Hund hat Demenz: wann einschläfern? (Ratgeber)

Hund hat Demenz wann einschläfern

Wenn ein Hund an Demenz erkrankt ist, leidet nicht nur der Vierbeiner. Auch für seine Menschen wird es immer schwieriger und es tut in der Seele weh, seinen geistigen Verfall zu beobachten.

Doch wann macht es Sinn, den Hund mit Demenz einschläfern zu lassen? Dieser Beitrag soll dir helfen, diese schwierige Entscheidung zu treffen.


Wann ist der richtige Zeitpunkt, einen Hund mit Demenz einschläfern zu lassen?

hund schläft draußen

Letzten Endes kennt niemand deinen Vierbeiner so gut wie du. Wann der Zeitpunkt gekommen ist, deinen Hund über die Regenbogenbrücke ziehen zu lassen, kannst nur du entscheiden.

Bevor du jedoch eine Entscheidung triffst, bespreche diese mit deiner Familie und mit einem Tierarzt deines Vertrauens.

Ist ein Hund an Demenz erkrankt, wird er mit dem Fortschreiten der Erkrankung mehr und mehr zum Pflegefall für seine Menschen.

Dein Vierbeiner benötigt viel Zuwendung und kann auch kaum mehr alleine gelassen werden.

Deine familiäre und berufliche Situation ist daher ein wichtiger Aspekt, der jedoch sehr sorgfältig abgewägt werden sollte.

Hierbei kommt es natürlich auch auf das Stadium der Demenzerkrankung bei deinem Hund an. 

Wird eine Demenz rechtzeitig erkannt, kann diese zwar nicht geheilt, durch geeignete Therapien jedoch deutlich hinausgezögert werden.

Ist der Vierbeiner nur noch apathisch und zusammengekauert, verweigert er das Fressen und erkennt niemanden in der Familie mehr, überwiegt sein Leid der noch übrigen Lebensfreude.


Wie hoch ist die Lebenserwartung von einem dementen Hund?

Die Frage, wie alt ein an Demenz erkrankter Hund werden kann, kann nicht pauschal beantwortet werden.

Demenz bei Hunden ist als offizielle Krankheit noch nicht anerkannt, deshalb liegen hier auch keine Studien vor. 

Eine Demenzerkrankung tritt bei kleinen Hunderassen meist ab dem zehnten, bei größeren Rassen circa ab dem siebten Lebensjahr auf.


Wie schnell schreitet die Demenz beim Hund voran?

Demenz beim Hund verläuft langsam und schleichend und kann sich über mehrere Jahre ausprägen.

Die Krankheit wird auch als Kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS) bezeichnet. Sie beeinträchtigt die Gehirnfunktion.

Dadurch kommt es zu kognitiven Funktionsstörungen, die sich auf das Verhalten und Wesen des Hundes auswirken.


Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz?

Hund schläft auf Bett

Demenz ist wie beim Menschen auch beim Hund unheilbar. Werden jedoch typische Symptome rechtzeitig erkannt, kann die Entwicklung der Krankheit deutlich verlangsamt werden.

Idealerweise besteht eine Behandlung aus drei Bausteinen, die auch schon bei einem Verdacht auf Demenz angewendet werden können:

Pharmakologisch

Der Hund erhält Medikamente, die die Gehirnleistung und Durchblutung fördern. Zusätzlich können auch je nach Stadium der Demenz Beruhigungsmittel gegen Unruhe und Ängste verabreicht werden.

Diätisch

Ein wichtiger Baustein ist eine hochwertige Ernährung. Das Futter sollte dabei mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren angereichert werden. Diese Fettsäuren unterstützen die Gehirnaktivität.

Verhaltenstherapeutisch

Ziel einer Verhaltenstherapie ist es, das Gehirn nachhaltig zu stimulieren. Das kann beispielsweise mit neuen Spazierwegen, neuen Kommandos und Denkspielen erfolgen.


Demenz beim Hund im Endstadium: Was sind die Symptome?

Vom Endstadium einer Demenz spricht man, wenn alle der folgenden 4 Leitsymptom-Komplexe stark ausgeprägt in Erscheinung treten:

Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus

Tagsüber schläft der Hund mehr als gewohnt, ist dafür nachts unruhig und wandert rastlos, hechelnd oder winselnd auf und ab.

