Ist der Rottweiler ein Listenhund oder Kampfhund? (Antwort)

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Es gibt viele Hunderassen, denen ein wirklich mieser Ruf vorauseilt – nämlich der als Kampfhund oder Listenhund.

Warum? Weil diese Rassen als (potenziell) gefährlich und aggressiv gelten – so möglicherweise auch der Rottweiler.

Im folgenden Ratgeber klären wir deshalb die Frage, ob der Rottweiler ein Listenhund und Kampfhund ist.


Ist der Rottweiler ein Listenhund oder Kampfhund?

Ist der Rottweiler ein Listenhund oder Kampfhund?

Ja, der Rottweiler ist ein Listenhund und gilt als sogenannter “Kampfhund, da er in einigen Bundesländern auf der Rasseliste der gefährlichen Hunde aufgeführt ist.

Die Rasseliste führt Hunderassen auf, die entweder gefährlich sind (daran kann auch nicht gerüttelt werden) oder gefährlich sein können.

Eingeführt wurde sie im Jahr 2001. Damit sollte vor allem die Einfuhr vermeintlicher Kampfhunde nach Deutschland unterbunden werden.

Die Rasseliste ist eng mit der Rassespezifischen Hundegesetzgebung verknüpft.

Jedes Bundesland hat seine eigene Rasseliste, die in vielen Bundesländern außerdem in 2 Kategorien unterteilt ist.

Kategorie 1 umfasst Hunderassen, die als eindeutig aggressiv und gefährlich gelten. 

Kategorie 2 führt Hunderassen auf, bei denen das Gefahrenpotenzial widerlegt werden kann.

Mittlerweile hat nicht mehr jedes Bundesland eine Rasseliste. Gekippt beziehungsweise abgeschafft wurde sie bereits in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen.

In den drei Bundesländern werden Hunde nicht mehr automatisch aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft, sondern aufgrund ihres Wesens.

Schon gewusst?

Kampfhund und Listenhund oder Anlagehund sind das Gleiche. Heute hat sich der umgangssprachliche Begriff Kampfhund aber durchgesetzt.


In welchen Bundesländern gilt der Rottweiler als Listenhund oder Kampfhund?

Der Rottweiler ist ein Listenhund und Kampfhund in den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

  • Bayern: Kategorie 2
  • Brandenburg: Kategorie 2
  • Hamburg: Kategorie 2
  • Hessen: keine Kategorisierung
  • Nordrhein-Westfalen: Kategorie 2

Die Einstufung in Kategorie 2 bedeutet für den Rottweiler, dass er als potenziell gefährliche Hunderasse gilt.

Im Unterschied zu Kategorie 1, die Hunde listet, die als gefährlich gelten, können die möglichen gefährlichen Eigenschaften bei Hunden in Kategorie 2 widerlegt werden.

Für Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen kann aber dennoch gelten, dass ein Rottweiler einen Wesenstest ablegen muss.

Hier solltest du dich also sicherheitshalber bei der zuständigen Gemeinde informieren, ob du Gutachten einreichen musst und wenn ja, welche.


Wie wirkt sich die Einstufung als Listenhund oder Kampfhund auf die Haltung eines Rottweilers aus?

Wie wirkt sich die Einstufung als Listenhund oder Kampfhund auf die Haltung eines Rottweilers aus?

Die Einstufung des Rottweilers als Listenhund und Kampfhund bedeutet für dich als Halter, dass du für die Haltung volljährig sein musst.

Zudem musst du einige Dokumente beziehungsweise Gutachten vorlegen, darunter ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Sachkundenachweis sowie einen Wesenstest.

Was diese Auflagen im Einzelnen für dich und deinen Rottweiler bedeuten, schauen wir uns nun genau an.

Volljährigkeit

Möchtest du mit einem Listenhund wie dem Rottweiler zusammenleben? Dann darfst du das in den genannten Bundesländern erst, wenn du 18 Jahre alt bist.

Polizeiliches Führungszeugnis

Auch musst du meist ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen können. Damit weist du nach, dass du keine Vorstrafen hast. Diese würden eine Rottweiler-Haltung ausschließen.

Beantragen kannst du ein polizeiliches Führungszeugnis online beim Bundesamt für Justiz oder bei der für dich zuständigen Gemeinde.

