Achtung: Verwechslungsgefahr!
Der American Bully ist eine junge Hunderasse und sieht optisch dem American Bulldog sehr ähnlich. Auch die Namen stehen sich sehr nah.
Was es mit dieser noch jungen Hunderasse auf sich hat, welches Temperament der American Bully mit sich bringt und ob es Probleme und häufige Krankheiten gibt, erfährst du in diesem Rasse-Porträt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleAmerican Bully Steckbrief
Größe | Männlich: bis 57 cm, weiblich: bis 57 cm |
Gewicht | Männlich: 20 bis 50 kg, weiblich: 20 bis 50 kg |
Farben | Schwarz, Brauntöne, Weiß, mehrfarbig, gestromt |
Lebenserwartung | 8 bis 15 Jahre |
Herkunft | USA |
Charakter/Temperament | sanftes Wesen, verspielt, freundlich, ruhig, |
FCI-Gruppe | keine |
Aussehen
Der American Bully kann seine Abstammung nicht leugnen. So ist auch dieser Rasse die typische Bulldoggen-Optik eigen.
Dazu gehören der kräftige und fast quadratische Körperbau mit einem breiten Brustkorb und einem großen Kopf.
Die Statur ist eher gedrungen und kompakt, dennoch soll der Hund Kraft und Selbstvertrauen ausstrahlen.
Die Rasse wird in verschiedenen Größen gezüchtet.
So gibt es die kleinen Pocket, deren Größe unter 43 cm liegt. Der Größentyp mit der Bezeichnung Standard liegt zwischen 43 und 51 cm, gleich groß, aber etwas leichter ist der Classic.
Hunde dieser Rasse, die über 51 cm messen, werden als XL bezeichnet.
Das Gewicht hängt bei dieser Rasse mit der Größe zusammen und liegt dabei zwischen 20 und 50 Kilo.
Das Fell ist kurz. Es kommen Schwarz und Brauntöne sowie Weiß als Fellfarbe vor. Es kann zwei- oder mehrfarbig sein oder auch gestromt.
Geschichte & Herkunft des American Bully
Der American Bully stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, aus den USA.
Diese Rasse ist eine Kreuzung aus American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier, jedoch kommen auch weitere Einkreuzungen anderer Rassen vor.
Diese können zum Beispiel English Bulldog, Französische Bulldogge oder American Bulldog sein. Gerade mit Letzterem besteht Verwechslungsgefahr – auch wegen des Namens.
Bislang ist der American Bully weder von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt, noch vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).
Seiner Abstammung nach würde er jedoch in die FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde passen.
In den USA ist der American Bully vom United Kennel Club (UKC) seit dem 15. Juli 2013 mit einem Rassestandard anerkannt.
Wesen & Charakter des American Bully
Der American Bully soll ein lebensfreudiger und selbstbewusster Begleiter sein.
Trotz seiner kraftvollen Erscheinung soll er nach dem Rassestandard des UKC sanft und freundlich auftreten.
Der American Bully gilt als verspielt und anhänglich. Das setzt jedoch eine liebevolle und konsequente Erziehung und eine gute Sozialisierung voraus.
Zwar ist er verspielt, hat aber ansonsten ein eher ruhiges Temperament und ein niedriges Energielevel.
Dennoch ist es eine aktive Hunderasse, die ausreichend Bewegung benötigt.
Aggressives Verhalten gegenüber Menschen ist für die Rasse untypisch und auch der Rassestandard unterstreicht dies.
In den USA sind laut UKC bösartige oder schüchterne Vertreter dieser Rasse in der Zucht unerwünscht.
In Deutschland gibt es allerdings keinen Zuchtstandard für den American Bully, zudem ist diese Rasse in ganz Europa nur selten anzutreffen.
Auch unterliegt die Zucht keiner Kontrolle. So kann nicht immer klar gesagt werden, ob es sich um einen American Bully oder um einen Bulldoggen-Staffordshire-Mix handelt.
Haltung & Erziehung
Er ist gerne immer da, wo auch seine Menschen sind. Dabei begnügt er sich auch damit, bloß dabei zu sein.