Desorientierung

Der Hund ist insgesamt verwirrt. Er läuft ziellos in der Wohnung hin und her, als wüsste er nicht, wohin er wollte. Oftmals findet er sein Futter oder Wassernapf nicht mehr.

Unsauberkeit

Oft hat der Hund seine Stubenreinheit vergessen und zeigt nur noch selten oder überhaupt nicht mehr an, dass er raus muss.

Oft möchte er raus, hat aber dann vergessen, warum er rauswollte. In der Folge verrichtet er sein Geschäft direkt nach dem Spaziergang in der Wohnung.

Veränderte Interaktionen und verringerte Aktivität

  • Das Interesse an der Umgebung lässt nach.
  • Auf bekannte Reize wie Rufen, Türklingeln, Leckerlis oder Bällchen werfen erfolgt kaum noch Reaktion.
  • Oft wird der Besitzer nicht mehr erkannt.
  • Vertraute Menschen und andere Hunde werden nicht mehr zur Kenntnis genommen oder sogar als Fremde angeknurrt oder angebellt.
  • Sonst begehrten Streicheleinheiten entzieht sich der Hund, als ob es ihm plötzlich unangenehm wäre.
  • Extreme Stimmungsschwankungen bis hin zur Reizbarkeit. Plötzlich launische, ängstliche oder aggressive Reaktionen sind keine Seltenheit.

Wie sehr leidet der Hund unter der Demenz?

An Demenz erkrankte Hunde reagieren nicht mehr bewusst auf Schmerzreize. Er kann nicht mehr beurteilen, was gut und was schlecht für ihn ist.

Wie sehr der erkrankte Vierbeiner darunter leidet, ist deshalb sehr schwer einzuschätzen.


Wie kann ich meinem Hund noch helfen?

Es ist wichtig, deinen Hund weiterhin geistig zu fordern. Auch solltest du ihm stets zeigen, wie wichtig er für dich ist.

Er benötigt sehr viel Geduld und Zuwendung und sollte nicht mehr alleine gelassen werden. 

Gut zu Wissen:

Auch wenn der Hund nur kurz allein ist, hilft ein getragenes Kleidungsstück von dir in seinem Körbchen, ein angestelltes Radio oder ein geduldiger und ruhiger Zweithund.


Fazit

Demenz beim Hund ist eine unheilbare und schwerwiegende Erkrankung, die sich jedoch rechtzeitig erkannt, im Krankheitsverlauf um einiges hinauszögern lässt.

Im fortgeschrittenen Stadium solltest du über eine Erlösung durch den Tierarzt nachdenken, keinesfalls aber, weil der pflegebedürftige Hund nun einfach nur unbequem geworden ist.

Wenn dein Tier zusehends leidet und du ihm die benötigte Aufmerksamkeit nicht geben kannst, solltest du diese Entscheidung mit deiner Familie und einem Tierarzt besprechen.

Gerne kannst du uns deine Erfahrungen mit einem dementen Hund gerne in einem Kommentar mitteilen.


FAQ

Wie viele Stadien hat Demenz beim Hund ?

Demenz beim Hund, auch als Hunde-Alzheimer bekannt, entwickelt sich in der Regel schleichend und kann in drei Stadien eingeteilt werden. Im frühen Stadium bemerken Hundebesitzer, dass ihr Vierbeiner sich öfter vergisst und desorientiert wirkt. Im mittleren Stadium treten oft verstärkte Vergesslichkeit, Angstzustände und Schlafprobleme auf. Das fortgeschrittene Stadium ist geprägt von starken Orientierungslosigkeit und sogar Aggression. Jedes Stadium hat seine spezifischen Anzeichen, wobei es wichtig ist, die Symptome nicht mit normalem Altern zu verwechseln.

Wie lange lebt ein alter Hund mit Demenz?

Die Lebensdauer eines Hundes mit Demenz kann stark variieren. Sie hängt von vielen Faktoren ab, darunter der Allgemeinzustand des Hundes, seine Rasse und sein Alter. Auch der Zeitpunkt der Demenz-Diagnose kann entscheidend sein. Wird Demenz beim Hund erst spät erkannt, reicht die Lebenserwartung von wenigen Monaten bis hin zu einem Jahr.

