Trisomie 21: Können Hunde wirklich das Down-Syndrom haben?

Hunde Mit Down Syndrom

Viele Krankheiten, die uns Menschen ereilen, können auch unsere Hunde treffen. Glaubt man dem Internet, trifft das auch auf das Down-Syndrom bei Hunden, also Trisomie 21, zu.

In diesem Artikel erfährst du, ob Hunde das Down-Syndrom wirklich haben können, welche anderen Gendefekte es bei Hunden gibt und warum manche Hunde so aussehen, als hätten sie Trisomie 21.

Als keinen Bonus gibt es noch am Ende des Artikels ein herzerwärmendes Video zum Thema.


Können Hunde das Down-Syndrom haben? 

Nein, Hunde können nicht am Down-Syndrom/Trisomie 21 erkranken. Von diesem Gendefekt sind ausschließlich Menschen betroffen. 

Bei anderen Primaten konnte allerdings ein ähnlicher Gendefekt festgestellt werden. Hunde betrifft die Trisomie 21 nicht.

Der Grund ist einfach erklärt. Das Chromosom 21 hat bei Hunden eine andere Funktion als bei uns Menschen oder eben Schimpansen.

Tatsächlich würde ein Hund mit einem mutierten Chromosom 21 nicht lange überleben oder sogar schon im Mutterleib sterben.


Warum sehen manche Hunde so aus, als hätten sie Trisomie 21?

Quelle: https://en.mundo.com/general/14-beautiful-pictures-of-animals-with-down-syndrome/6.html

Im Internet kursieren immer wieder Fotos von Hunden, die vermeintlich Trisomie 21 haben. 

Wie du bereits weißt, können Hunde nicht am Down-Syndrom erkranken, demnach haben diese Fotos auch rein gar nichts damit zu tun.

Trotzdem kann ein deformiertes Gesicht bei Hunden auch ein Gendefekt zugrunde liegen. Gründe und Merkmale für Deformierungen und Missbildungen bei Hunden können zum Beispiel folgende sein:

  • Verzögerte/ungewöhnlich langsame Entwicklung bei Welpen
  • Rückbiss und vorstehende Zunge
  • Ungewöhnliches Gangbild
  • Ungewöhnlich breiter Kopf
  • Schwacher Muskeltonus
  • Fehlstellung der Augen
  • Kurze Gliedmaßen
  • Kleinwüchsigkeit

Oft handelt es sich bei diesen Hunden um sogenannte brachyzephale Hunderassen. Sie werden auf Kurzköpfigkeit gezüchtet und leiden unter anderem an schweren Atemproblemen.


Wie äußert sich das Down-Syndrom?

Folgende Symptome treten bei Personen auf, die vom Down-Syndrom betroffen sind:

  • Charakteristische Gesichtsmerkmale
  • Chronische Ohrenentzündungen
  • Ungewöhnlich elastische Bänder
  • Kognitive Dysfunktionen
  • Schwache Muskeln
  • Schlafapnoe
  • Herzfehler
  • Hörverlust

💡Gut zu wissen:

Bei Hunden können einige dieser Symptome ebenfalls auftreten, deuten dann allerdings deuten auf eine andere Erkrankung hin.

Hast du das Gefühl, dass es deinem Hund nicht gut geht und du den Grund nicht kennst, stelle ihn bitte einem Tierarzt vor.


Gibt es ähnliche Gendefekte wie das Down-Syndrom beim Hund?

Ja, auch Hunde können unter Gendefekten leiden, deren Symptome denen des Down-Syndroms durchaus ähneln können. 

Ausschlaggebend für diesen Vergleich sind Gendefekte, welche Deformierungen des Gesichts verursachen.

Da im Internet jeder seinen Senf dazu geben kann und die Leute es irgendwie niedlich finden, werden viele Fotos von Hunden oder anderen Tieren mit deformiertem Gesicht oder Missbildungen fälschlicherweise als Tiere mit Down-Syndrom betitelt.

Auch Nachtblindheit, Katarakte oder Narkolepsie werden durch Gendefekte verursacht, die sowohl uns Menschen als auch unsere Hunde treffen können. 

Bei älteren Hunden tritt häufiger das sogenannte kognitive Dysfunktions-Syndrom oder auch Altersdemenz auf. Diese kann unter anderem begünstigt werden, wenn ein Hund nicht ausreichend geistig gefordert wird.

