Im folgenden Rasseporträt stellen wir dir einen französischen Schäferhund genau vor: den Berger des Pyrénées, der hierzulande als Pyrenäen-Schäferhund bekannt ist.
Interessierst du dich schon länger für diese Rasse? Dann erfährst du in den folgenden Zeilen absolut alles, was du zu dieser Fellnase aus den Pyrenäen wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
TogglePyrenäen-Schäferhund Steckbrief
Größe | Männlich: 40 bis 48 cm, weiblich: 38 bis 46 cm |
Gewicht | Männlich: 14 bis 25 kg, weiblich: 8 bis 15 kg |
Farben | Schwarz, Weiß, Grau, Brindle, Harlekin, Kitz, Merle, Blau/Merle |
Lebenserwartung | 15 bis 17 Jahre |
Herkunft | Frankreich |
Charakter/Temperament | engagiert, energiegeladen, lebhaft, herrisch, wachsam, klug, mutig, entspannt, ausgeglichen |
FCI-Gruppe | Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde, Sektion 1: Schäferhunde |
Aussehen
Mittelgroß, rank und schlank – das ist der Berger des Pyrénées. Er hat einen besonders sportlich-grazilen Körper, der vor allem aufgrund der Schlankheit auffällt.
Getragen wird er von langen, schlanken und muskulösen Beinen.
Besonders auffällig ist beim Pyrenäen-Schäferhund der Gesichtsausdruck, der wiederholt als „pfiffig“ bezeichnet wird.
Dieser spiegelt sich auch in den mittelgroßen, mandelförmigen und dunkelbraunen Augen des Hundes wieder.
Der Kopf des Pyrenäen-Schäferhundes ist lang und schmal und wird von mittelgroßen Schlappohren gerahmt.
Die Rute ist ebenfalls mittellang und durch das viele Fell sehr buschig und fedrig.
Größe & Gewicht
Der mittelgroße Berger des Pyrénées erreicht als ausgewachsener Hund eine Schulterhöhe von 40 bis 48 Zentimetern/Rüden respektive 38 bis 46 Zentimetern/Hündinnen.
Dabei ist er extrem leicht – und so wiegen Weibchen gerade einmal zwischen 8 und 15 Kilogramm, Männchen zwischen 14 und 25 Kilogramm.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Der Berger des Pyrénées hat mittellanges oder langes Fell. In der Haarstruktur ist es glatt oder leicht onduliert (gewellt) und ist sehr dicht.
Hinzu kommt eine dichte, weiche Unterwolle.
Ebenfalls gibt es eine Varietät des Pyrenäen-Schäferhundes, bei der das Fell kürzer ausfällt und hier vor allem im Gesicht die rassetypische Felllänge vermissen lässt.
Erlaubt sind bei den Farben des Fells die folgenden Farben und Farbkombinationen:
- Blau/Merle
- Harlekin
- Schwarz
- Brindle
- Merle
- Grau
- Kitz
Weiß ist übrigens niemals erlaubt – auch nicht bei der Harlekin-Färbung, bei der das Fell des Berger des Pyrénées getupft ist.
Wichtig
Bitte behalte im Hinterkopf, dass die Merle-Färbungen mit einem Gen-Defekt verbunden sind, der sich in der ein- oder beidseitigen Taubheit des Hundes ausdrückt.
Geschichte & Herkunft des Pyrenäen-Schäferhundes
Der Pyrenäen-Schäferhund stammt aus den Pyrenäen, der Gebirgskette, die im Süden Frankreichs liegt.
Bei dieser Rasse handelt es sich um die älteste Schäferhund-Rasse Frankreichs.
Bei der Zucht standen immer der Arbeitswillen, das Wesen und die Gesundheit des Pyrenäen-Schäferhundes im Mittelpunkt, nicht aber die Optik.
Deshalb gab es einen ersten Rassestandard auch erst im Jahr 1920.
Der mittlerweile beliebte Familienhund wurde im Jahr 1955 von der Fédération Cynologique Internationale/FCI offiziell als Rasse anerkannt.