Alleine lassen solltest du den menschenbezogenen Hund nicht allzu lange.
Durch seine verspielte und gleichzeitig ruhige Art eignet er sich für Familien ebenso wie für Einzelpersonen.
Ansonsten zeigt sich der American Bully sehr folgsam und hat einen ausgeprägten Willen, seinen Besitzern zu gefallen.
Der verspielte Hund ist auch offen für Tricks und kleine Spiele. So kannst du mit ihm Apportieren üben oder mit Suchspielen seinen Spürsinn fordern.
Da optisch eine große Ähnlichkeit zu anderen Bulldoggen besteht, kann es je nach Wohnort sein, dass der American Bully als gefährlicher Hund eingestuft wird.
Gesundheit & Pflege
Ob es rassetypische Krankheiten gibt, ist nicht genau zu sagen, da es sich um eine junge Rasse handelt.
Wenn man beim American Bully überhaupt von einer eigenen Rasse sprechen kann.
Willst du dir einen American Bully zulegen, solltest du dich im Vorfeld genau nach den Elterntieren erkundigen.
Ein seriöser Züchter kann auch Untersuchungsergebnisse zu Krankheiten der Elternteile vorweisen.
Bei sehr massigen Tieren sind oftmals Probleme mit Gelenken zu erwarten. Gerade im Alter können sich diese verstärken.
Die Lebenserwartung des American Bully hat eine große Spannweite zwischen 8 und 15 Jahren.
In der Regel haben kleinere Hunde ein längeres Leben als große Hunde. Durch die vier Größen-Typen dieser Rasse erklärt sich auch die weite Spanne.
Auch auf kurze Nasen bei Elterntieren sollte geachtet werden. Schließlich willst du bestimmt, dass dein Hund gut atmen kann.
Da der American Bully gerne frisst, solltest du gut auf die Portionen des Hundes achten. Übergewicht gilt es zu vermeiden. So trägst du dazu bei, dass dein Hund gesund bleiben und eine hohe Lebenserwartung haben kann
Der Pflegeaufwand für den American Bully ist recht gering einzustufen.
Sein kurzes Fell benötigt gelegentlich ein paar Bürstenstriche. Waschen ist in der Regel nur bei starker Verschmutzung nötig.
Passt der American Bully zu mir?
Der American Bully passt zu Familien und Singles gleichermaßen.
Er ist gerne mit dabei und kein Hund, den du lange alleine lassen kannst. Denn diese Rasse gilt als sehr anhänglich.
Auch Anfänger kommen mit dem gefälligen Hund gut klar.
Er ist ein geeigneter Hund für Hausbesitzer, kann aber auch gut in der Wohnung leben.
Hier sollte der Hund jedoch keine Treppen laufen müssen. Und mehrmals täglich vier Stockwerke tragen möchtest du das 20 bis 30 Kilo schwere Kraftpaket vermutlich auch nicht.
Auch wenn der American Bully nicht stundenlange Wanderungen unternehmen muss, ausreichend Bewegung und Beschäftigung braucht er dennoch.
In Deutschland und ganz Europa wird es jedoch schwierig, einen American Bully zu bekommen.
Dubiose Züchter bieten Staffordshire-Mix-Welpen als American Bullys an, um Einschränkungen durch Rasselisten für gefährliche Hunde zu umgehen.
Es gibt jedoch viele andere Bulldoggen, die in Deutschland gezüchtet werden, auch in Tierheimen kannst du dafür fündig werden.
Achte dabei aber besonders auf Beschränkungen für die Haltung und Auflagen durch Rasselisten. Diese können je nach Bundesland variieren.
Fun-Facts zum American Bully
Der American Bully will gerne jedem gefallen. Als Wachhund gilt er daher als ungeeignet.
So gibt es unter Bully-Besitzern darüber Witze.
Einer besagt, dass der Bully den Einbrechern auch die Tür öffnen würde, wenn er könnte. Andere behaupten scherzhaft, er würde den Einbrechern auch noch beim Tragen helfen.