Spaniel-Rassen kennst du wahrscheinlich eher, wenn sie ihren Ursprung in Großbritannien haben.
Allerdings gibt es auch eine Spaniel-Rasse, die aus einer ganz anderen Ecke des Erdballs stammt: den Russischen Spaniel.
Im folgenden Rasseporträt dreht sich alles um diese niedliche Rasse, die auch Rosyjski Spaniel und Russian Spaniel genannt wird.
Ist der Russische Spaniel grundsätzlich gesund? Wie viel Pflege braucht er? Das und mehr verraten die folgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleRussischer Spaniel: Steckbrief
Größe | Männlich & weiblich: 38 bis 45 cm |
Gewicht | Männlich & weiblich: 9 bis 16 kg |
Farben | Schwarz/Weiß, Rot/Weiß, Braun-Weiß, Tricolor |
Lebenserwartung | bis 14 Jahre |
Herkunft | Russland |
Charakter/Temperament | zuverlässig, freundlich, gutmütig, ergeben, treu, anhänglich, wuselig |
FCI-Gruppe | nicht anerkannt |
Aussehen
Der Russische Spaniel ist optisch ein typischer Spaniel, der je nach Fellfärbung aber auch an einen Münsterländer oder einen Stabyhoun erinnern kann.
Er hat einen muskulösen Körper, der von schlanken und kurzen Beinen getragen wird. Diese lassen den schlanken Körper kompakter erscheinen, als er ist.
Abgeschlossen wird der Körper von einer kurzen Rute, die oft waagerecht getragen wird. Die großen, rundlich-mandelförmigen Augen blicken in dunklen Brauntönen in die Welt.
Größe & Gewicht
Der Russische Spaniel ist eine mittelgroße Hunderasse, die ein Stockmaß von 38 bis 45 Zentimetern erreicht.
Dabei kann das Gewicht zwischen 9 und 16 Kilogramm liegen. Wie immer sind Rüden dabei in der Regel größer und schwerer als Hündinnen.
Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben
Russische Spaniel haben ein glattes und recht kurzes Fell. Die Ausnahme bilden die langen Schlappohren, an denen das Fell deutlich länger und lockig ist.
Bei den Farben gibt es zwar keinen offiziellen Rassestandard. Dennoch weist der Russische Spaniel vor allem die folgenden Farben beziehungsweise Kombinationen auf:
- Tricolor
- Rot/Weiß
- Braun/Weiß
- Schwarz/Weiß
Die dunkle Farbe ist dabei die Sattelfarbe und kommt zudem als Tupfen auf dem weißen Fell und an den Schlappohren vor.
Geschichte & Herkunft des Russischen Spaniels
Der Russische Spaniel ist eine Hunderasse aus dem heutigen Russland. Ihre Wurzeln reichen nur knapp 80 Jahre zurück.
Mit der Zucht wurde nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Deutlich älter sind die Spanielrassen, aus denen der Russian Spaniel hervorging.
So sollen English Cocker Spaniel bereits im 19. Jahrhundert in Russland populär gewesen sein. Der ehemalige Stöberhund ist mittlerweile als Familien- und Begleithund beliebt.
Bislang haben ihn weder die FCI noch andere große Dachverbände als Rasse anerkannt.
Wesen & Charakter des Russischen Spaniels
Entscheidest du dich für einen Russischen Spaniel, dann zieht bei dir ein mittelgroßes und wuseliges Energiebündel ein.
Dieses Temperament ist dem ursprünglichen Zuchtziel geschuldet, denn Russische Spaniel wurden als Stöberhunde verwendet.
Aber die Fellnase kann auch anders, als verspielt und energiegeladen durch die Gegend zu flitzen.
Der Hund gilt darüber hinaus als gutmütig und ruhig. Abgerundet wird dieses moderatere Temperament durch ein freundliches Naturell und ein anhängliches Wesen.
Bleiben wir noch kurz bei der Anhänglichkeit. Denn diese hat einen kleinen Haken für dich.
Der Russische Spaniel gehört nämlich zu den Hunden, die es nicht so sehr mögen, wenn man sie alleine lässt.
Deshalb ist es wichtig, dass du bereits mit dem Welpen trainierst, ihn alleine zu lassen.
Allerdings solltest du auch einen ausgewachsenen Russischen Spaniel nicht mehr als 4 bis 6 Stunden täglich alleine lassen.
Haltung & Erziehung
Du weißt mit Sicherheit, dass sich das Temperament eines Hundes immer auch auf seine Haltung und Erziehung auswirkt.
Schauen wir uns daher an, was beim Russischen Spaniel diesbezüglich alles beachtet werden muss.
Erziehung
Als ursprünglicher Stöberhund besitzt der quirlige Russische Spaniel einen Jagdtrieb. Das bedeutet für dich als Halter Folgendes:
- Der Jagdtrieb muss frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
- Der Russische Spaniel benötigt geistige Forderung durch Aufgaben.
Wie alle Hunde braucht die russische Fellnase zudem Konsequenz, klare Ansagen und eine liebevolle Führung.
Zusammen mit einer artgerechten Auslastung kannst du dich so über einen treuen Begleiter auf vier Pfoten freuen.
Haltung
Aufgrund seiner Größe kann sich ein Russischer Spaniel in einer weitläufigen (Stadt-)Wohnung wohlfühlen.
