Welpen sind supersüß und lustig – meistens. Sie können uns auch regelmäßig zur Verzweiflung bringen.
Wenn dir die Ohren qualmen, weil dein Welpe ständig bellt und du dich fragst, wie du reagieren sollst – hier bist du richtig.
Wir erklären dir, warum dein Welpe dich anbellt und wie du ihm das Bellen abgewöhnt.
Kurz & Knapp: Mein Welpe bellt mich an – Das kannst du tun!
Wenn dein Welpe dich anbellt, dann möchte er deine Aufmerksamkeit.
Hier hilft am besten: Ignorieren.
Ignorieren bedeutet: Nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen.
Willst du deinem Welpen dauerhaft das Bellen abgewöhnen, kläre die Ursache für sein lautes Verhalten.
Welpen bellen dich an, weil sie Aufmerksamkeit einfordern – aus Langeweile, Frust oder weil die Blase drückt.
Es kann auch Überforderung dahinter stecken, dann solltest du deinem Welpen im Alltag mehr Ruhe gönnen.
Bellt dein Welpe aus Unsicherheit, kannst du ihm die gruselige Situation geheuer machen, indem du sie positiv mit Leckerlis oder Spielen verknüpfst.
Wenn dein Welpe aus Wachsamkeit bellt, trainiere mit ihm ein Stoppsignal.
Um dein Bellknäuel zu einem ruhigen Hund zu erziehen, findest du detaillierte Erklärungen und Anleitungen in unserer Erziehung Bibel.
Warum bellt mein Welpe mich an?
Bellen gehört neben Knurren, Jaulen, Winseln und Fiepen zum normalen Kommunikationsvokabular unter Hunden.
Je nachdem, warum dein Welpe bellt, kannst du anders damit umgehen.
Aus diesen Gründen könnte dich dein Hund anbellen:
- Er möchte Aufmerksamkeit
- Er hat Frust
- Er muss mal
- Er freut sich übermäßig
- Er ist überfordert
Hunde können auch aus Unsicherheit oder als Warnung bellen. In diesem Fall bellt er nicht dich an, sondern in Richtung der ‘Störung’.
Gut zu Wissen:
Es gibt Hunderassen, die mehr bellen als andere. Sie wurden jahrzehntelang für bestimmte Aufgaben gezüchtet, für die das Bellen erwünscht war. Darunter fallen z.B. Wach- oder Hütehunde wie der Dobermann oder Collies, aber auch bestimmte Jagdhunde wie z.B. der Beagle, Spitze und Terrier.
Mein Welpe bellt mich an – Was tun?
Überlege dir zunächst, in welchen Situationen dein Welpe bellt und welcher Grund dafür am Besten passen könnte. Dann bist du bereit, auf das Bellen deines Welpen zu reagieren.
Bellt dein Welpe aus Langeweile, Frust oder Freude ist die beste Medizin ganz simpel:
Ignorieren!
Ignorieren heißt: Nicht ansehen! Nicht ansprechen! Nicht anfassen!
Das ist leichter gesagt, als getan. Manch Halbstarker hat einen sehr langen Atem.
Wenn du deinem Welpen die Aufmerksamkeit entziehst, aber auf halbem Wege aufgibst, dann lernt er: “Ich muss nur lange genug bellen, dann bekomme ich, was ich möchte.”
Halte durch!
Achtung, Gefahr!
Auch Schimpfen ist Aufmerksamkeit! Deinem Welpen ist es egal, ob du wütend wirst – im Gegenteil, für ihn hört es sich so an, als würdest du mit ihm bellen. Welch schöne Aufregung, da macht der Lärm gleich doppelt so viel Spaß!
Überforderung beim Welpe erkennen
Wir unterschätzen oft, wie viele Eindrücke, Gerüche und Geräusche auf unsere Kleinen einprasseln, wenn wir “nur mal eben zum Pinkeln” vor die Tür gehen.
Auch übermäßiges Training kann für deinen Welpen zu viel sein.
Wenn dein Welpe überfordert ist, kann es passieren, dass er die angestaute Aufregung in der Wohnung abbauen muss.
