Zentralasiatischer Owtscharka im Rassen-Porträt (+ Bilder)

Zentralasiatischer Owtscharka

In unserem folgenden Rasseporträt dreht sich alles um einen russischen Herdenschutzhund, den Zentralasiatischen Owtscharka, auch Alabai oder Alabay genannt.

Diese Rasse ist hierzulande weitaus weniger bekannt als in ihrer Heimat Russland.

Damit sich das ein wenig ändert, verraten wir dir nun alle wichtigen Infos rund um Gesundheit, Haltung, Erziehung & Co.


Zentralasiatischer Owtscharka Steckbrief

Größe Männlich: 65 bis 78 cm, weiblich: 60 bis 69 cm
GewichtMännlich: 50 bis 79 kg, weiblich: 40 bis 65 kg
FarbenSchwarz, Grau, Weiß, Rötlich, Rost, Schecke, Falb, Brindle
Lebenserwartung12 bis 15 Jahre
HerkunftRussland
Charakter/Temperamentstark, kühn, anpassungsfähig, neugierig, unabhängig, robust, widerstandsfähig, unerschütterlich, nervenstark
FCI-GruppeGruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde

Aussehen 

Aussehen

Der Zentralasiatische Owtscharka hat einen muskelbepackten, kräftigen und kompakten Körper, der von verhältnismäßig schlanken Beinen getragen wird.

Der Kopf des Hundes ist groß und kantig und wirkt fast ein wenig massig. Dazu tragen auch die recht kleinen, leicht seitlich abgeknickten Ohren bei.

Dass der Hund trotz seines Schutzinstinktes ein ruhiges Temperament besitzt, verraten die kleinen, ovalen Augen, die meist von dunkelbrauner Farbe sind.

Die Rute ist in der Regel lang und buschig, kann in einigen Fällen aber auch recht kurz sein.

Übrigens wird beim Aussehen des Alabay nach Klimazonen unterschieden, was sich nicht nur auf das Fell, sondern auch auf Körperbau und Wesen auswirkt.

Hier wird zwischen den folgenden Klimazonen-Typen unterschieden:

  • Berg-Typ
  • Wüsten-/Steppen-Typ

Dabei sind die Berg-Typen massiger und stämmiger im Körperbau, die Beine sind recht kurz. Das Fell ist aufgrund der Herkunft dichter und länger.

Wüsten- und Steppen-Typen sind leichter und wendiger. Der Körper ist von schmalerer Statur, diese Hunde haben zudem lange Beine.

Größe & Gewicht

Keine Frage, der Zentralasiatische Owtscharka gehört zu den großen Hunderassen. Das bestätigen auch Größe und Gewicht.

Rüden wiegen bei einer Schulterhöhe von 65 bis 78 Zentimetern zwischen 50 und 79 Kilogramm.

Hündinnen sind mit einem Stockmaß von 60 bis 69 Zentimetern und einem Gewicht von 40 bis 65 Kilogramm etwas kleiner und leichter.

Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben

Das Fell des Zentralasiatischen Owtscharka darf in den folgenden 8 Farben beziehungsweise Farbkombinationen gezüchtet werden:

  • Schwarz
  • Schecke
  • Brindle
  • Weiß
  • Rost
  • Falb
  • Grau
  • Rot

Finden kannst du diese Farben auf einem geraden Fell von grober Struktur, das von einer dichten und weicheren Unterwolle begleitet wird.


Geschichte & Herkunft des Zentralasiatischen Owtscharka

Geschichte & Herkunft des Zentralasiatischen Owtscharka

Der Zentralasiatische Owtscharka beziehungsweise Alabai/Alabay ist eine russische Hunderasse.

Zentralasiatisch mag aber vielleicht dem ein oder anderen verraten, dass die Ursprünge gewissermaßen über gesamt Zentralasien verteilt sind.

Diese reichen von Afghanistan über Kasachstan bis hin zu Usbekistan, Tadschikistan, der Mongolei und Sibirien.

Überall dort war und ist der Alabai ein wichtiger Herdenschutzhund. Die FCI erkannte die Rasse im Jahr 1989 offiziell an.


Wesen & Charakter des Zentralasiatischen Owtscharka

Wesen & Charakter des Zentralasiatischen Owtscharka

Dass ein Zentralasiatischer Owtscharka dem ein oder anderen beim ersten Anblick möglicherweise den Schreck in die Glieder fahren lässt, ist kaum verwunderlich.