Wesen & Charakter des Pyrenäen-Schäferhundes
Geht es um Charakter, Wesen und Temperament des Pyrenäen-Schäferhundes, treffen hier unterschiedliche Naturelle aufeinander, die diesen Hund besonders spannend machen.
Generell gilt er als sehr wachsamer, eigenwilliger und herrischer Hund, der einen hohen Mut besitzt und seine Umgebung aufmerksam beobachtet und verfolgt.
Mit seiner schier unbändigen Energie und seinem lebhaft-verspielten Wesen ist der Berger des Pyrénées ein echter Wirbelwind auf vier Pfoten.
Doch er kann auch anders, wenn er ausreichend körperlich und geistig gefordert wurde.
Ist Relax-Zeit angesagt, zeigt der Vierbeiner sein ruhiges und ausgeglichenes Temperament.
Wie sieht es bei dem unabhängigen Hund eigentlich mit dem Alleinlassen aus? Möglich oder eher schwierig?
Ihn alleine zu lassen ist möglich, sollte aber bereits mit dem Welpen trainiert werden. Zudem gilt, dass lange Zeiten deiner Abwesenheit dieser Rasse nicht bekommen.
Zu wichtig sind ihm hier seine Menschen, denen er sich tief verbunden fühlt. Bei diesen ist er anhänglich und für jeden Schabernack zu haben.
Anders verhält es sich mit fremden Menschen, mit denen der Berger des Pyrénées nicht wirklich grün wird. Hier kann es auch vorkommen, dass der Hund einmal laut bellt.
Haltung & Erziehung
In den nun folgenden Zeilen verraten wir dir, ob Wesen, Temperament und Größe des Pyrenäen-Schäferhundes einen Einfluss auf seine Haltung und Erziehung haben.
Erziehung
Kannst du dem sehr französischen Charme des Pyrenäen-Schäferhundes für die Dauer seiner Erziehung widerstehen?
Dann darfst du dir diese Rasse auch als Hunde-Newbie zutrauen.
Trotz des unwiderstehlichen Wesens und der Eigenschaft, alle um seine vier Pfoten zu wickeln, lässt sich der lernwillige und auffassungsschnelle Hund gut erziehen.
Beachte bitte, dass du hier nicht zu dominant auftrittst, um eventuelle Unsicherheiten deinerseits zu cachieren. Denn diese wiederum verunsichern deine Fellnase.
Eine liebevolle und konsequente Führung mit Fingerspitzengefühl und Empathie ist dagegen der Schlüssel zu einer erfolgreichen Erziehung des Pyrenäen-Schäferhundes.
Haltung
Als Hütehund ist der Pyrenäen-Schäferhund eigentlich immer in Action und möchte sich auf möglichst viel Platz möglichst viel bewegen.
Demnach ist er nur dann wirklich glücklich, wenn er in einem (ländlichen) Haus mit großem Garten leben darf.
Und nicht nur der Körper will trainiert und ausgelastet werden – auch die grauen Zellen benötigen jeden Tag ein hohes Maß an intellektuellem Input, wenn du so willst.
Eine ausreichende Kopfarbeit – gerne auch in Kombination mit körperlicher Betätigung – ist also ein Muss, wenn du mit einem Berger des Pyrénées zusammenleben willst.
Unser Tipp
Besonders blüht der Pyrenäen-Schäferhund beim Apportieren, der Nasenarbeit sowie Agility und ausgiebigen Spaziergängen auf.
Gesundheit & Pflege
Natürlich möchtest du auch wissen, was bei der Gesundheit und Pflege des Berger des Pyrénées besonders wichtig ist. Schauen wir es uns doch einfach einmal genauer an.
Lebenserwartung
Der Pyrenäen-Schäferhund hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 15 bis 17 Jahren.
