft auch bei Nesselsucht. Der Grund: Die Säure wirkt sich regulierend auf den pH-Wert der Haut aus.
Homöopathie
Ob Homöopathie für Dich eine Option ist, musst Du selber entscheiden. Unabhängig davon gibt es einige Globuli, die von Heilpraktikern als wirksam gegen den durch Nesselsucht verursachten Juckreiz sein sollen.
Hierzu zählt unter anderem Mezereum in der Potenz D12. Um die optimale Wirkung entfalten zu können, gibst Du Deinem Hund 3x täglich 5 Globuli.
Wann zum Tierarzt?
Gerade bei eine Hauterkrankung wie der Nesselsucht empfehlen wir, eigentlich sofort zum Tierarzt zu fahren.
Ja, Hausmittel und homöopathische Mittel – die übrigens auch Tierärzte verschreiben – sind eine gute Erste Hilfe.
Aber gerade, wenn die Darmflora der Auslöser für die Nesselsucht ist, macht es durchaus Sinn, den Hund auf mögliche weitere gesundheitliche Probleme abchecken zu lassen.
Nesselsucht beim Hund vorbeugen
Wir haben Dir ja verraten, dass eine Ursache im Darm Deines Hundes liegt. Was also läge näher, als genau hier anzusetzen, um der Nesselsucht bei Deiner Fellnase vorzubeugen?
Damit die Darmflora wieder ins Gleichgewicht kommt, beginnst Du natürlich mit dem richtigen Futter. Denn hat dieses die für Deinen Hund falschen Nährstoffe, schädigen diese die Darmflora.
Auch Medikamente, wie Antibiotika, oder häufige Wurmkuren wirken sich negativ auf die Darmflora aus.
Hier empfehlen sich Prä- und Probiotika. Welche sich eignen, weiß natürlich Dein Tierarzt. Gibst Du Deinem Hund diese für einige Tage, kommt auch die Darmflora schnell wieder in ihre Balance.
Ein letzter Tipp: Vermeide Stress für Deinen Hund. Je nach „Sensibilitäts-Level“ reichen hier schon Kleinigkeiten aus, um ihn aus der Fassung zu bringen.
Fazit
Nesselsucht bei Hunden ist wohl eine der unangenehmsten, weil ständig juckenden, Hauterkrankungen.
Ausgelöst durch eine nichtintakte Darmflora oder Stress sowie die zu viele Mittel, die den Darm geschädigt haben, ist das Nesselfieber ein sehr deutliches Zeichen des Hundekörpers, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Mit Hausmitteln sowie Homöopathie und natürlich weiteren Medikamenten ist sie aber schnell in den Griff zu bekommen.
Hatte Dein Hund auch schon Nesselsucht? Und wenn ja, was steckte dahinter, wie habt ihr diese gemeinsam behandelt?
Wir freuen uns, wenn Du Deine beziehungsweise Eure Erfahrungen in den Kommentaren mit uns teilst.
