Du möchtest mit einem Hund zusammenleben und bist der Meinung: Je größer, desto besser?
Dann haben wir im folgenden Rasseportrait wohl den richtigen Hund für dich gefunden.
Den Pyrenäenberghund, auch Chien de Montagne des Pyrénées genannt. Was du bei dieser Fellnase außer deinen eigenen Muckis noch beachten musst, erfährst du nun.
Inhaltsverzeichnis
TogglePyrenäenberghund Steckbrief
Größe | Männlich: 70 bis 82 cm, weiblich: 65 bis 74 cm |
Gewicht | Männlich: 45 bis 73 kg, weiblich: 39 bis 52 kg |
Farben | Weiß, Loh, Grau, Badger, Rot |
Lebenserwartung | 10 bis 12 Jahre |
Herkunft | Frankreich |
Charakter/Temperament | geduldig, sanftmütig, willensstark, durchsetzungsstark, anhänglich, furchtlos, gemütlich, wachsam |
FCI-Gruppe | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2.2: Molossoide – Berghunde |
Aussehen
Man kann vieles über den Pyrenäenberghund oder Chien de Montage des Pyrénées sagen, aber nicht, dass man ihn übersehen könnte.
Denn dieser Hund gehört zweifelsohne zu den größten Hunderassen der Welt.
Der „Weiße Riese“, wie er mit weißem Fell auch genannt wird, hat einen muskulösen und kompakten Körper, der von langen Beinen getragen wird.
Auffällig ist der Kopf mit der immer schwarzen Schnauze. Er ist sehr kantig und soll mindestens so hoch wie breit sein.
Er wird von Schlappohren abgeschlossen. Die fedrige Rute trägt dieser Hund immer nach unten hängend.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Das Fell des Pyrenäenberghundes besteht aus zwei Lagen: Einem kurzen und dichten Deckhaar und einer dichten Unterwolle.
Am häufigsten ist die Fellfarbe Weiß. Aber auch Rot, Loh, Grau und Badger sind gemäß Rassestandard erlaubt.
Augenfarben
Nicht nur Größe und Fell beeindrucken beim Pyrenäenberghund. Auch die mandelförmigen Augen „haben es in sich“ und bezaubern uns mit einem dunklen Bernsteinton.
Größe & Gewicht
Beim Pyrenäenberghund kommt einiges an Hund auf dich zu – und zwar nicht nur in puncto Größe, sondern auch in puncto Gewicht.
Rüden erreichen hier eine Schulterhöhe von stolzen 70 bis 82 Zentimetern und können dabei zwischen 45 und 73 Kilogramm wiegen.
Ja, Weibchen sind ein wenig kleiner und leichter. Aber das ist bei dieser Rasse relativ.
Denn auch die Mädels überbieten mit einer Höhe von 65 bis 74 Zentimetern und vor allem dem Gewicht von 39 bis 52 Kilogramm noch so manchen Zweibeiner.
Geschichte & Herkunft des Pyrenäenberghundes
Der Name verrät es vielleicht schon (und wenn nicht der deutsche, dann doch der französische): Der Pyrenäenberghund oder Chien de Montagne des Pyrénées stammt aus Frankreich.
Und noch genauer: Aus den Pyrenäen, die das Land im Süden von Spanien trennen (oder mit diesem verbinden, je nachdem, wie du es sehen möchtest).
Dort werden die Herdenschutzhunde bereits seit vielen Jahrhunderten gezüchtet. Die Vorfahren dieser außergewöhnlichen Rasse bewohnten wahrscheinlich schon vor 3.000 Jahren die Gebirgskette.
Im Mittelalter dann wurden sie zum wichtigsten Asset für Hirten. Sie beschützten nicht nur das Vieh, sondern verteidigten es auch gegen Wölfe und Bären.
Zu diesem Zweck trugen sie in der Regel F, um die wilden Angreifer auf Distanz zu halten oder gleich unschädlich zu machen.
Im 15. Jahrhundert fiel ihnen eine weitere Aufgabe zu: Die Verteidigung französischer Burgen vor feindlichen (und in der Regel englischen) Angriffen.
Erst im 20. Jahrhundert erlebte die Rasse ihre Renaissance, einen ersten Rassestandard gab es im Jahr 1923.
Von der FCI wurde der Chien de Montagne des Pyrénées schließlich im Jahr 1955 als eigenständige Rasse offiziell anerkannt.
Wesen & Charakter des Pyrenäenberghundes
Vielleicht bist du im Internet schon über das Video gestolpert, in dem eine Gruppe Zicklein auf und über einen Pyrenäenberghund springt?
Dann weißt du: Dieser Hund hat ein sanftmütiges Wesen und ein geduldiges Temperament.
Dennoch ist er zu jedem Zeitpunkt äußerst wachsam – egal, wie gemütlich er erscheinen mag. Denn ursprünglich wurde er als Herdenschutzhund gezüchtet, also Eindringliche von seiner Herde fernzuhalten.
Dem sanften Wesen steht ein starker Wille gegenüber, der den Pyrenäenberghund zu einem durchsetzungsstarken und furchtlosen Hund macht.
Er neigt durchaus dazu, auch eigenständig zu handeln und Entscheidungen auf eigene Faust zu treffen.
Darüber hinaus gilt er als sehr anhänglich und baut enge Bindungen innerhalb seiner Familie auf.