Darauf weist unter anderem die Tierarztpraxis Michling aus Wilhelmshaven hin. Ihr zufolge tritt „Hunde-Alzheimer“ oft bei Hunden ab einem Alter von 7 Jahren auf.

Diese Gendefekte kommen bei Hunden häufiger vor:

Genetisch bedingte Krankheiten äußern sich bei Hunden meistens in Form von Missbildungen oder Stoffwechselstörungen. 

Diese Gendefekte gibt es bei Hunden unter anderem:

  • Cauda Equina Syndrom (Bandscheibenmissbildung)
  • MDR1-Defekt (Schädigung der Blut-Hirn-Schranke)
  • Trachealkollaps (Kollabieren der Lunge, Atemnot)
  • Nasale Prarakeratose (Austrocknen der Nase)
  • Narkolepsie (Anfallartiges Einschlafen)
  • Atopische Dermatitis (Umweltallergie)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Erblicher Katarakt (Grauer Star)

💡Green Box

Vom MDR1-Gendefekt sind Hunde mit Merle-Färbung betroffen. Dazu gehören unter anderem die Rassen Australian Shepherd und Border Collie.


Können andere Tiere Trisomie 21 haben? 

Ja, wenn es sich bei diesen Tieren um Primaten handelt, deren DNA denen des Menschen ähnelt. Hier würde man dann allerdings von Trisomie 22 sprechen, da das Chromosom 22 betroffen ist.

Für alle anderen Tiere gilt, dass diese nicht unter Trisomie 21 leiden können. Das liegt daran, dass ihre DNA völlig anders aufgebaut ist als die des Menschen.

Menschen mit Down-Syndrom haben das Chromosom 21 gleich dreimal und damit einmal zu viel.


Fazit: Trisomie 21 beim Hund

Hunde können genau wie die meisten anderen Tiere nicht am Down-Syndrom erkranken. Das liegt ganz einfach daran, dass ihre DNA vollkommen anders aufgebaut ist als unsere.

Primaten hingegen können durchaus an einem ähnlichen Gendefekt wie dem Down-Syndrom erkranken. 

Leider gibt es viele Beiträge im Internet, die Bilder von Hunden oder anderen Tieren zeigen, die angeblich an Trisomie 21 erkrankt sind. Du darfst uns aber gerne glauben, dass der Fake sich nicht in unserem Text verbirgt.

Deformierungen und Missbildungen können auch bei Hunden durch einen Gendefekt hervorgerufen werden. Allerdings nicht dadurch, dass an ihrem 21. Chromosom etwas nicht stimmt.

Wann immer du dir unsicher bist, was deinem Hund fehlt, kontaktiere bitte umgehend einen Tierarzt.

Hast du weitere Fragen zu Gendefekten und Erbkrankheiten beim Hund? Dann stelle diese gerne in unseren Kommentaren.


FAQ

Trisomie 21 bei Hunden – handelt es sich dabei um Qualzuchten?

Sollte ein Hund Merkmale aufweisen, die einem Menschen mit Trisomie 21 ähneln, handelt es sich wahrscheinlich um eine andere genetische Störung oder eine Krankheit. Wenn von „Down-Syndrom“ bei Hunden gesprochen wird, kann dies irreführend und ein Hinweis auf Qualzuchten sein. Solche Fake News können zudem zur Verbreitung von Qualzuchten beitragen, da solche Diagnosen meist auf ungesunden Zuchtpraktiken basieren.

Schäferhund mit Down-Syndrom – was steckt wirklich dahinter?

Wenn du Ähnlichkeiten in den Merkmalen eines Schäferhunds zu denen des menschlichen Down-Syndroms feststellst, kann dies auf eine andere genetische Störung oder eine Erkrankung hindeuten. Bei gesundheitlichen Auffälligkeiten deines Hundes solltest du immer einen Tierarzt aufsuchen.

Chihuahua Down-Syndrom – was hat es mit Erbkrankheiten auf sich?

Auch wenn manche Symptome oder Anzeichen bei einem Chihuahua den menschlichen Merkmalen des Down-Syndroms ähnlich sehen können, trifft es nicht zu, dass Hunde dieses Syndrom haben können. Es handelt sich dabei möglicherweise um eine Erbkrankheit oder eine angeborene Fehlbildung. Chihuahuas sind für bestimmte Erbkrankheiten prädisponiert. Bei auffälligen Verhaltensweisen oder gesundheitlichen Problemen deines Chihuahuas solltest du einen Tierarzt zu Rate ziehen.

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