Wie kann ich meinen Hund mit Demenz beruhigen?

Weitere sichtbare Zeichen von Stress und Anspannung bei deinem Hund können durch seine Demenz verursacht werden. Etabliere am besten feste Routinen und Strukturen, um deinem Hund Sicherheit zu geben und ihn zu beruhigen. Versuche, Umgebungswechsel so gering wie möglich zu halten. Des Weiteren können spezielle Beruhigungsmethoden, wie bestimmte Massagetechniken, oder eine beruhigende, ruhige Musik helfen. Ausreichende Bewegung am Tag sorgt für einen ausgeglichenen Schlaf in der Nacht. Bei starken Verhaltensauffälligkeiten sollte unter Umständen medikamentös eingegriffen werden, hierzu ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt notwendig.

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13 Kommentare zu „Hund hat Demenz: wann einschläfern? (Ratgeber)“

  1. Unser Border-Münsteländer-Mix hat mit seinen 15 Jahren einige Bustellen (Athrose, Kehlkopf-OP) und jetzt auch noch Demenz.
    Er frisst und trinkt, auch wenn das fressen mal besser und mal schlechter ist. Er hat keinen geregelten Schlaf/Nachtrythmus mehr, schläft fast den ganzen Tag und rennt vom Abend bis in die Nacht stark hechelnt durch die Wohnung. Was schon ansträngend ist. Nicht nur für Ihn. Seit einiger Zeit häft es sich, das er nach anderen Personen schnappt die uns besuchen kommen, und auch nach mir hat er schon geschnappt.
    Mein Mann verdrengt es, aber ich denke das wir ihn bald erlösen müssen.
    Wir können Ihn leider auch nicht mehr mit ins Büro nehmen (wir sind Selbstständig), das er nach anderen schnappt.
    Mit blutet das Herz den armen Kerl so zu sehen, aber ich glaube nicht das wir ihm einen gefallen tun wenn wir abwarten bis es noch schlimmer wird.

  2. Mein Mischlingshund (Labrador/Schäferhund) ist jetzt 14 Jahre alt. Er leidet auch an Demenz. Er zerlegt uns regelmäßig die Wohnung. Hat vor kurzem unsere ganzen Plissees vom Fenster runter geholt. Meine ganzen Blumentöpfe vom Fensterbrett und Schrank runter geschmissen. Er läuft den ganzen Tag nur hechelnd durch die Wohnung. Treppe rauf Treppe runter. Steht ständig vor der Tür auch wenn wir grade vom Gassi Gehen rein kommen. Laufen mag er nicht mehr wirklich. Sein Appetit ist immer noch sehr gut. Ich war deswegen beim Tierarzt um mich beraten zu lassen. Er meinte ich sollte einen Hundepsychologen aufsuchen. Und wir sollten uns Kameras einbauen. Es ist für ihn und für uns kein Leben mehr. Aber solange er immer noch isst wird nichts unternommen. Wenn er mich so anschaut habe ich das Gefühl das er mich um Erlösung bittet. Es zerreißt einem das Herz.