Gesundheit
Beim Pyrenäen-Schäferhund liegt ein erhöhtes Risiko für die folgenden Krankheiten und damit verbundenen gesundheitlichen Probleme vor:
- Hüftgelenksdysplasie/HD
- Übergewicht
- Epilepsie
Top-Gesundheit hin oder her – die folgenden Dinge sind für eine hohe Lebenserwartung des Pyrenäen-Schäferhundes ebenso wichtig wie das Fehlen rassetypischer Krankheiten:
- Jährliche tierärztliche Kontrolluntersuchungen
- Impfschutz gegen virusbedingte Krankheiten
- Schutz gegen Endo- und Ektoparasiten
- alters- und artgerechte Ernährung
Allgemeine Pflege & Fellpflege
Keiner mag es, wenn man ihm an den Augen, Ohren, Zähnen und Füßen (Pfoten) herumfummelt – auch der Pyrenäen-Schäferhund nicht.
Trotz des caninen Missfallens wird dir aber die Gesundheit der Fellnase die regelmäßigen Kontrollen dieser entzündungsanfälligen Körperstellen auf jeden Fall danken.
Auch das Fell ist happy, wenn du es einmal in der Woche pflegst.
Hier ist es aber nicht ratsam, die Bürste einzusetzen – trotz der Verfilzungen, die vor allem hinter den Ohren auftreten.
Warum deine Finger hier besser sind? Weil einige Verfilzungen tatsächlich notwendig sind, um die typische Felloptik des Hundes zu bewahren.
Hierbei handelt es sich um die sogenannten Cadenetten, verfilzte Haarsträhnen, die rassetypisch sind.
Bitte beachte zudem, dass das Fell vor allem in den Sommermonaten von der dichten Unterwolle befreit wird.
So verhinderst du nicht nur ein Haus voller Hundehaare, sondern trägst auch dazu bei, dass dein Hund in dieser Jahreszeit keinen Hitzschlag kassiert.
Passt der Pyrenäen-Schäferhund zu mir?
Wie sieht es eigentlich beim Pyrenäen-Schäferhund und dir mit der Kompatibilität aus? Ob ihr beiden zusammenpasst, erfährst du mit den folgenden Aussagen.
- Du suchst einen sportlichen Hund, der dich beim Joggen und Wandern begleitet.
- Du bist auf der Suche nach einem treuen und anhänglichen Begleiter.
- Du suchst deinen ersten Hund, der dein Leben auf den Kopf stellt.
- Du suchst einen wachsamen und verspielten Familienhund.
Bitte mache dir wirklich bewusst, dass der Pyrenäen-Schäferhund mit seinem Einzug bei dir für die nächsten 15 bis 17 Jahre oder mehr deine Verantwortung ist.
Als dein neuer bester Freund solltest du ihm alles bieten können, was er für ein gesundes, glückliches und artgerechtes Leben braucht.
Fun-Facts zum Pyrenäen-Schäferhund
Wie immer am Ende eines Rasseporträts folgen nun weitere spannende Fun-Facts zum Pyrenäen-Schäferhund.
Pyrenäen-Schäferhund-Welpen aus seriöser Zucht kosten ab 1.000 €.
Der Berger des Pyrénées ist eine der weltweit kleinsten Hütehund-Rassen.
Insgesamt werden nur 2 Pyrenäen-Schäferhunde benötigt, um eine 1.000 Schafe große Herde zu hüten und in Schach zu halten.
Im Schnitt legt ein arbeitender Pyrenäen-Schäferhund am Tag 40 Kilometer zurück.
Die Fellnase ist erst in einem Alter von 3 Jahren ausgewachsen und dann kein Welpe mehr.
Es kann sein, dass der Pyrenäen-Schäferhund eine fast 6.000 Jahre alte Rasse ist.
Der Berger des Pyrénées war eine der Hunderassen, die im Ersten Weltkrieg unter anderem als Kuriere zum Einsatz kamen.
Fallen dir noch mehr interessante Infos ein, die du gerne mit uns teilen möchtest? Dann freuen wir uns sehr, diese schon bald in den Kommentaren zu lesen. 😊