Natürlich darf der tägliche Spaziergang in einem nahegelegenen und hundefreundlichen Park nicht fehlen.
Am besten findet der Hund aber wohl ein großes Haus mit Garten, in dem er sich nach Lust und Laune austoben kann.
Der Russische Spaniel freut sich zudem, wenn er Teil einer Familie wird. Da er sich gut mit Kindern versteht, ist er ein idealer Familienhund.
💡 Unser Tipp
Hast du ein Haus mit Garten, dann solltest du unbedingt auf einen ausbruchsicheren Hundezaun setzen. Idealerweise ist er hoch genug und auch unten gesichert, damit sich dein Hund nicht in der Nachbarschaft vergnügt.
Gesundheit & Pflege
Hunde sollen natürlich immer putzmunter und gesund sein. Deshalb schauen wir uns nun an, wie es um die Gesundheit des Russischen Spaniels bestellt ist.
Außerdem erfährst du, wie du mit der richtigen Pflege seine Gesundheit unterstützen kannst.
Lebenserwartung
Ein Russischer Spaniel hat eine Lebenserwartung von bis zu 14 Jahren. Einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung hat eine artgerechte Ernährung.
Außerdem solltest du auch die folgenden Dinge beherzigen, damit es deinem Mitbewohner immer bestens geht:
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt
- Parasitenvorbeugung inklusive Entwurmungen
- Grundimmunisierung & Auffrischimpfungen
Gesundheit
Ein Fallstrick für die Gesundheit eines Russischen Spaniels kann das Futter beziehungsweise das verfressene Wesen des Hundes werden.
Übergewicht kann eine Folge sein, es wird auch durch zu wenig körperliche Auslastung begünstigt.
Das kann weitere Krankheiten und Probleme nach sich ziehen, wie beispielsweise:
- Bauchspeichel– und Lebererkrankungen
- Herz- und Kreislaufprobleme
- Atemschwierigkeiten
- Gelenkprobleme
Abgesehen davon leidet der Russische Spaniel nicht unter für Spaniel typischen Erbkrankheiten.
Denn bei der Rasse wird nach wie vor mehr auf Funktionalität als auf Optik gesetzt. Das ist ein Grund, warum gesundheitliche Probleme bei ihm nicht auftreten sollten.
Allgemeine Pflege & Fellpflege
Besonders die großen Schlappohren müssen regelmäßig kontrolliert, gesäubert und getrocknet werden.
Sie sind die sprichwörtliche Achillesferse des Russischen Spaniels und anfällig für Allergien und Entzündungen.
Achte auch nach dem Bad darauf, dass die Ohren trocken sind. Sonst kann sich das Wasser in den Ohren verfangen, da es nicht abläuft.
Dadurch wird zudem die Belüftung der Ohren gestoppt, und Entzündungen können so schneller entstehen. Diesen Tipp bestätigen auch die Tierärzte von Vetnique Labs.
Darüber hinaus freuen sich auch die Augen, Zähne, Pfoten und der Po, wenn du öfter nach dem Rechten siehst.
Etwas weniger anspruchsvoll ist das Fell. Es reicht aus, es einmal in der Woche zu bürsten. So entfernst du lose Härchen und angetrockneten Schmutz.
💡 Unser Tipp
Haben Zecken, Flöhe und andere Parasiten Saison, dann solltest du das Fell nach jedem Spaziergang kontrollieren. So vermeidest du nicht nur einen lästigen Juckreiz und Entzündungen, sondern auch mögliche sekundäre Krankheiten.
Passt der Russische Spaniel zu mir?
Bevor du dir einen Züchter suchst, solltest du dir noch eine wichtige Frage stellen: Passt der Russische Spaniel zu mir?
Überleg dir die Antwort gut, damit ihr zwei ein harmonisches und glückliches Leben führen könnt.
Damit du nicht lange nachdenken musst, haben wir hier ein paar hilfreiche Aussagen für dich zusammengestellt:
- Du suchst einen freundlichen und aufgeweckten Begleithund.
- Du suchst einen wachsamen, verspielten und kinderlieben Familienhund.
- Du suchst einen lernwilligen, leicht erziehbaren und gutmütigen Anfängerhund.
Und natürlich solltest du ausreichend Zeit und ganz viel Liebe für deinen neuen Mitbewohner haben. Stell zudem sicher, dass du die notwendigen finanziellen Mittel hast.
Fun-Facts zum Russischen Spaniel
Nach all den wichtigen Fakten bekommst du nun noch ein paar Fun-Facts zum Rosyjski Spaniel.
Welpen vom Russian Spaniel aus seriöser Zucht können ab 2.000 Euro kosten. Denn es handelt sich um eine seltene Hunderasse.
Russische Spaniel sind wahre Frohnaturen, die immer zu Späßen aufgelegt sind.
Der erste Spaniel in Russland war der English Cocker Spaniel Dash. Sind daraus vielleicht die Russischen Spaniel hervorgegangen?
Das ursprüngliche Zuchtziel war es, besonders robuste Jagdhunde zu züchten. Sie sollten vor allem den harten russischen Wintern standhalten können.
Fallen dir weitere Fakten zum Russischen Spaniel ein? Oder hast du noch wichtige Fragen? Dann melde dich doch einfach mit einem Kommentar bei uns.