Ist der Kangal ein Listenhund oder Kampfhund? (Antwort)

kangal listenhund/kampfhund

Die Begriffe Listenhund oder Kampfhund kennen die meisten von uns – und auch, welche Hunderassen in diese Kategorie/-n fallen.

Wie sieht es dabei mit dem türkischen Kangal aus? Ist der Kangal ein Listenhund oder Kampfhund?

Und wenn ja, was bedeutet das für dich als Halter? Die wichtigen Antworten verraten wir dir im folgenden Ratgeber.


Ist der Kangal ein Listenhund oder Kampfhund?

Ist der Kangal ein Listenhund oder Kampfhund?

Ja, der Kangal ist als Listenhund in Hessen und Hamburg geführt. Umgangssprachlich spricht man bei einem Listenhund auch von einem “Kampfhund”.

Als Listenhunde werden Hunderassen bezeichnet, die a) als besonders gefährlich gelten oder bei denen b) ein erhöhtes Aggressions- und Gefahrenpotenzial vorliegen soll.

Viele Bundesländer unterteilen diese Rasselisten in zwei entsprechende Kategorien:

  • Kategorie 1: definitiv gefährlich
  • Kategorie 2: vermutet gefährlich, aber widerlegbar

Widerlegbar heißt in diesem Fall, dass der jeweilige Hund einen Wesenstest bestehen muss. 

Dieser wird dann als Gutachten gewertet und von den zuständigen Behörden akzeptiert. 

Fällt dein Kangal durch diesen Wesenstest? Dann gilt der Kangal als (potenzieller) Listenhund oder Kampfhund.

Was genau ist eigentlich ein Listenhund und was ist ein Kampfhund? Schauen wir uns die Definition der beiden Begriffe kurz genauer an.

Listenhund

In Deutschland – und auch in Österreich und der Schweiz – gibt es sogenannte Rasselisten. Auf diesen werden Hunderassen aufgeführt, die als (potenziell) gefährlich gelten.

Ist eine Hunderasse auf einer solchen Rasseliste zu finden, gilt er als Listenhund – oder auch Anlagehund.

Je nach Kategorisierung – also 1 oder 2 – kann das teils massive Auflagen für den Hundehalter und den Hund bedeuten.

Listenhunde unterliegen darüber hinaus der rassespezifischen Gesetzgebung, genauer gesagt der Tierschutz-Hundeverordnung/TierSchHuV.

Diese ist vor fast zwei Jahrzehnten in Kraft getreten und erst vor Kurzem in Teilen reformiert worden.

Jedes Bundesland hat zudem seine eigene Gesetzesversion, die einem einheitlichen Bundesgesetz unterstellt ist.

Kampfhund

Streng genommen ist ein Kampfhund das gleiche wie ein Listenhund. Tatsächlich ist der Begriff Kampfhund so etwas wie die „alte Version“ des Begriffes Listenhund.

Hiermit werden Hunderassen bezeichnet, die als äußerst aggressiv und damit gefährlich gelten.

Aufgrund einer vermeintlich von Natur aus vorliegenden hohen Aggression wurden diese Rassen unter anderem für Hundekämpfe eingesetzt.

Daher stammt letztlich auch die Bezeichnung Kampfhund. Hierunter fallen unter anderem Pitbull-Rassen und Bulldoggen.

In welchen Bundesländern der Kangal als Listenhund oder Kampfhund gilt, schauen wir uns nun an.

Lese-Tipp: Erfahre die spannende Antwort in unserem Artikel mit dem Titel „Kangal vs. Löwe: Wer ist stärker? Die spannende Antwort!“ – Jetzt reinschauen und alle Fakten entdecken!


In welchen Bundesländern gilt der Kangal als Listenhund oder Kampfhund?

In welchen Bundesländern gilt der Kangal als Listenhund oder Kampfhund?

Der Kangal gilt als Listenhund oder Kampfhund tatsächlich nur in zwei Bundesländern, nämlich in den beiden Hs: Hamburg und Hessen.

Hier gelten demnach bestimmte Auflagen, die Halter eines Kangals erfüllen müssen.

Übrigens gilt der Kangal in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen aus einem bestimmten Grund nicht als Listenhund.

Diese drei Bundesländer haben gar keine Rasselisten – potenziell gefährliche Hunderassen und ihre Halter haben hier also keinerlei Auflagen zu befürchten.

Wo die Kategorisierung Listenhund/Kampfhund für den Kangal gilt, verrät dir die folgende Tabelle.

BundeslandListenhund jaListenhund neinKategorie (sofern vorhanden)
Baden-Württemberg x 
Bayern x 
Berlin x 
Brandenburg x 
Bremen x 
Hamburgx k. A.
Hessenx k. A.
Mecklenburg-Vorpommern x 
Niedersachsen x 
Nordrhein-Westfalen x 
Rheinland-Pfalz x 
Saarland x 
Sachsen x 
Sachsen-Anhalt x 
Schleswig-Holstein x 
Thüringen x 

Unser Tipp

Informiere dich sicherheitshalber dennoch im Vorfeld bei deiner zuständigen Behörde, ob es bestimmte Auflagen gibt, die du erfüllen musst. Sicher ist sicher.

