Bayerischer Gebirgsschweißhund im Rassen-Porträt (Mit Bildern)

Bayerischer Gebirgsschweißhund im Porträt

Der Bayerische Gebirgsschweißhund, kurz BGH, ist eine deutsche Hunderasse mit sehr speziellen Neigungen.

Beim BGH handelt es sich um eine bewegungsfreudige, ausdauernde und zugleich liebevolle und anhängliche Super-Spürnase. 

Wenn du wissen möchtest, welche Aufgaben der Gebirgsschweißhund gerne übernimmt und für wen er überhaupt infrage kommt, ist dieser Artikel genau der richtige für dich.

Wir verraten dir mehr zu Temperament, Haltung, Krankheiten, Aussehen, Farben, Lebenserwartung und möglichen Problemen mit dem Bayerischen Gebirgsschweißhund.


Bayerischer Gebirgsschweißhund Steckbrief

Größe männlich: 47 bis 52 cm, weiblich: 44 bis 48 cm
Gewichtmännlich: 20 bis 30 kg, weiblich: 17 bis 25 kg
FarbenTiefrot, Hirschrot, Rotbraun, Rotgelb, Fahlgelb, Semmelfarben, Rot-Grau, geflammt oder dunkel gestichelt
Lebenserwartung10 bis 12 Jahre
HerkunftDeutschland
Charakter/Temperamenttreu, anhänglich, unerschrocken, leichtführig, ausdauernd
FCI-GruppeGruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 2: Schweißhunde, mit Arbeitsprüfung

Aussehen des Bayerischen Gebirgsschweißhundes

Bayerischer Gebirgsschweißhund

Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein mittelgroßer, muskulöser Schweißhund mit harmonischem Körperbau. Er ist etwas länger als hoch, hinten leicht überbaut und allgemein von kräftiger Statur.

Das edle Erscheinungsbild des BGH erinnert stark an seine Abstammung vom Urjagdhund, der Bracke.

Der Kopf weist einen ausgeprägten Stopp und mittellange, herabhängende und anliegende Ohren auf. Aus den meist dunkelbraunen Augen erscheint ein aufmerksamer und wacher Blick.

Der Bayerische Gebirgsschweißhund hat dichtes, glattes, raues und robustes Fell. Die Farben des BGH können von Hirschrot über Ocker bis hin zu Semmelfarben oder dunkel gestichelt reichen. 

Diese Farbabstufungen sind laut Rassestandard erlaubt:

  • Tiefrot
  • Hirschrot
  • Rotbraun
  • Rotgelb
  • Fahlgelb
  • Semmelfarben,
  • Rotgrau
  • Geflammt
  • Dunkel gestichelt

Die maximale Körpergröße des Bayerischen Gebirgsschweißhundes liegt bei 52 Zentimetern, mit einem Gewicht von bis zu 30 Kilogramm.


Geschichte & Herkunft des Bayerischen Gebirgsschweißhundes

Der Bayerische Gebirgsschweißhund stammt von alten Bracken, den sogenannten Ur-Jagdhunden ab. 

Aus dem Jahre 1848 gibt es erste Anhaltspunkte, dass sich aus einer Kreuzung von Gebirgsbracken und Hannoverschen Schweißhunden der BGH entwickelt hat. 

Ziel der Verpaarung verschiedener Wildbodenhunde war es, gezielt einen Hund für die harte Arbeit im Gelände nach dem Schuss zu züchten. 

Die Eignung des Bayerischen Gebirgsschweißhundes ist hauptsächlich die Nachsuche auf Schalenwild (z.B. Elche, Wisente, Rot-, Schwarz- und Damwild, Rehe, Gams). 

Für diese Arbeit ist der Hannoversche Schweißhund zu schwer. So begann Baron Karg-Bebenburg in Reichenhall die Zucht des leichteren BGH. Der heutige Rassestandard steht seit 1994.

Heute ist der Bayerische Gebirgsschweißhund der klassische Begleiter für Förster und Berufsjäger, um ihnen bei der Suche nach verletztem Wild zu helfen.


Wesen & Charakter des Bayerischen Gebirgsschweißhundes

Trotz seines jagdhundtypisch hohen Bewegungsdrangs, ist der Bayerische Gebirgsschweißhund Zuhause ein echtes Goldstück. 

Sein Charakter lässt sich als ruhig, ausgeglichen, sensibel und anhänglich beschreiben. Er braucht einen engen Familienanschluss und viel Liebe.

Fremden gegenüber ist der BGH eher zurückhaltend, aber keinesfalls aggressiv.

Seinem ausgeprägten Jagd- und Hetztrieb spielen Attribute wie Unerschrockenheit, Selbstsicherheit, Beweglichkeit und Leichtführigkeit in die Karten. 

Die Kombination dieser Wesensmerkmale macht den Bayerischen Gebirgsschweißhund zu einem beliebten Begleiter auf der Jagd. 


Seine feine Nase und die durchgehenden Laute auf Spur und Fährte gepaart mit einem unbändigen Finderwillen, Wildschärfe und Geländetauglichkeit sind die besten Voraussetzungen für einen ausgezeichneten Schweißhund.