  3. Meine Shiba Hündin ist jetzt 16 Jahre und die Demenz fing merklich vor ca 15 Monaten an. Anfangs waren es nur etwas rumlaufen, dann wurde das geliebte Auto fahren die Hölle für uns beide. Sie bellt und jault bis zum umfallen. Alleine bleiben geht garnicht, war aber auch vorher schon ein Problem. Zwischendurch war sie unsauber, das ging so 2 Monate anfang des Jahres. Jetzt hält sie meist aus. Melden tut sie sich aber nicht. Anfang des Jahres wollte sie nicht mehr gestreichelt werden, das änderte sich vor 2 monaten und sie suchte wieder körperkontakt. Das ist jetzt leider wieder andersrum. Seid einem halben Jahr läuft sie zunehmend auf und ab und seid knapp einem Monat wird es vor allem Abends und Nachts mehr. Möchte man sie beruhigen wird sie hektischer und auch lauter und aggressiv.
    Den Wassernapf findet sie zum trinken nicht mehr, aber rennt ihn täglich mehrfach um, manchmal wie gezielt. Ecke laufen und jaulen sind vorallem Abends und Nachts täglich schlimmer. Sie frass vor kurzem mega gut, jetzt in höhen und tiefen. Den Napf muss man igr vor die nase halten(auch wasser), manchmal per hand füttern. Schmerzempfinden hat sie fast garnicht. Sie rennt überall rein und gegen, hatte eine tiefe Augenverletzung, inkl Augen OP vor kurzem, die sie problemlos überstanden hat, trotz alter. Ihr lieblingskorb findet sie meistens noch, aber sie totmüde und wacklig auf den beinrn zu sehen und zum laufen getrieben durch ihre unruhe… Es blutet mir das Herz…
    Gerade(seid 3 Tagen) versuchen wir es mit hanfpulver, baldrian und vom Tierarzt empfohlen auch Epilepsie tabletten. Bisher leider erfolglos. CBD Öl verträgt sie leider nicht.
    Ein aktuelles Blutbild zeigt das sie körperlich gesund ist.
    Nur die Demenz macht uns zu schaffen und ich weine nur wenn ich sehe das sie wenn sie wach ist, fast komplett nur in der Demenz steckt.
    Wenn die Mittel nicht bald Wirkung zeigen, muss auch ich den letzten Schritt gehen…

    1. Wenn ich hier die Beschreibungen lese, fühle ich mich dankbar, dass mein 16j Jack Russell Dame 95% blind und total taub, so pflegeleicht ist 🫤, pinkelt überall hin, extrem unrühig Nachts, liegt tagsüber glatt fünf Stunden lang in Tiefschlaf, geht ungern Gassi manchmal, dann macht in der Wohnung. Nachts geht sie stundenlang im Kreis in eigene Kot, weshalb liegt ihr Matte nachts in unsere große Dusche. Jetzt probierte ich mit Zylkene „chews“ von unsere Reise übrig, und sie schlief beide Nächte durch – sauber. Muss jetzt Beruhigungsmittel vom Tierarzt holen…morgens sind sonst scheisse.

  4. Ich habe meinen 14,5jährigen Mops einschläfern lassen. Sein Leidensweg begann vor ca.2 Jahren. Zunächst wollte er noch gern spazieren gehen, konnte aber aufgrund der Arthrose nicht mehr. Dann begann die Demenz und er vergaß, was spazieren gehen ist (wir wohnen in einem Haus mit Garten). Zunehmender Verlust von Hör- und Sehsinn. Mit vorschreitender Demenz veränderte er sich und Dinge, die er liebte tat er nicht mehr (nach Leckerlis betteln, auf dem Sofa gemütlich kuscheln, meine Nähe suchen etc.). Stattdessen rastloses umherlaufen, in Ecken ewig stehen bleiben, Einkoten- und nässen. Die letzten Wochen schlief er viel, die Arthrose und neurologische Schäden nahmen zu (umfallen v.a. in eigenen Urin und Kot hinein), eine Art Synkope vor 2Wochen führte zur Steifheit der Hinterbeine, verstärktes jaulen als hätte er Schmerzen oder würde weinen. Immernoch fand er Futter-und Wassernapf. 2 Tage vor seiner Erlösung Lähmung der Hinterbeine, er kann nicht mehr laufen. Ich reiche ihm Futter und Wasser und verstehe, das er leidet und das dies kein Leben mehr für ihn ist. Fast blind und taub, dement und jetzt sozusagen noch bettlägerig. Der Tierarzt hatte schon vor mehreren Wochen seine Empfehlung ausgesprochen.
    Am letzten Abend sitzen wir noch gemeinsam auf dem Sofa, ihr Körper ist ganz schlaff, sein Köpfchen liegt auf mir. Ich erkläre ihr alles und fühle mich so schlecht. Aber ich bin es meiner Xani schuldig. Ich glaube, sie wäre einverstanden gewesen. Am nächsten Morgen kommt der Tierarzt zu uns nach Hause. Um 10.30Uhr bekommt sie in ihrem Bettchen liegend und ich ihr Köpfchen haltend erst eine Beruhigungspritze und danach die Erlösung. Währenddessen streichle ich sie, verabschiede mich, rede ihr gut zu und weine ganz fürchterlich. Das Schuldgefühl bleibt.