Lese-Tipp: Du solltest unbedingt unseren Artikel „Der Kangal Schäferhund Mix im Rasseporträt (Mit Bildern)“ lesen, wenn du mehr über den Kangal Schäferhund Mix erfahren möchtest!


Wie wirkt sich die Einstufung des Kangals als Listenhund oder Kampfhund auf die Haltung aus?

Wie wirkt sich die Einstufung des Kangals als Listenhund oder Kampfhund auf die Haltung aus?

Die Einstufung als Listenhund wirkt sich für Halter des Kangals in Hamburg und Hessen durch bürokratische Auflagen wie den Nachweis eines Wesenstests aus.

Darüber hinaus können die Vorlage eines Sachkundenachweises sowie eines polizeilichen Führungszeugnisses notwendig sein.

Wesenstest

Der Wesenstest ist für Listenhunde – also auch den Kangal – so etwas wie ein persönliches Führungszeugnis.

Durchgeführt wird ein Wesenstest entweder durch einen Tierarzt, ein Veterinäramt oder das Ordnungsamt.

Geprüft wird der Hund auf die folgenden Dinge:

  • Kontakt zu anderen Hunden
  • Kontakt zu Menschen
  • Kontakt zur Umwelt
  • Gehorsam

Der Verhaltenstest kann bereits ab einem Alter von 15 Monaten bei einem Hund durchgeführt werden.

Mit Bestehen des Wesenstests kann die vermutete Gefährlichkeit des Kangals widerlegt werden.

Fällt dein Kangal allerdings durch diesen Wesenstest, wird er (wieder) als potenziell gefährliche Hunderasse eingestuft.

Sachkundenachweis

Ein Sachkundenachweis ist ein Gutachten, das vom Hundehalter vorgelegt werden muss. Er dient dazu, nachzuweisen, dass du in der Lage bist, einen Hund zu halten.

Hierzu musst du dein Wissen sowohl praktisch als auch theoretisch unter Beweis stellen.

Polizeiliches Führungszeugnis

Das polizeiliche Führungszeugnis gibt an, ob du als zukünftiger Kangal-Halter bereits Vorstrafen hast oder nicht.

Für die Haltung eines Listenhundes darfst du keine Vorstrafen haben. Und die Tatsache soll durch das Führungszeugnis belegt werden.

Maulkorb- und Leinenpflicht

Wird ein Hund als Listenhund eingestuft, muss er in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen. Auch darf er nicht ohne Leine unter Menschen oder in Kontakt mit anderen Hunden.

Garteneinzäunung

Durch einen eingezäunten Garten soll verhindert werden, dass ein (Listen-)Hund dads Grundstück verlässt und so zur Gefahr für sein Umfeld wird.

Fällt ein Listenhund in Kategorie 1, sind die Auflagen sogar deutlich strenger. Hier kommt auch eine Sterilisations- beziehungsweise Kastrationspflicht hinzu.

Denn man möchte so vermeiden, dass sich diese angeblichen Kampfmaschinen auf vier Pfoten vermehren können.

Darunter fallen übrigens nicht nur reinrassige Züchtungen, sondern auch Kreuzungen mit Hunderassen, die nicht zwangsläufig als Listenhunde geführt sind.

Ebenfalls musst du damit rechnen, dass die für deinen Hund anfallende Hundesteuer deutlich höher ausfällt als bei einer Nicht-Listenhund-Rasse.

Auch ist es wahrscheinlich, dass du für deinen Kangal als Listenhund oder Kampfhund eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen musst.

Diese ist in den folgenden Bundesländern für ALLE Hunderassen verpflichtend:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Niedersachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Das heißt also, dass du in diesen Bundesländern auch für deinen Kangal eine Haftpflichtversicherung abzuschließen hast.

Da Hamburg die Rasse zwar bereits als Listenhund führt, kann das dennoch bedeuten, dass die Hundehaftpflicht mit einem deutlich höheren Satz berechnet wird.

Hast du einen Kangal und wenn ja, in welchem Bundesland? Welche Erfahrungen habt ihr beiden dort gemacht? Wir freuen uns, diese in den Kommentaren zu lesen.

Meine 3 Must-Haves Für Jeden Hundefreund​

Trixie Intelligenz Spielzeug
KONG Spielzeug für mentale Auslastung
Hunde Schnüffelteppich

Auch Interessant

2 Kommentare zu „Ist der Kangal ein Listenhund oder Kampfhund? (Antwort)“

  1. Es sind keine einfachen Hunde, mein erster Hund war ein tolles Kangal Mädchen.
    Immer wieder gerne, da habe ich mich absolut verliebt in diese Rasse.

    Kampfhund als Überschrift finde ich dann schon sehr fragwürdig.
    Absolut unpassend!

  2. Wenn Menschen Aufhören aus Lesergeilheit Kampfhund zu schreiben (ALS ÜBERSCHRIFT VOR ALLEM )
    Ja dann hätten es viele Hunde schon wesentlich leichter.
    Es kotzt mich einfach an.
    HAPPY HUNDE. VERSTEHE

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert