Bernhardiner im Rassen-Porträt (Mit Bildern & Infos)

Bernhardiner im Porträt

Die meisten Menschen assoziieren mit dem Bernhardiner immer noch das alte Klischee vom tapferen Lawinenhund mit einem kleinen Holzfass um den Hals. 

Dabei wird die aus der Schweiz stammende Hunderasse heute fast nur noch als Familienhund eingesetzt

Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Geschichte, das Wesen und die Haltung der berühmten und beliebten Hunderasse.


Bernhardiner Steckbrief

Größe männlich: 70 bis 90 cm, weiblich: 65 bis 80 cm
Gewichtmännlich: 75 bis 80 kg, weiblich: 50 bis 70 kg
FarbenBrownish-Yellow, Rot-Weiß, Reddish-Brown Brindle, Reddish-Brown Splash, Reddish-Brown Mantle
Lebenserwartung8 bis 10 Jahre
HerkunftSchweiz
Charakter/Temperamentlebendig, freundlich, wachsam, sanftmütig, ruhig
FCI-GruppeFCI-Gruppe 2: „Molossoide“, Sektion 2.2: „Malgi-Hunde“

Bernhardiner

Aussehen 

Der Bernhardiner hat einen massigen Körper, einen kompakten Hals und Schlappohren.

Mit seiner Widerristhöhe von bis zu 90 Zentimetern gehört er zu den größten Hunden der Welt. Das Gleiche gilt in Bezug auf sein Körpergewicht. Der kräftige Hund kann bis zu 80 Kilogramm auf die Waage bringen. 

Das Fell der Bernhardiner ist größtenteils klassisch stockhaarig. Es gibt aber auch langhaarige Varianten mit dicht am Körper anliegendem oder wellenförmigem Fell.

Farben gibt es in verschiedenen Abstufungen in der Kombination Weiß mit Rotbraun oder Rotbraun mit Weiß.

Laut Zuchtstandard sind Abzeichen in weißen Farben an Nase, Hals, Brust, Rutenspitze und Pfoten gern gesehen. 

Um die Augen zeichnet sich das Fell wie eine Maske schwarz ab.


Geschichte & Herkunft des Bernhardiners

Die Hunde des Hospizes Großer Sankt Bernhard sind seit Ende des 17. Jahrhunderts als Bernhardiner bekannt. 

Der Legende nach wurde das Hospiz 1050 vom Augustinermönch Bernhard von Menthon gegründet, um die zahlreichen Reisenden und Pilger zu schützen, die den Alpenpass St. Bernhard überquerten.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, brachten die Mönche Hunde aus der Heimat der Berner Hirten auf den Pass und begannen, sie zu züchten. Anfangs ähnelten die Hunde kaum ihrem heutigen Aussehen. Sie waren zur damaligen Zeit deutlich leichter. 

Erst im 19. Jahrhundert wurden die alpinen Hunde einheitlich und die ersten langhaarigen Exemplare tauchten auf.

Seit 1885 ist er der Nationalhund der Schweiz. 1887 wurde der Schweizer Standard allgemein anerkannt. Die heutigen Vertreter der Rasse sind durch ihre Größe und ihr Gewicht nicht mehr für den alpinen Einsatz geeignet

Heute werden sie hauptsächlich als Wach- und Familienhunde eingesetzt. 


Wesen & Charakter des Bernhardiners

Der Bernhardiner ist ein entspannter und ruhiger Hund mit einem gemäßigten und angenehmen Temperament. Er ist sehr sensibel und äußerst menschenbezogen.

Aufgrund seines rassebedingten Schutztriebes, möchte er seine Familie immer um sich haben. Man sollte ihn deshalb also nicht alleine lassen

Muss man doch mal ohne den Bernhardiner außer Haus, so sollte eine alternative Betreuungsmöglichkeit gewährleistet sein.

Im Idealfall findet sich jemand aus dem Familien- oder Bekanntenkreis mit entsprechender Bindung zum anhänglich-treuen Vierbeiner.

Bernhardiner sind in der Regel sehr aufmerksam und bewachen das eigene Territorium zuverlässig. Artgenossen gegenüber verhält er sich zurückhaltend – manche duldet er gar nicht. 