Sachkundenachweis

Der Sachkundenachweis ist eine Prüfung, die du als Hundehalter ablegen musst. Du belegst in einem theoretischen und einem praktischen Teil, dass du fähig bist, einen Hund zu halten.

Ablegen kannst du einen Sachkundenachweis entweder bei deinem Tierarzt oder einem zertifizierten Hundetrainer.

Wesenstest

Nicht nur du als zukünftiger Rottweiler-Mitbewohner musst einen Test bestehen. Auch dein Rottweiler wird geprüft – und zwar durch den Wesenstest.

Dabei zeigt der Rottweiler, wie er auf seine Umwelt, andere Hunde und Menschen reagiert. 

Auch muss er unter Beweis stellen, dass er die erlernten Grundkommandos auf Abruf befolgt.

Gut zu wissen

Abgelegt werden kann der Wesenstest beim Tierarzt, beim Veterinäramt oder beim zuständigen Ordnungsamt.

Besteht der Rottweiler seinen Wesenstest, dann ist er in den genannten Bundesländern kein Listen- oder Kampfhund mehr.

Das heißt für dich dann, dass für seine Haltung keine spezifischen Auflagen mehr gelten.

Fällt er hingegen durch, dann sind weitere Einschränkungen und auch Zusatzkosten zu beachten.

Hundesteuer & Hundehaftpflicht

Während die Hundesteuer in jedem Bundesland Pflicht ist, muss eine Hundehaftpflicht nur in den folgenden Bundesländern abgeschlossen werden:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Der Rottweiler ist ein Listenhund und Kampfhund in Hamburg. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass sowohl Hundesteuer als auch Hundehaftpflicht hier höher bemessen werden.

Maulkorbpflicht

Listenhunde der Kategorie 2 müssen beim Verlassen ihres Grundstücks einen Maulkorb tragen. Das gilt demnach für den Rottweiler, wenn er den Wesenstest nicht bestanden hat.

Leinenpflicht

Die Leinenpflicht ist ebenso wenig in allen Bundesländern verpflichtend wie die Hundehaftpflichtversicherung.

Für Listenhunde der Kategorien 1 und 2 gilt sie dennoch. Denn ein Listenhund als (potenziell) gefährlicher Vierbeiner darf nicht unbeaufsichtigt durch die Gegend laufen.

Chip-Pflicht

Listenhunde unterliegen zudem der Chip-Pflicht. Das heißt, dass der Rottweiler unter anderem in Bayern mit einem Mikrochip ausgestattet und registriert sein muss.

Umzäuntes Grundstück

Ist der Rottweiler ein Listenhund und Kampfhund, bedeutet das für dich zudem, dass du dein Grundstück einzäunen musst.

So kannst und musst du gewährleisten, dass dein Rottweiler das Grundstück nicht verlässt und zu einer vermuteten Gefahr für seine Umgebung wird.

Ist ein Rottweiler dein Mitbewohner und wenn ja, wie lebt ihr? Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen und den einen oder anderen Tipp in den Kommentaren mit uns teilst.

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16 Kommentare zu „Ist der Rottweiler ein Listenhund oder Kampfhund? (Antwort)“

  1. Avatar

    Mich stört an deinem Beitrag dieser Satz. Vielleicht ist er aber auch nur missverständlich geschrieben: „Die Rasseliste führt Hunderassen auf, die entweder gefährlich sind (daran kann auch nicht gerüttelt werden) oder gefährlich sein können.“

    –> Daraus ergibt sich für mich, dass du Kategorie 1 (Staffs & Co.) und Kategorie 2 (Rotti & Co. je nach Bundesland) meinst. Und es liest sich so als ob du Kategorie 1 als die „gefährlichen“ betitelst und Kategorie 2 als „gefährlich sein können“ (also nur potentiell gefährlich). Das in der Klammer ist hierbei aber problematisch. Warum kann daran nicht gerüttelt werden, dass Kategorie 1 „gefährlich“ wäre? Auch Staffs oder Bullterrier sind rein logisch und mit Hundeverstand betrachtet nur „potentiell gefährlich“. Vermutlich meinst du es anders (was ich zumindest mal hoffe wenn jemand sich mit Hunden auskennt), aber es wäre gut, wenn du das in den Fall nochmal etwas anders schreibst, damit Leute eben nicht verstehen, dass Kategorie 1 unbestritten gefährlich wäre.

