Sodbrennen entsteht beim Hund, wenn Magensäure in die Speiseröhre fließt und diese schmerzhaft reizt. Unbehandelt kann das chronisch werden und die Speiseröhre entzünden.
Um deinem Hund bei Sodbrennen zu helfen, gibt dir dieser Artikel einen Kurzüberblick über häufige Symptome und 4 bewährte Hausmittel.
Wir erklären die auch, was du im Umgang mit Omeprazol wissen musst.
Kurz & Knapp: Was hilft bei Sodbrennen beim Hund?
Sodbrennen beim Hund lindert am besten ein Tierarzt durch Medikamente, kannst aber auch zu Kräutertee, Flohsamenschale oder Hüttenkäse greifen.
Neigt dein Hund zu Sodbrennen, kannst du kurzfristig durch magenschonendes Futter oder einen Fastentag und langfristig mit einer Ernährungsumstellung helfen.
Medikamente sind oft aber die beste Lösung für deinen Hund, weshalb eine Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen muss. Hausmittel können dann als mögliche Begleittherapie besprochen und verwendet werden.
Symptome: Wie erkenne ich Sodbrennen bei meinem Hund?
Ein Hund mit Sodbrennen leckt sich vermehrt das Maul und die Pfoten und neigt zu lautem Schmatzen. Aufstoßen, Würgen und Erbrechen gehören ebenfalls zu typischen Symptomen von Sodbrennen beim Hund.
Meist ist auch die Speichelproduktion erhöht und oft kommt es zum Licky-Fits-Syndrom, über dessen Existenz sich Tierärzte allerdings uneins sind.
Gegen das Sodbrennen fressen Hunde vermehrt Gras und Erde oder verweigern ihr Futter. Ein häufiger Begleiter sind auch Bauchschmerzen und Blähungen. Sowohl durch die Schmerzen als auch durch die Säure kann es zu Durchfall kommen.
Treten diese Symptome wiederholt bei deinem Hund auf, stelle ihn bitte beim Tierarzt vor. Es kann durchaus sein, dass er unter GERD leidet, was im Englischen für Gastroesophageal Reflux Disease steht.
Zu den weiteren Symptomen hierfür gehören chronischer Husten, Appetitverlust, Schluckbeschwerden sowie ein verändertes Bellen.
Weitere Infos hierzu findest du unter anderem bei den VCA Animal Hospitals, die auch die genannten Symptome in ihrem Ratgeber gelistet haben.
Behandlung von Sodbrennen beim Hund
Ein Tierarzt behandelt Sodbrennen bei deinem Hund am ehesten medikamentös. Das wirkt schnell und zuverlässig, behebt aber nicht die Ursachen. Diese müssen zusätzlich bedacht und behandelt werden.
Mit Medikamenten
Am häufigsten setzen Tierärzte Omeprazol gegen Sodbrennen ein. Das Medikament gehört zu den sogenannten Protonenpumpenhemmern, die die Ausschüttung von Magensäure hemmen.
Auch Pantoprazol ist ein solcher Säureblocker, der auf die Sekretion von Magensäure wirkt. Beide Medikamente kommen aus der Humanmedizin, sind aber für Tiere zugelassen.
💡Gut zu wissen:
Früher gehörte auch Ranitidin zu den Medikamenten, die Tierärzte gegen Sodbrennen beim Hund verschrieben.
Ranitidin-haltige Arzneien stehen aber im Verdacht, krebserregende Stoffe zu enthalten, weswegen du sie nicht mehr verwenden solltest.
Mit Hausmitteln
Auch manche Hausmittel können kurzfristig Symptome lindern oder für empfindliche Hunde vorbeugend bei Sodbrennen helfen. Diese ersetzen aber keine medikamentöse Behandlung durch den Tierarzt.
Kräuter zur Linderung
Ulmenrinde bindet Magensäure, was die Magenschleimhaut schützt und beruhigt. Sie muss eine Stunde vor oder nach Essen verabreicht werden und hilft sowohl akut wie auch vorbeugend.
Andere wirksame Kräuter sind Tees aus Fenchel, Anis oder Kümmel. Du kannst den Tee ruhig stark ziehen lassen und dann abgekühlt zum Trinkwasser geben.
Auch Kamille oder Ingwer und Liebstöckel wirken auf den Magen deines Hundes in kleinen Dosen gut.
Flohsamenschalen
Viele Hundebesitzer schwören auf vorgequollene Flohsamenschalen. Sie sind in den meisten Supermärkten erhältlich und müssen nur einige Stunden in normalem Wasser quellen.
Sie beruhigen die Magenschleimhaut und wirken gut gegen eine Überproduktion von Magensäure.