Haltung & Erziehung
Wir vermuten, dass du nach den bisherigen Informationen bereits ahnst, was in der Haltung und Erziehung des Pyrenäenberghundes auf dich zukommt. Schauen wir doch einmal, ob deine Vermutungen sich bestätigen.
Haltung
Wir halten in puncto Haltung zunächst fest: Der Pyrenäenberghund braucht Platz. Und zwar viel. Und Auslauf. Auch davon sehr viel.
Eine Haltung in einer Wohnung ist weder sinnvoll noch empfehlenswert. Diese Rasse braucht einen großen (umzäumten) Garten, noch besser ein größeres Gelände, auf dem sie auf die unterschiedlichsten Tiere aufpassen kann (zum Beispiel Zicklein).
Als reiner Familienhund ist diese Rasse schlichtweg ungeeignet.
Erziehung
Der Chien de Montagne des Pyrénées ist kein Anfängerhund – und auch kein Hund für kleine und leichte Menschen (sofern sie nicht über Hulk’sche Kräfte und Muskeln verfügen).
Auch für hundeerfahrene Menschen kann die Erziehung zur Herausforderung werden. Zwar ist der Hund lernwillig, einen absoluten Gehorsam wird er aber niemals an den Tag legen.
Auch Hundesport ist nichts, womit man den Pyrenäenberghund hinter dem Ofen hervorlocken kann. Er zieht es vor, seine Herde zu bewachen – egal, ob Mensch oder Tier oder sowohl als auch.
Gesundheit & Pflege
Eine robuste Gesundheit und eine überschaubare Pflege sind einige der Dinge, die sich Hundehalter für ihre Fellnase wünschen. Wie es sich hier mit dem Pyrenäenberghund verhält, schauen wir uns nun genauer an.
Fellpflege & allgemeine Pflege
Das Fell des Pyrenäenberghundes möchte gepflegt werden – und zwar regelmäßig, also idealerweise ein- bis zweimal in der Woche.
Auch die allgemeine Pflege umfasst für den Hund wichtige Punkte. So sollten die Ohren, Augen, Zähne und Pfoten ebenfalls einmal die Woche kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden.
Gesundheit
Der Pyrenäenberghund hat dank seriöser Zucht nur ein geringes Risiko, an erblich bedingten Krankheiten zu leiden, die Probleme machen können.
Anfällig ist diese Rasse – wie so viele andere mittelgroße bis große Hunde auch – für die Hüftgelenksdysplasie/HD.
Unser Tipp:
Besprich mit deinem Tierarzt die richtige Ernährung, die vor allem schon im Welpen-Alter wichtig ist. Denn eine Überrationierung kann die noch nicht widerstandsfähigen Gelenke nachhaltig belasten.
Natürlich solltest du deinen Hund einmal im Jahr zur reinen Routine beim Tierarzt vorstellen. Er kann dir dann weitere Tipps zu Entwurmungen, der Vorbeugung von Parasiten und zu allen wichtigen (Auffrisch-)Impfungen geben.
Lebenserwartung
Der Pyrenäenberghund hat eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren.
Passt der Pyrenäenberghund zu mir?
Wenn du kein Hundeanfänger bist, viel Zeit mitbringst, du ihm eine passende Aufgabe geben kannst, mental stark bist und schon einiges an Erfahrung mit (Herdenschutz-)Hunden hast sammeln können, ist der Pyrenäenberghund eine Option für dich.
Darüber hinaus raten wir dir von dieser Rasse ab, wenn du bereits in puncto Gewicht unterlegen bist. Denn ist diese Fellnase nicht perfekt erzogen und beherrscht die wichtigsten Kommandos wie „Halt“ und „Stopp“, bekommst du sehr schnell ein Problem.
Am glücklichsten ist der Pyrenäenberghund, wenn er auf einem Hof leben kann und dort von jeder Menge Tieren zum Hüten umgeben ist.
Pyrenäenberghund im Porträt – Video
Fun-Facts zum Pyrenäenberghund
Zum Schluss bekommst du natürlich noch unsere interessanten Side Facts zum Pyrenäenberghund.
Der Pyrenäenberghund ist nachtaktiv. Er wurde gezüchtet, um dann auf die Herden aufzupassen, wenn die Hirten schliefen.
Wundere dich also nicht, wenn deine Fellnase tagsüber „auf der faulen Haut“ liegt.
Der Pyrenäenberghund wurde im Jahr 1675 von König Ludwig XIV. zum Königlichen Hund von Frankreich ernannt.
Dem Pyrenäenberghund beziehungsweise seinen Genen ist es zu verdanken, dass es auch heute noch den Bernhardiner gibt.
Während des Zweiten Weltkrieges transportierten Pyrenäenberghunde Artillerie von Frankreich nach Spanien – natürlich über die Pyrenäen.
Pyrenäenberghunde solltest du nicht lange alleine lassen. Sie werden dann schnell gelangweilt und sogar traurig.
Ein Pyrenäenberghund-Welpe von einem seriösen Züchter kostet circa 1.200 €.
Wenn dir weitere Geschichten zum Weißen Riesen auf vier Pfoten einfallen, freuen wir uns, wenn du diese in den Kommentaren mit uns teilst 😊
1 Kommentar zu „Pyrenäenberghund im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Infos)“
Wir haben einen great Pyrenees, ich kann nur sagen er ist ein Traum und ihr habt ihn gut beschrieben