Interessant:

Eine Bayerische Gebirgsschweißbracke wirst du auf der Arbeit meistens im Galopp oder im Schritt beobachten.

Die Gangart Trab überspringt der agile Hund gerne und wechselt von ruhigem Tempo lieber direkt in den vollen Galopp.


Haltung & Erziehung

Bayerischer Gebirgsschweißhund dog

Das Wichtigste vorweg:

Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist kein Hund für den Alltag. Er eignet sich nicht als reiner Familien- oder Begleithund!

In der Regel geben Züchter dieser Rasse ihre BGH Welpen auch nur an Menschen ab, die befähigt sind, mit ihrem Hund jagdlich zu arbeiten.

Wer mit seinem BGH im Wald unterwegs ist, wird sehr wahrscheinlich auch solch einen bewohnen oder mindestens ein Haus mit Garten besitzen. 

Das ist das ideale Umfeld für den sehr ursprünglichen Bayerischen Gebirgsschweißhund. 

Eine Wohnungshaltung kommt nur dann infrage, wenn mit dem BGH ausreichend gearbeitet wird. 

Dann braucht es Zuhause nichts weiter, als ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen, engen Kontakt zu seiner Bezugsperson und eine ausgewogene und artgerechte Ernährung.

Der BGH ist äußerst leichtführig und arbeitet bereitwillig mit seinem Menschen zusammen.

Die Erziehung erfolgt über liebevolle Konsequenz, Geduld und Einfühlungsvermögen. 

Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist weder für Anfänger geeignet, noch für Menschen, die nicht jagdlich mit ihm arbeiten wollen.


Gesundheit & Pflege

Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein robuster Hund mit ausgeprägten Jagd- und Hetztrieb. 

Sein dichtes, raues Fell schützt ihn vor Verletzungen und Krankheiten durch schlechte Witterungsverhältnisse. 

Das Fell des BGH benötigt außer gelegentlichem Bürsten keine besondere Pflege. Für einen optimalen Gesundheitszustand sollten Augen, Ohren und Zähne regelmäßig auf Entzündungen kontrolliert werden. 

Ebenso steht eine gewissenhafte Krallenpflege auf dem Programm.

Bei guter Pflege und artgerechter Haltung beträgt die Lebenserwartung beim Bayerischen Gebirgsschweißhund zwischen 10 und 12 Jahren.


Passt der Bayerische Gebirgsschweißhund zu mir?

Wir empfehlen keinem Privathundehalter die Haltung eines Bayerischen Gebirgsschweißhundes. Diese besondere Hunderasse hat Fähigkeiten, welche die anderer Haus-Hunde weit übersteigen.

Der BGH benötigt eine rassetypische Auslastung, die bestenfalls über die gemeinsame Jagd erfolgt.

Frage dich, warum du dir ausgerechnet eine Bayerische Gebirgsschweißbracke zulegen möchtest? 

Auch wenn dir das Erscheinungsbild des BGH sehr gut gefällt, solltest du dir bewusst machen, dass dieser Hund andere Ansprüche an ein glückliches Leben hat, als zum Beispiel ein Border Collie, Labrador Retriever oder Dalmatiner.

Wenn du also kein Förster oder Berufsjäger bist, kommt der Bayerische Gebirgsschweißhund für dich nicht infrage. In diesem Fall wirst du es ohnehin schwer haben, an ein solches Exemplar zu gelangen.

Der Weg zum BGH:

Die einzige Möglichkeit, einen Bayerischen Gebirgsschweißhund auch als Nichtjäger bei dir aufzunehmen, ist die Adoption. 

Sollte ein BGH ein neues Zuhause suchen, z.B. weil sein Besitzer gestorben ist und es keinen Platz innerhalb des Jägerkreises gibt, besteht ggf. die Möglichkeit, auch als “Otto-Normal-Hundehalter” einen Bayerischen Gebirgsschweißhund aufzunehmen.


Bayerischer Gebirgsschweißhund – Video


Fazit: Bayerischer Gebirgsschweißhund

Der Bayerischer Gebirgsschweißhund bringt ein aufgeschlossenes und freundliches Wesen mit sich. Rein vom Naturell kann er in jeder Familienkonstellation seinen Platz finden. 

Dennoch ist diese Hunderasse nicht für den Otto-Normal-Hundehalter geeignet.

Die Jagdambitionen des BGH sind so stark ausgeprägt, dass er in einem Leben zugrunde gehen würde, in dem er sie nicht kontrolliert ausleben darf! 

Bitte informiere dich immer sehr genau über eine Hunderasse, bevor du einen Hund wie den Bayerischen Gebirgsschweißhund bei dir Zuhause aufnimmst.

Jeder Hund bringt seine ganz individuellen Vorlieben, Eignungen und Charakterzüge mit sich. 

Schreib uns gerne deine Gedanken zum BGH in die Kommentare, damit wir dich beraten können, ob dieser Hund zu dir passt.

Vielen Dank und bis zum nächsten Beitrag!

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2 Kommentare zu „Bayerischer Gebirgsschweißhund im Rassen-Porträt (Mit Bildern)“

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