    1. Hallo Chris,geht es dir mittlerweile etwas besser? Ich muss weinen wenn ich deinen Text lese weil mein Möpschen (12 Jahre ) auf einmal nicht mehr sieht und hört und sein Wesen verändert….Ich habe solche Angst vor der Zukunft und dem Abschied….

  5. Unser Malteser Peppy ist fast 16 und seit einigen Monaten schreitet seine Demenz extrem schnell voran. Vor ein paar Monaten ist er in der Nacht die Kellertreppe heruntergefallen, hat sich zum Glück nur leicht verletzt. Dann passierte das fast ein 2. Mal an einer Stelle, an der er den Sturz nicht überlebt hätte. Er ist statt aus der Tür zu gehen direkt durch das Treppengeländer marschiert, mein Mann konnte ihn gerade noch festhalten. Und sowas passiert immer, wenn jemand von uns nicht da ist. Dann zerlegt er auch regelmäßig seinen Wassernapf. Er mag eigentlich kein Wasser, schöpft aber mit der Pfote bis die ganze Küche schwimmt. Auch ein Napf, der das Auslaufen verhindern soll, wird regelmäßig auseinander genommen. Am Tag schläft er fast nur noch, zwischendurch steht er apathisch rum oder rennt im Kreis herum um den Sessel. Er sagt auch kaum Bescheid, dass er raus will, da muss man echt schnell sein,sonst macht er in die Wohnung. Dafür gibt er durch Jaulen meist kurz vor 5 Bescheid, dass er wach ist und nicht alleine sein möchte, er schläft ja unten im Wohnzimmer, weil er in der oberen Etage, wo das Schlafzimmer ist, Panik bekommt. Es ist gerade echt nicht einfach. Aber er ist ja ein Familienmitglied und deshalb versuchen wir, seine letzte Zeit positiv zu gestalten. Ich hoffe bloß für uns alle, dass er einfach friedlich einschläft und wir die Entscheidung nicht für ihn treffen müssen.

  6. Auch meine mittlerweile 17 jährige Pumi-Mix Hündin Alma ist an Demenz erkrankt. Sie kommt aus Ungarn und hatte wohl ein wirklich schreckliches Leben auf der Straße. Der einzige Mensch dem sie jemals vertraut hat war ich, daß ist zum einen ja ein Charakterzug der Pumis und zum anderen verstärkt durch ihre wirklich panische Angst vor Männern. Sie kam mit ca. 4 Jahren zu mir und entwickelte sich trotz Hunde Schule und aller Liebe die ich ihr geben konnte nicht wirklich weiter. Sie und ich alleine zusammen ein Dreamteam, sobald eine männliche Person dazu kam, ein Alptraum. Nun ist es so, daß sie meine Söhne und meinen Mann unentwegt angreift. Mein Mann kann nur noch mit einem Besen bewaffnet durch die Wohnung gehen und auch auf meine Zurufe reagiert sie nicht mehr. Stubenrein ist sie auch nicht mehr und will nur noch fressen. Sie marschiert ohne Unterlass durch die Wohnung, sie vergisst daß ich da bin und ruft und winselt nach mir. Mein Tierarzt meint, solange sie noch so einen guten Appetit hat wird er sie nicht einschläfern, aber mir blutet das Herz wenn ich sie so sehe. Körperlich ist sie noch ziemlich fit für ihr Alter. Trotzdem habe ich beschlossen sie bald zu erlösen, weil dieses Leben für sie nicht mehr lebenswert ist.

