Dass ein Hund nicht zunimmt oder sogar an Gewicht verliert, ist eher ungewöhnlich. Für die Gesundheit deines Hundes ist es zudem wichtig, dass sein Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen versorgt wird.
Ursachen, weswegen dein Hund trotz Fressen abnimmt, und welches Hundefutter für Gewichtszunahme geeignet ist, findest du in diesem Artikel.
Kurz & Knapp: Warum nimmt mein Hund nicht zu?
Dein Hund nimmt nicht zu, wenn er das falsche Futter erhält, an Stress leidet oder krank ist. Manchmal kann er sogar noch an Gewicht verlieren.
Eine Mangelversorgung kann aber gefährlich für deinen Hund werden und schwere gesundheitliche Folgen haben. Daher solltest du auf jeden Fall deine Tierärztin zurate ziehen.
Woran erkenne ich, dass mein Hund zu dünn ist?
Streiche mit sanftem Druck vom Kopf aus über den Körper bis zur Rute. Die Rippen, Hüftknochen und die Wirbelsäule sollte unter einer leichten Fettschicht liegen. Nur bei sehr schlanken Rassen wie Windhunden dürfen die beiden letzten Rippenknochen sichtbar sein.
Ein zu dünner Hund hat einen eingefallenen Bauch und stumpfes, glanzloses Fell. Je nach Schweregrad der Unterernährung kann es auch schon zum Haarausfall kommen.
Vielleicht gehört dein Hund auch einfach zu den dünnen Hunderassen?
Dein Tierarzt kann auch den Body Condition Score (BCS) ermitteln, der für jede Hunderasse speziell festlegt, ab wann ein Hund als zu dünn gilt.
Hund wird immer dünner: 6 Ursachen
Es gibt viele Ursachen, weswegen ein Hund immer dünner wird. Das können harmlose, nur vorübergehende Gründe sein, aber es kann auch an schweren Krankheiten liegen.
Um deinem Hund zu helfen, solltest du erkennen können, was zu seiner Gewichtsabnahme führt.
1. Falsches Füttern
Ein Futterproblem kann schnell entstehen. Junge Hunde brauchen anderes Futter als Erwachsene und Senioren, aktive Hunde mehr Energie als Sofasitzer und trächtige Hündinnen essen für ihre Welpen mit.
Das Futter sollte immer den Bedürfnissen deines Hundes entsprechen. Ändert sich sein Kalorienbedarf, musst du auch seine Futterportion anpassen.
Ein zu hoher Wasseranteil, zu niedriger Fettgehalt oder zu viele Ballaststoffe sorgen ebenfalls für eine ungenügende Kalorienzufuhr. Der Hund ist so schnell gesättigt, ohne genug Energie aufgenommen zu haben.
2. Futtermäkeligkeit
Auch Hunde können Diven sein. Während manche auch undefinierbare, schwarze Klumpen von der Straße fressen, erwarten andere Petersiliensträußchen auf ihrem Hauptgericht. Wie so ein Hund zunimmt, findest du nur über Ausprobieren heraus.
Unsichere Hunde schrecken oft vor Futterumstellungen zurück. Wenn keine drastische Umstellung aus gesundheitlichen Gründen nötig ist, solltest du daher für die Übergangszeit altes und neues Futter mischen.
Hunde mit Futterunverträglichkeiten meiden aus guten Gründen ihre Näpfe, wenn sie sich nach dem Fressen regelmäßig unwohl fühlen oder sich übergeben müssen. Hier hilft nur eine Abklärung bei deiner Tierärztin, welches Futter du verträglich füttern kannst.
3. Stress
Manche Hunde fühlen sich beim Fressen von anderen Haustieren oder Kindern gestört und brauchen mehr Ruhe an ihrem Fressplatz. Diesen Platz in eine bessere Umgebung zu verlagern oder sicherzustellen, dass dein Hund alleine fressen kann, löst das Gewichtsproblem von selbst.
Und auch, wenn dein Hund in anderen Bereichen seines Lebens gestresst ist, kann sich das in Rückzug und Futterverweigerung zeigen. Stressauslöser können Veränderungen in der Wohnung oder seinem sozialen Umfeld sein, wie dem Tod eines tierischen Mitbewohners oder die Trennung seiner Menschen.
4. Erkrankung
Zahnschmerzen führen bei vielen Hunden zu Futterverweigerung, da ihnen das Kauen schlicht zu weh tut.
Magen-Darm-Erkrankungen, Tumore oder Diabetes stören den Stoffwechsel massiv. Die Nährstoffversorgung reicht dann nicht mehr aus für ein geregeltes Wachstum.
Sehr selten erkranken Hunde auch chronisch an Darmentzündungen oder an der Bauchspeicheldrüse.
Lese-Tipp: lies dich auch schlau mit unserem Beitrag Zahnschmerzen beim Hund: 3 Hausmittel & wann zum Tierarzt
5. Parasitenbefall
Hunde müssen regelmäßig eine Wurmkur erhalten, um sich keine Würmer einzufangen. Denn einige dieser Arten befallen den Magen-Darm-Trakt und stehlen dem Hundekörper die dort verdauten Nährstoffe.
Einen Wurmbefall erkennst du an vielen Symptomen, dann ist er allerdings schon recht ausgeprägt. Achte daher auf die regelmäßige Entwurmung.
6. Folge von Mangelversorgung
Ein Hund aus schlechter Haltung, der es gewohnt ist, zu wenig zu fressen, reagiert oft mit gierigem Schlingen auf Nahrung – oder in seltenen Fällen mit Missachtung.