Hüttenkäse
Hüttenkäse hat einen hohen Proteingehalt, ist aber ausgesprochen fettarm. Dadurch ist er für deinen Hund sehr gut verträglich und schont den Magen.
Zwei bis drei Esslöffel kannst du gut unter sein Futter mischen – die meisten Hunde mögen den Geschmack auch sehr.
Joghurt
Wie Hüttenkäse, kann auch Joghurt bei Sodbrennen beim Hund helfen. Hier solltest du zu Naturjoghurt greifen.
Ihn kannst du zusätzlich mit etwas Heilerde oder Hüttenkäse vermischen und anstelle des Hundefutters in den Napf füllen.
Welches Futter kann ich meinem Hund bei Sodbrennen geben?
Wenn dein Hund an Sodbrennen leidet, kann ein fettarmes Futter mit einem Fleischanteil von 50 bis 60 % helfen. Eine Ernährungsumstellung solltest du aber erst mit dem Tierarzt besprechen.
Fettarmes Futter mit einem Fleischanteil von 50 bis 60 % kann auch langfristig gefüttert werden und empfindliche Mägen schonen.
Auch immer mal wieder einen „vegetarischen“ Tag einzulegen und Obst, Gemüsesuppe oder gekochte Kartoffeln zu füttern, ist gesund. Kurzfristig ist auch Schonkost mit Reis, Suppe, gekochten Möhren und Quark empfehlenswert.
Ein Hund mit Sodbrennen kann auch einen Fastentag einlegen, um den Körper zu beruhigen. Welpen und ältere Hunde sollten aber nicht ohne Absprache mit dem Tierarzt fasten.
Was können Ursachen für Sodbrennen beim Hund sein?
Ein Zwerchfelldurchbruch ist ebenso häufig Ursache für eine Neigung zu Sodbrennen beim Hund. Aber auch Narkosenachwirkungen, Medikamente, Stress oder chronisches Erbrechen begünstigen die Entwicklung von Sodbrennen.
Alle Hunde können an Sodbrennen leiden, allerdings sind junge Hunde wesentlich häufiger betroffen als erwachsene. Das liegt daran, dass ihr Körper noch nicht ganz ausgewachsen ist und daher der Schließmuskel des Magens noch nicht stark genug sein kann.
Sehr empfindliche Hunde reagieren auch schnell auf zu fetthaltiges Futter mit einem Säurereflux.
Fazit
Für einen Hund ist Sodbrennen unangenehm bis schmerzhaft.
Meist ist es gut behandelbar und vorübergehend, es kann aber bei empfindlichen Hunden ein Dauerproblem sein. Daher solltest du nicht nur Symptome lindern, sondern auch eine langfristige Lösung suchen.
Leidet dein Hund ab und zu unter Sodbrennen? Hast du noch Tipps zum Thema oder Fragen? Dann melde dich einfach in den Kommentaren bei uns.
FAQ
Was kann ich zur Soforthilfe tun, wenn mein Hund Sodbrennen hat?
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an Sodbrennen leidet, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst. Zunächst ist es wichtig, die Ernährung deines Hundes zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Versuche, schwere oder stark gewürzte Nahrung zu vermeiden und vermeide es, deinen Hund unmittelbar nach dem Füttern stark körperlich zu belasten. Ebenso kann das Anheben seines Futternapfes helfen, das Sodbrennen zu lindern.
Wie dosiere ich Medikamente gegen Sodbrennen bei meinem Hund?
Bei der Dosis von Medikamenten gegen Sodbrennen bei deinem Hund, ist es wichtig zu wissen, dass diese von verschiedenen Faktoren abhängt, wie beispielsweise dem Gewicht und der Größe deines Hundes sowie dem spezifischen Medikament, das du verwendest. Für Omeprazol liegt die korrekte Dosierung zwischen 0,5 und 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht, der Hund erhält das Medikament einmal täglich. Diese Dosierung und Gabe gelten auch für Pantoprazol. Es ist dennoch sinnvoll, die genaue Dosierung im Vorfeld mit dem behandelnden Tierarzt zu besprechen.
Was sollte ich bei der Verwendung von Hausmitteln gegen Reflux bei meinem Hund beachten?
Hausmittel zur Linderung von Reflux bei Hunden können hilfreich sein, aber es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hausmittel, die für Menschen sicher und wirksam sind, auch für Hunde geeignet sind. Einige Zutaten, die in Haushaltsmitteln enthalten sein können, sind für Hunde unverträglich oder sogar giftig. Daher solltest du immer sicherstellen, dass das Hausmittel, das du verwenden möchtest, für Hunde sicher ist. Vor der Anwendung von Hausmitteln, die Potenzial zur Linderung von Reflux-Symptomen haben, solltest du immer einen Tierarzt konsultieren.