Er bellt, rennt wild herum und verbeißt sich in deinem Hosenbein?
Die Lösung heißt wieder: Ignorieren.
Gar nicht so leicht, wenn dein Welpe nicht nur bellt, sondern dich auch beißt oder anrempelt.
Damit er mit seinem Verhalten trotzdem keinen Erfolg hat, kannst du deinen jungen Hund kurz in einen abgetrennten Bereich packen (z.B. ein Hundegitter) oder dich selbst auf einen Stuhl stellen. Aber bitte, lasse ihn nicht alleine.
Mein Tipp:
Überdenke euren Tagesplan. Ein Welpe braucht bis zu 20 Stunden Ruhe, um Erlebnisse zu verarbeiten. Die grobe Faustregel lautet: Pro Lebensmonat des Welpen 10 Minuten Action am Tag. Wenn du Überforderung vermeidest, wird dein Kleiner zu Hause entspannen können.
Unsicherheit
Wenn dein Welpe aus Unsicherheit bellt, verlasse die Situation, in der ihr euch befindet.
Sobald er sich beruhigt hat, kannst du analysieren, was seine Angst ausgelöst hat.
Die nächsten Wochen kannst du die Situation kontrolliert herbeiführen und dafür sorgen, dass sie dein Kleiner positiv verknüpft, z.B. mit Leckerli oder Spielen.
Nach und nach wird er sicherer werden. So kannst du deinem Welpen das Bellen aus Unsicherheit abgewöhnen.
“Ruhe bitte!” – Wachsamen Welpen bellen abgewöhnen
Hast du einen wachsamen Welpen, wirst du ihm das ‘Alarm schlagen’ nicht abgewöhnen können. Du kannst ihm aber ein Stoppsignal beibringen, um deine Ohren und die Nachbarschaft zu schonen.
Lass deinen Hund 2-3 mal bellen, dann halte ihm ein Leckerli vor die Schnauze.
Wenn du das Bellen ein paar Mal unterbrechen konntest, kannst du ein Signalwort hinzufügen – z.B. ‘Ruhe’.
Lobe ihn mit ruhiger Stimme oder stecke ihm ein Leckerli zu. Pass auf, dass du ihn durch dein Lob nicht wieder aufputscht.
Bellen nicht ungewollt verstärken
Frage dich selbst: Kann es sein, dass du das Bellen deines Welpen ungewollt belohnt hast?
Hat er bisher immer nur Futter oder Streicheleinheiten bekommen, wenn er sich laut bemerkbar gemacht hat?
Dann drehe den Spieß um und achte darauf, dass du ihm immer wieder deine Aufmerksamkeit schenkst, wenn er sich ruhig verhält.
Wenn sich ein Verhalten lohnt, wird dein Welpe es öfter zeigen – egal ob du es als gutes oder schlechtes Verhalten bewertest.
Gut zu wissen:
Wenn du selbst entspannt bleibst, beruhigt sich dein Welpe automatisch. Welpen sind sehr gut darin, Stimmungen zu übernehmen. Sie kennen das von ihrer Mutter – auch Hündinnen erziehen ihre Welpen über das Ignorieren und bleiben dabei die Ruhe selbst.
Erklär-Video
Fazit
Wenn du deinem Welpen das Bellen abgewöhnen möchtest, solltest du zuerst klären, was die Gründe für sein Verhalten ist. Wenn du die Ursache kennst, kannst du diese in Zukunft vermeiden oder eindämmen.
Wenn dein Welpe dich anbellt, möchte er deine Aufmerksamkeit. Ignorieren ist hier die beste Lösung!
Bellt er, weil er besonders wachsam oder verunsichert, kannst du mit ihm trainieren und ihm Sicherheit geben.
Vergiss nicht, deinen Welpen zu loben, wenn er gerade einmal ruhig ist. So lernt er mit der Zeit, welches Verhalten sich lohnt und welches nicht.
Wenn du Hilfe brauchst um zu erkennen, warum dein Welpe bellt – in unserer Erziehung Bibel wird dir das Verhalten von Welpen ausführlich erklärt und du erhältst detaillierte Erziehungstipps.