Durch die Mangelernährung können zudem auch seine Darmzellen bereits schwer beschädigt sein. Dann nehmen sie Nährstoffe nicht mehr richtig auf, sodass auch bei einer ausreichenden Futtermenge der Hund weiterhin unterversorgt bleibt.
Was können die Folgen von Untergewicht beim Hund sein?
Untergewicht beim Hund stört sein Immunsystem, das ebenfalls unter der Unterversorgung leidet. Dein Hund ist dann anfälliger für Infekte und schlecht gerüstet für deren Bekämpfung. Auch dauert seine Genesung dadurch länger.
Die Muskeln bauen sich ab, was durch die fehlende Kondition deines Hundes noch verschlimmert wird. Er wirkt schlapp und es kommt zu Haarausfall und Hautveränderungen.
Nach längerer Zeit, in der dein Hund nicht zunimmt oder sogar abnimmt, entwickeln sich Kreislaufprobleme: Blutdruck und Puls sinken und eine Blutarmut beginnt.
Insgesamt haben untergewichtige Hunde eine niedrigere Lebenserwartung.
Was Füttern, damit mein Hund zunimmt?
Richtiges Futter sollte immer einen für deinen Hund ausreichend hohen Energiegehalt besitzen und genug Fette und Proteine beinhalten.
1. Hundefutter zum Zunehmen
Wenn dein Hund zunehmen muss, kannst du nach Absprache mit deinem Tierarzt spezielles Futter kaufen.
Dieses enthält viele wichtige Zusätze für die jeweiligen Ursachen des Gewichtsproblems. Daher ist auch wichtig, diese Ursache zuerst abzuklären und nur mit geeignetem Futter darauf zu reagieren.
2. Hausmittel
Wenn keine schweren Erkrankungen vorliegen und du gesichert geeignetes Futter verwendest, kannst du mit einigen Tricks deinen Hund wieder zum Fressen animieren:
- Futter mit etwas Brühe oder Hüttenkäse mischen
- Futter in mehreren, kleinen Portionen füttern
- neues Futter ausprobieren
Ein futtermäkeliger Hund kannst du auch ein bis zwei Tage konsequent vor gefülltem Napf hungern lassen. Das schadet ihm nicht – und irgendwann gewinnt der Hunger. Achte dann aber darauf, dass dein Hund ausreichend trinkt.
Sorge für einen ruhigen Futterplatz und beobachte, ob dein Hund nun wieder zunimmt und frisst.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Untergewicht beim Hund kann gefährlich werden. Daher solltest du in jedem Fall zur Tierärztin, wenn dein Hund nicht zunimmt. Dabei ist egal, ob er nicht frisst oder trotz Fressen abnimmt.
Wenn dein Hund schon sichtbar zu dünn ist oder auch zu wenig trinkt, ist es ratsam, deinen Tierarzt sehr zeitnah aufzusuchen. Ansonsten können schwerere Erkrankungen folgen.
Auch gerade, wenn dein Welpe nicht zunimmt oder ein alter Hund trotz fressen abnimmt, ist ein Tierarzttermin unbedingt notwendig.
Fazit
Will dein Hund nicht fressen, kann das mehrere Ursachen haben. Nimmt er deswegen aber nicht zu oder sogar ab, kann ihm das gesundheitlich sehr gefährlich werden.
Du solltest regelmäßig die Gesundheit deines Hundes selber kontrollieren und in dem Rahmen auch sein Gewicht prüfen. Ein wenig Schwankung in seinem Gewicht ist normal, doch Über- oder Untergewicht kann ihm langfristig schaden.
FAQ
Warum ist mein Hund dünn, obwohl er frisst?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund dünn erscheinen kann, auch wenn er regelmäßig frisst. Einige Hunde haben von Natur aus einen schnellen Stoffwechsel, was bedeutet, dass sie mehr Kalorien verbrennen als andere. Es könnte auch medizinische Gründe geben, wie z.B. Verdauungsprobleme oder Parasiten. Es ist wichtig, mit einem Tierarzt zu sprechen, wenn du Bedenken bezüglich des Gewichts deines Hundes hast.
Wie kann es sein, dass mein Hund abnimmt, aber dennoch fit wirkt?
Es ist durchaus möglich, dass ein Hund abnimmt und dennoch fit und aktiv ist. Ein „fitter“ Hund kann sich in einer aktiven Wachstumsphase befinden, mehr Bewegung haben oder einen erhöhten Stoffwechsel haben. Die Tatsache, dass ein „hund nimmt ab ist aber fit“ ist, sollte nicht automatisch als Zeichen von Gesundheit interpretiert werden. Es ist immer eine gute Idee, jede auffällige Gewichtsveränderung bei deinem Hund mit einem Tierarzt zu besprechen.
Woran erkenne ich, dass mein Hund zu wenig Futter bekommt?
Es gibt einige Anzeichen dafür, dass dein Hund vielleicht nicht genug Futter bekommt. Wenn du die Rippen, Wirbelsäule und Hüftknochen deines Hundes leicht fühlen oder sehen kannst, könnte es sein, dass er unterernährt ist. Andere Anzeichen können ein glanzloses Fell, verminderte Energie oder ein ständiger Hunger sein. Es ist wichtig, die Fütterungsempfehlungen auf dem Hundefutter zu beachten und bei Bedenken einen Tierarzt zu konsultieren.
1 Kommentar zu „Hund nimmt nicht zu: 6 Ursachen, Hausmittel & Was Füttern“
Auch nasale Probleme