Schließlich ist ein Hund, der den meisten von uns bis zur Hüfte reicht, schon imposant. Aber ist auch das Wesen so vermeintlich furchteinflößend?

Die klare Antwort: nein ist es nicht. Der Alabai gilt als ausgesprochen ruhiger Hund mit einem ausgeglichenen Temperament und einem neugierigen Wesen.

Dennoch sollte der Herdenschutzhund nicht auf der falschen Pfote erwischt werden.

Denn ein misstrauisches Naturell und eine erste Abneigung gegen alles Fremde sind ihm ebenfalls zu eigen.

Hat er hier die Befürchtung, dass dieses Fremde seinen Menschen gefährlich werden könnte? Dann greift der kühne und unerschrockene Alabay auch ohne Vorwarnung an.

Diese Eigenschaft hat natürlich ihre Tücken, denn hier zeigt sich ein aggressiver Wesenszug des ansonsten nervenstarken und unerschütterlichen Hundes.

Als Herdenschutzhund ist der Zentralasiatische Owtscharka ein sehr eigenständiger Hund, der Aufgaben auch alleine sucht und ausführt.

Dennoch baut er eine enge Bindung zu seinem Menschen auf – und nur diesen wird er als seinen Rudelführer akzeptieren, ihn aber auch immer wieder auf den Prüfstand stellen.

Geht es darum, alleine gelassen zu werden, macht dieser Zustand dem Alabai wenig aus. Dennoch kann ein Alleinbleiben-Training auch beim Welpen dieser Rasse nicht schaden.

Gut zu wissen

Aktuell wird der Zentralasiatische Owtscharka in keinem deutschen Bundesland als Listenhund geführt. In Dänemark sind die Einfuhr und Haltung dagegen verboten.


Haltung & Erziehung

Welche Rolle spielen wohl Größe, Temperament und Charakter in der Erziehung & Haltung des Zentralasiatischen Owtscharka? Das verraten dir nun die folgenden Zeilen.

Erziehung

Herdenschutzhunde eignen sich in so gut wie keinem Fall als Anfängerhunde.

Die Herdenschutzhunde-Erziehung erfordert einiges an Konsequenz, Geduld und Durchsetzungsvermögen.

Auch Größe und Gewicht des Alabai schließen eine Erziehung und Haltung durch Hunde-Newbies aus.

Denn schnell kann es passieren, dass ein Hund, der mehr als sein Halter wiegt, diesen bei unzureichender Aufmerksamkeit und körperlicher Stärke durch die Gegend zieht.

Haltung

Er mag zwar nicht wie die lebhafteste Fellnase auftreten, tatsächlich möchte der Zentralasiatische Owtscharka aber jeden Tag viel Bewegung haben.

Eine Wohnungshaltung empfehlen wir dir für diesen Hund nicht. Wirklich glücklich ist er nur durch eine artgerechte Haltung in einem Haus mit einem großen Garten.

Unser Tipp

Du möchtest wissen, ob der Zentralasiatische Owtscharka ein Familienhund ist? Dann verrät dir unser Ratgeber „Herdenschutzhunde als Familienhunde?“ alles, was du wissen musst.


Gesundheit & Pflege

Naturbursche mit robuster Gesundheit oder anfällig für Krankheiten und Probleme? Wie es um die Gesundheit & Pflege des Zentralasiatischen Owtscharka bestellt ist, erfährst du nun.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung des Zentralasiatischen Owtscharka liegt bei 12 bis 15 Jahren.

Gesundheit

Rassetypische Krankheiten und gesundheitliche Probleme erwarten dich beim Zentralasiatischen Owtscharka nicht.

Aufgrund seiner Größe ist er allerdings anfällig für Kniebeschwerden und Gelenkprobleme.

Positiv auf die Gesundheit und damit Lebenserwartung wirken sich die folgenden Dinge aus, die du demnach immer beachten solltest:

  • Vorsorge-/Kontrolluntersuchungen durch den Tierarzt
  • Rundumschutz gegen die geläufigsten Hundeparasiten
  • Rundum-Impfschutz von Welpen und ausgewachsenen Hunden

Übrigens steht und fällt die Gesundheit des Hundes auch mit der richtigen Ernährung.