  7. wir haben eine 15 jährige Yorki-Jack Russel Dame. Sie ist leider step by step, aber mit schnelle Schritten fortgeschritten. Tagsüber schläft unsere Maus, manchmal durch bis 17h, wenn sie wach wird, scheint sie völlig „zerknautscht“ und orientierungslos. Das Stehen fällt ihr schwer und sie schwankt, wenn sie das Laufen anfängt. Den Wassernapf findet sie noch, aber auch nur den einen, alle anderen, die ich aufgestellt habe, als wären sie gar nicht vorhanden. Hinzu kommt, dass ich das Wasser bis Oberkante füllen muss, da sie nicht mehr versteht, dass ihr Napf leerer geworden ist. Ihre Zunge trinkt quasi Luft, sie merkt das aber nicht. Fressen, ich muss sie mehrmals am Tag füttern oder aber wenn es gut läuft, frisst sie alle nachts, aber dann so viel, dass sie brechen muss. Ich bin einfach nur glücklich, dass sie frisst, vor allem selbstständig. Eine echt blöde Situation. Einnässen ins Bett, auf unseren Boden, täglich, manchmal schafft sie es noch in den Garten, manchmal macht sie auch einen Haufen. Sie kann nicht dafür, wir sind ihr nicht böse, weiß Gott, wie wir mal werden und wir hoffen auch eine liebevolle Hand zu spüren, wenn wir alt sind. Ich bin manchmal mit den Nerven runter, wenn sie wach ist, Du bist nur am gucken, was macht sie, wo ist sie, wie geht es ihr, wie verhält sie sich. Alleine lassen – never. Sie erkennt uns teilweise nicht mehr und manchmal freut sie sich einen Ast einen zu sehen. Neuerdings hat sie Angst vor uns und rennt panisch zur Tür, als würde ich sie abstechen wollen, ich versuche laut und dennoch liebe voll ihren Namen zu rufen, mache Geräusche, die sie eins kannte…sie entgleitet mir immer mehr…der 2 Tierarzt sagte heute, manchmal ist es für ein Tier besser loszulassen…ich habe unendlich geweint, es tat so verdammt sch…. weh, verdammt, sie ist doch unser Baby und hat das nicht verdient, diese verdammte Krankheit, wir waren doch ein Team…vielleicht irrt sich der TA, woher will er das alles wissen? Sie sehen sie doch tagsüber nicht, nur immer eine Momentaufnahme und würde ich nicht darüber sprechen, hätten sie es wirklich gemerkt? Ich rede mir das vielleicht nur schön, ich weiß es nicht, ich will das Beste für sie – wer hat ähnliches erlebt und kann mir sagen, was er gemacht hat und in der Konsequenz, was hat es mit einem selbst gemacht – egal ob man sich für oder gegen den Tod entschieden hat – wie ist es weitergegangen?

    1. Hallo

      Ich habe gerade beim recherchieren ihres geliebten Hundes ihre Geschichte entdeckt und aufmerksam gelesen..

      Ich habe das gleiche Problem mit meiner Hündin, auch das mit dem Wasser , dass wir den Napf bis zur Kannte voll Wasser machen müssen .. das ist nahezu identisch mit Ihren Erfahrungen..

      Ich muss meine Hündin seit 12 Wochen füttern, sie frisst gar nicht mehr selbstständig, und seit vier Tagen trinkt sie auch nicht mehr selbstständig, von einem auf den anderen Moment hat sich alles verändert.
      Sie hat ohnehin schon seit zwei Jahren unter dem unheilbaren Schnupfen/Rhinitis gelitten, auch darum musste ich mich Nonstop kümmern damit es ihr besser geht ..
      Auch der körperliche Zerfall/Abbau ist zunehmend sichtbarer geworden , was mir persönlich in der Seele weh tut..

      Bis vor wenigen Tagen hat sie auch wie ihr Hund zisch Std tagsüber geschlafen, und ich habe immer nach ihr geschaut ob sie überhaupt noch lebt , sie schlief tief und fest..

      Trotz des füttern hat sie mit Appetit gefressen, nur jetzt seit vier Tagen hat sich ihr Zustand extrem verschlechtert, das absetzen von Urin wird weniger und auch die Menge , und sie setzt sich inzwischen überall zum Pippi machen hin , was ich nicht schlimm finde, sie kann nichts dafür , ich benutze Wickelunterlagen und lege sie hier und da aus ..