  2. Avatar

    Ich habe eine Rottweilerin und vorher hatte ich einen Rottweiler, davor eine Rottweilerin. Der Unterschied zwischen Rüde und Hündin sind auffällig, aber ich habe noch keine schlechte Erfahrung gemacht. Ganz im Gegenteil. Ich würde keine anderen Rasse haben wollen. Der Rüde ist aufmerksamer und passt rund und die Uhr auf, wobei die Hündinnen sehr gelassen und entspannt waren/sind, aber dennoch aufpassen. Meine jetzige Rottweilerin ist zu entspannt. Sie mag alles und jeden. Allerdings brauchen sie eine konsequente Erziehung.

  3. Avatar

    Wir Menschen haben Glück, dass Tiere uns nicht auf eine Liste setzen können. Dann hätten WIR verloren!!! Die Menschheit ist zum kotzen!!! Was wir uns erdreisten und den Tieren (egal welcher Art) antun…So grausam wie der Mensch ist kein Tier der Welt!!!

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    Hallo, ich bin schon mit Rottweilern groß geworden. Jetzt habe ich schon den 4. Rottweiler und muss sagen, es sind die perfekten Familienhunde, brauchen aber eine konsequente Erziehung. Ohne Leine würde ich nie das Grundstück verlassen, man muss bedenken, es ist ein Tier. Bisher habe ich mit den wachsamen Begleitern noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.

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    Hatte auch einen Rotti.Die Rasse ein Hütehund oder auch Metzgerhund oder Saupacker genannt. Hat Herden behütet oder schwere Karren gezogen.Er war in der Lage einem wildgewordenen Bullen in die Vorderbeine zu gehen,sich festzuklammern bis er lag.Er ist kein Kampfhund,Nervenstark und sehr treu.Er hat die Herden getrieben und bewacht.

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    Es muss endlich in den Köpfen der Menschen ankommen, dass das Problem in den meisten Fällen an dem Ende der Leine mit der Schlaufe hängt!

  7. Avatar

    Wenn ich den Blödsinn Kampfhund höre,könnte ich kotzen. Jeder Hund kann ein Kampfhund sein. Wichtig ist immer das andere Ende der Leine. Ich habe mein ganzes Leben Hunde. Selten habe ich Hunde erlebt die von sich aus böse waren, egal welcher Rasse. Es liegt immer an den Menschen.
    Mit Hundegruss Thomas

  8. Avatar

    Wir haben einen 3 jährigen Rottweiler. Er ist ein eher ein schoßhund als ein Kampfhund. Zum Kampfhund wird jeder Hund durch den Menschen gemacht.Diese Listen sind in meinen Augen totaler Schwachsinn.Sachkundenachweis ja, finde ich richtig. Sollte aber für alle und wirklich für alle gelten,egal welche Rasse.

  9. Avatar
    Rosemarie Schäfer

    Wir haben schon den 3ten Rotti,alle waren lieb und Zwei haben sofort den Wesenstest bestanden.Super Hunde wenn man sie anständig behandelt und sehr treu.

  10. Avatar

    Ich hatte 4 mal einen Rottweiler aus dem Tierschutz. Bessere Hunde gibt es nicht. Alle lieb, verträglich mit anderen Hunden etc. Am Ende der Leine sitzt das Problem.

  11. Avatar

    Hallo. Wir haben 10 Jahre einen Rotti gehabt, der beste und liebste Hund den man sich nur denken kann. Klar hat er sein Revier verteidigt aber sonst verträglich mir allen. Der Mensch ist das Übel, nicht das Tier.

    1. Avatar

      Wir hatten vor über 20 Jahren eine ganz liebe Rottweilerhündin. Sie gehorchte aufs Wort und die Nachbarskinder durften sogar auf ihr reiten. Davor hatten wir einen kleinen Münsterländer, der total süß aussah, jedoch ständig gezwickt und geschnappt hat. Das kann man nicht von der Rasse abhängig machen. Jedes Tier ist individuell.

  12. Avatar

    Kein Lebewesen wird böse und aggressiv geboren . Ich finde das albern und Inkompetenz es ist traurig genug . Dann müsste es für alle Hund gelten ob Gros oder klein ,denn alle haben eine Grenze die nicht überschritten werden sollte ,denn auch ein kleiner Hund kann großen Schaden verursachen .

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