Achte also bitte darauf, dass das Futter deines Alabai alles enthält, was er für ein gesundes Leben braucht.

Allgemeine Pflege & Fellpflege

Du möchtest natürlich nicht, dass sich Entzündungen zur gesundheitlichen Belastung deines neuen Mitbewohners entwickeln.

Deshalb solltest du immer ein Auge auf eben die Augen, die Ohren, das Maul/die Zähne, die Pfoten/Krallen sowie den After des Alabay haben.

Weniger anspruchsvoll ist das Fell des Alabai. Auch, wenn es in der längeren Variante vorliegt.

Dank der widerstandsfähigen Eigenschaften reicht es aus, wenn du es einmal in der Woche ordentlich aus- und durchbürstest.


Passt der Zentralasiatische Owtscharka zu mir?

Passt der Zentralasiatische Owtscharka zu mir

Nach all den wichtigen Infos bleibt nun noch eine wichtige Frage:

Erfüllst DU alle Eigenschaften und Voraussetzungen, um mit einem Zentralasiatischen Owtscharka zusammen zu leben?

Die richtige Antwort erwartet dich in einer der folgenden Aussagen.

  • Du traust dir die Haltung des großen und körperlich starken Alabai zu.
  • Du suchst einen Hund mit einem besonders ausgeprägten Schutzinstinkt.
  • Du hast ausreichend Platz, um dem Alabay eine artgerechte Haltung zu bieten.
  • Du weißt, dass nicht nur körperliche Bewegung wichtig ist, sondern auch Kopfarbeit.
  • Du hast bereits Hundeerfahrung und weißt, was du in der Erziehung beachten musst.

Fun-Facts zum Zentralasiatischen Owtscharka

Zu guter Letzt nun noch einige Fun-Facts, die wir für dich zum Zentralasiatischen Owtscharka zusammengestellt haben.

Du möchtest mit einem Zentralasiatischen Owtscharka zusammenleben? Dann solltest du für einen Welpen um die 1.000 € in der Anschaffung einkalkulieren.

Typisch für den Alabai sind die Hautfalten im Gesicht, die vor allem am Fang eingefallen wirken.

Der Alabay ist eine der ältesten Hunderassen der Welt. Er wird auch Zentralasiatischer Schäferhund genannt.

Der Hund ist in Turkmenistan ein nationales Denkmal – mit eigenem, aus Gold gefertigtem Denkmal, das fast stolze 6 Meter hoch ist!

Zentralasiatischer Owtscharkas sind auch heute noch beliebte Staatsgeschenke. 

Mit diesem letzten Fact freuen wir uns, wenn du noch weitere hilfreiche Tipps und interessante Storys zum Zentralasiatischen Owtscharka in den Kommentaren mit uns teilst. 😊

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6 Kommentare zu „Zentralasiatischer Owtscharka im Rassen-Porträt (+ Bilder)“

  1. Es ist zu hoffen,dass kein blöder „Must have“ Typ oder sein entsprechendes Girlie,sich einen solch besonderen Hund zulegt,es ist grauslich,was Hunde erleiden müssen durch Qualzüchter und ihre unfähigen Halter.

  2. Hallo, hab einen Alabay Rüden. Eine Kaukasen Hündin, eine kuvaz mischlings Hündin und ein mischlings Rüden vom alabay. Und komme mit allen sehr gut zurecht. Mfg Horst

  3. Hallo Jürgen,
    wir haben unseren Owtscharka aus dem Tierheim. Dort hat er mir einem Bernhardiner gespielt.
    Bei uns zu Hause will er keinen Spielgefährten…er will uns immer beschützen.
    Herdenschutzhund.

    Gruß

  4. Hallo, ich habe die Frage ob der Owtscharka mit anderen Hunden verträglich ist. Ich habe ein Germanischer Bärebhund Mädchen und einen Australien Sheppard
    Vielen dank für ihre Antwort.
    Jürgen Alt

    1. Hallo, ich habe eine 12j alte Owtscharkahündin, sie mag keine fremden Hunde, egal, ob Rüde oder Hündin.
      Sie ist mein dritter HSH, ich würde abraten, wenn Sie nicht schon nen HSH hatten. Der Aussie dürfte aufgrund seines Wesens schon konträr zum HSH sein, würde ich nicht „ausprobieren“ wollen. LG.

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