Stellenweise zeigt sich der gutmütige Bernhardiner etwas dickköpfig. Erfolgt jedoch eine konsequente, liebevolle Erziehung ab Welpenalter, treten selten Probleme auf.


Haltung & Erziehung

Bernhardiner

Der Bernhardiner ist grundsätzlich sanftmütig und gelassen

Das süße Aussehen eines Welpen sollte aber nicht dazu verleiten, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren. Ist der Bernhardiner nämlich erst einmal ausgewachsen, so können seine enorme Größe und sein Gewicht mögliche Erziehungsfehler zusätzlich belasten.

Die großen Fellnasen brauchen einen engen Familienbund mit viel Zeit zum gemeinsamen Kuscheln. Bernhardiner sollte man nicht alleine lassen.

Wegen seiner Größe sollte der Bernhardiner nicht in einer zu kleinen Wohnung leben. Treppensteigen sollte vermieden werden – ein ebenerdiger Wohnraum oder ein Aufzug sind wichtig. 

Ebenso gern tobt sich der Bernhardiner draußen aus – ein Garten wäre deshalb ideal.

Solange Bernhardiner noch jung sind, sind sie sehr bewegungsfreudig. Mit zunehmendem Alter tendieren sie eher zum Faulenzen und lassen es ruhiger angehen. 

Die Lebenserwartung ist mit 8 bis 10 Jahren recht niedrig. Dies sollte man vor dem Kauf und hinsichtlich gemeinsamer Aktivitäten berücksichtigen. 


Gesundheit & Pflege

Besonders im Sommer muss darauf geachtet werden, dass sich die Hunde nicht zu sehr anstrengen, da sie sehr hitzeempfindlich sind. Sonst kann der Bernhardiner Probleme bekommen.

Aufgrund des  langhaarigen, dichten Fells benötigt der Bernhardiner eine extra Portion Pflege. Es sollte regelmäßig und besonders während des Fellwechsels gebürstet werden.

Auch sollten Augen und Ohren von Zeit zu Zeit gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen.

Wichtig zu wissen!

Wie andere große Hunde neigt auch er zu Krankheiten wie Hüftgelenksdysplasie, Knochenkrebs oder Magendrehung. Eine hochwertige Ernährung ist wichtig.  


Passt der Bernhardiner zu mir?

Der Bernhardiner ist ein Familienhund. Der oder die Besitzer sollten viel Zeit haben und sich intensiv mit dem Hund beschäftigen können. 

Der Bernhardiner ist ein ruhiger Hund. Der Bernhardiner lässt die Dinge gerne entspannt angehen. 

Wer einen Begleithund für Ausdauersportarten oder Hundesportarten sucht, der sollte sich besser für eine andere Hunderasse entscheiden. 

Ausgedehntes und entspanntes Spazierengehen sowie Aktivitäten wie Spurensuche und Mantrailing sind für den Bernhardiner dagegen genau das Richtige.

Die Futterkosten sind insgesamt sehr hoch. Die großen und schweren Hunde brauchen deutlich mehr Futter als ein kleiner Hund.


Fun-Facts zum Bernhardiner

Was heute unser mobiler Rettungsdienst ist, waren in den Alpen rund um den Großen St. Bernhard, früher die Mönche und ihre Bernhardiner. Es gab weder Straßen oder Schneedienste noch einen Tunnel, der durch die Alpen führte.

Die Überquerung war entsprechend lebensgefährlich. Auf dem St. Bernhard Alpenpass übernahmen die Mönche und ihre Bernhardiner deshalb den Schutz der Passanten und halfen bei der Alpenüberquerung

Viele von ihnen waren Kaufleute und wurden regelmäßig von Lawinen überrollt. 

Die Mönche gründeten dazu ein Hospiz. Hier wurden die Bernhardiner ausgebildet und die Verletzten versorgt. 

Die Bernhardiner waren optimal für diese Aufgabe. Neben ihrer ausgeglichenen und zuverlässigen Art verfügen Bernhardiner über sehr guten Geruchs- und Orientierungssinn. 

Anders als heute waren die Bernhardiner leichter und agiler unterwegs. Das war bei der schweren Arbeit im hochgebirgigen Gelände auch wichtig. 

Wir freuen uns auf eure zahlreichen Kommentare zum Bernhardiner!

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