      Sie fällt auch oft auf die Seite, weil sie auch ein neurologisches Problem hat..
      Seit Nunmehr vier Tagen schläft sie überhaupt nicht mehr, sie läuft total Orientierungslos umher , desweiteren muss ich ständig auf sie aufpassen
      Nachts ist es besonders schlimm, sie steht oftmals in einer Ecke und gibt Laute von sich , und jault meiner Meinung nach verzweifelt..😭
      Die nächtliche Unruhe bringt mich um meinen Schlaf, und sie schläft vllt im Vergleich zu vorher maximal drei Std von 24 Std am Tag , mit ständigen Unterbrechungen..
      Sie nimmt ihre Umgebung und uns gar nicht mehr wahr , und ich muss sagen , dass sie in den letzten Monaten durch mich noch ein qualitativ gutes leben hatte , und auch noch wusste wo ihr Wasser und Futter steht , bis sich die entgültige Phase eingeschlichen hat, heute Nacht um 04:30 Uhr als ich meine über alles geliebte Maus wieder aus irgendeiner Ecke holte , und ich ständig ihre Laute vernahm , weinte ich mich in den Schlaf, zum einen weil ich selbst total erschöpft und müde bin , und zum anderen weil ich weiß was als nächstes kommt, und das ist etwas was mich sehr belastet..
      Das ist kein Zustand den ich für meinen Hund möchte, das ist auch kein Leben mehr..

      Ich bin aber realistisch, meine Hündin hat keine Lebensqualität mehr , und ich werde erst gar nicht mit Schlaftabletten für sie anfangen, sie leidet offensichtlich unter dem Zustand von Ängsten und nicht zu Wissen noch zu begreifen was mit ihr passiert , die Nervenzellen sterben ab , und ihr Geist und Persönlichkeit hat ihr die sch…. Demenz Krankheit genommen ..

      Deshalb habe ich mich für den Schritt entschieden sie erlösen zu lassen, und ich weiß dass ich daran zerbrechen werde , aber alles andere wäre für mein Tierchen nur noch eine Qual, bis vor einer Woche hätte ich das noch verneint, aber jetzt bin ich gefragt..

      Ich habe im November 22 unsere über alles geliebte Molly verloren , das kam alles so plötzlich und unerwartet 🥲 💔 und beide Chevike und Molly kamen aus Ungarn.. das sind meine Seelenhunde..
      Wenn mich meine kleine Maus eine Chihuahua Hündin immer anschaute , sagte ich immer, ich habe das Gefühl dass sie mir durch die Seele schaut ..

      Loszulassen tut verdammt weh 🥲 aber ich weiß das meine Hündin keine Lebensqualität mehr hat , ich hätte mir auch lieber gewünscht dass sie in Ruhe einschläft, aber das wird nicht passieren..

      Sie schläft gerade Gott sei Dank und endlich etwas in ihrem kuscheligen Bettchen 💕 mir fällt das alles überhaupt nicht leicht , so eine Entscheidung treffen zu müssen..

  8. Mein Mike, Tibetspaniel, 12,5 Jahre alt, ist auch von Demenz betroffen. Er geht nicht mehr raus und wenn, verkriecht er sich sich in einer Ecke und schläft. Wenn er denn mal wach ist, geht er nur hin und her und man hat den Eindruck, er weiß nicht, was er will und wo er ist. Seit gut 2 Monaten junkt und jault er nachts, was mich stundenlang nicht schlafen ließ. Unser TA hat mir ein Schlafmittel für Mike gegeben, damit ich auch zur Ruhe komme, da ich berufstätig bin.
    In letzter Zeit frage ich mich sehr oft, ob dieses Leben für Mike noch lebenswert ist. Er ist mein Seelenhund und die Entscheidung, ob es besser ist, ihn gehen zu lassen, fällt mir sehr schwer.

  9. Mein fast 13 jähriger Boxer ist leider auch scheinbar an Demenz erkrankt,zudem hat er mit der Bandscheibe Probleme und ist in Behandlung so geht es ihn gut und er will nicht aufgeben, nachts fängt er mittlerweile an aufzuschreien und schaut panisch,nicht weil ihm was weh tut sondern die Demenz,er fällt auch öfters hin ich weiche ihn aber fast nie von der Seite.Manchmal steht er vor seinen Napf und weiß nicht was er da will.Es tut mir in der seele weg aber er kämpft und gibt nicht für ein Boxer hat er ein stolzes alter ohne innere Krankheiten.

  10. Der Bericht von Uwe, ist richtig gut. Mein 14 Jahre alter Labrador Spitz Rüde ist von Demenz und Arthrose betroffen. Er ist jeden Monat in Dauerbehandlung. Mit dem Schlaf Wach Rhythmus und auch mit der Unsauberkeit. Die anderen Symptome zeigt er noch nicht. Er möchte mit anderen Hunden spielen nur die Gelenke machen nicht mehr mit.

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