Der Affenpinscher: Alles, was du über die Rasse wissen musst

affenpinscher

Du bist Hunde-Fan und findest vor allem kleine Hunde toll? Kannst Dich zwischen den einzelnen Mini-Hunden aber nicht so recht entscheiden? 

Dann können wir Dir vielleicht weiterhelfen – und zwar mit unserem ausführlichen Rasseportrait zum putzigen Affenpinscher

Hier erfährst Du alles, was Du zu dieser Rasse wissen musst.


Affenpinscher Steckbrief

Größe Männlich: bis zu 30 cm, weiblich: bis zu 25 cm
GewichtMännlich: bis zu 6 kg, weiblich: bis zu 4 kg
FarbenSchwarz (vorkommen können Grau, Silber, Loh, Rot, Belge; diese Farben sind aber gemäß Rassestandard nicht erwünscht)
Lebenserwartung12 bis 14 Jahre
HerkunftDeutschland & Frankreich
Charakter/TemperamentAnhänglich, intelligent, frech, lebhaft, aufmerksam, wachsam, mutig, tapfer
FCI-GruppeGruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde, Sektion 1.1: Pinscher und Schnauzer

Aussehen 

affenpinscher

Der Affenpinscher hat ein sehr charakteristisches Aussehen. Er hat einen kleinen und kompakten Körperbau, der natürlich mit als Erstes ins Auge sticht.

Wirklich markant ist aber sein Kopf, der eine durchaus eigenwillige Form hat (und eigentlich ist alles an diesem Fratz irgendwie eigenwillig 😊). 

Tatsächlich soll der Kopf an einen Affen erinnern – und daher kommt auch der wenig schmeichelhafte Name der Rasse.

Diese Ähnlichkeit wird auch vom Gesichtsausdruck übernommen, der ebenfalls an einen Affen erinnern soll. Assoziationen mit Primaten enden aber hier.

Denn mindestens genauso charakteristisch für den Affenpinscher sind die kleinen runden Ohren und der leichte Unterbiss.

Fell, Fellbeschaffenheit & Fellfarben

Der Affenpinscher hat ein langes Fell, das in der Beschaffenheit hart und auch ein wenig widerspenstig ist (so, wie der Charakter der kleinen Fellnase also).

Besonders auffällig ist das Fell am Kopf. Denn der Affenpinscher hat hier nicht nur buschige Augenbrauen, sondern auch einen echten Backenbart. 

Zudem werden seine kleinen Knopfaugen von einem Haarkranz umringt.

Schon Gewusst?

Der Hund, der seinen Ursprung auch in Frankreich hat, hat dort einen besonderen Spitznamen: 

Diabletin Moustache. Das heißt nichts anderes als „kleiner Teufel mit Backenbart“.

Hier wird aber nicht nur auf seine Fellpracht verwiesen, sondern auch auf seinen Charakter und sein Temperament.

Mittlerweile ist laut Rassestandard leider nur noch eine Farbe erlaubt, nämlich Schwarz. Das gilt sowohl für das Deckhaar als auch für die Unterwolle.

Natürlich können andere Farben ebenfalls noch auftreten – dann handelt es sich aber nicht um einen waschechten „Pedigree-Affenpinscher“.

Augenfarben

Die niedlichen und frech in die Welt blickenden Knopfaugen des Affenpinschers sind dunkelbraun bis schwarz.

Größe & Gewicht

Affenpinscher können zwischen 4 und 6 Kilogramm schwer werden, und das bei einer Widerrist- oder Schulterhöhe, die zwischen 25 und 30 Zentimetern liegt.

Hier gilt: Affenpinscher-Rüden sind ein wenig größer und schwerer, als die Affenpinscher-Weibchen.


Geschichte & Herkunft des Affenpinschers

Affenpinscher

Heute ist der Affenpinscher eine der seltensten Hunderassen der Welt – und gehört gleichzeitig zu den ältesten. Denn es handelt sich mitnichten um eine Moderasse.

Tatsächlich soll der Affenpinscher beziehungsweise sein Vorgänger bereits im 15. Jahrhundert (und damit wohl auch schon früher) als Hund gehalten worden sein. 

So will es zumindest das Gemälde Die Arnolfini-Hochzeit des flämischen Malers Jan van Eyck.

Der Affenpinscher war in seiner damaligen Form der Begleithund von unter anderem fahrenden Händlern und Kutschern

Und das aus gutem Grund. Zum einen kann der kleine Fratz lange Strecken mitlaufen.

Zum anderen ist er sehr wachsam und darüber hinaus ein exzellenter Rattenfänger. Und das war im Mittelalter eine wirklich lebensverlängernde Eigenschaft.

Der Affenpinscher in seiner heutigen Form soll seine Herkunft in Deutschland haben, genauer gesagt, im Süden. Aber auch Frankreich scheint sich als Herkunftsland zu sehen.

Als eigenständige Rasse ist der Affenpinscher übrigens seit dem Jahr 1955 von der FCI anerkannt.


Wesen & Charakter des Affenpinschers

Der Affenpinscher ist gewissermaßen ein kleiner Dr. Jekyll auf vier Pfoten. Denn diese Fellnase kann es faustdick hinter den Ohren haben und durchaus zum caninen Mr. Hyde werden (keine Angst, er ist dann immer noch harmlos!).

Ist er nämlich gelangweilt – die absolute Höchststrafe für diesen lebenslustigen und aktiven Hund – kann er durchaus stur werden. 

Die Folge: Sein aufbrausendes Temperament kommt zum Vorschein und er wird frech und versucht, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Zudem ist er unbestechlich.

Sei also darauf gefasst, dass Du Dir einen Hund ins Haus holst, der immer mal wieder versuchen wird, Dich um seine kleinen Pfoten zu wickeln. 

Und weiß, dass Du ihm das verzeihen wirst, weil er gleichermaßen anschmiegsam, charmant und verspielt ist.

Darüber hinaus ist der kleine Fratz sehr anhänglich und kontaktfreudig sowie mutig, neugierig und abenteuerlustig. Und eines ist sicher: Langweilig wird es mit dieser Rasse wirklich nie!


Haltung & Erziehung

affenpinscher auf wiese

Wie wirken sich das Wesen und der Charakter nun auf die Haltung und Erziehung des Affenpinschers aus? Das erklären wir Dir nun genauer.

Haltung

Der Affenpinscher zählt zu den kleinen Hunderassen, ist demnach auch für die Stadt- und Wohnungshaltung geeignet.

Vergiss dabei aber bitte nicht, dass der kleine Racker ein überdurchschnittlich hohes Maß an Bewegung und damit einhergehender Beschäftigung braucht. 

Denn der Affenpinscher liebt es, zu toben und zu spielen. Und legt dabei eine erstaunliche Ausdauer an den Tag.

Dieses fast kindliche Gemüt macht ihn auch zum perfekten Familienhund. Allerdings sollten gerade kleine Kinder früh lernen, dass der Affenpinscher eben kein Stofftier ist. 

Denn wenn ihm etwas nicht passt, wird er das ziemlich deutlich zeigen.

Erziehung

Wie Du sicherlich weißt, ist Konsequenz das Zauberwort, wenn es um Hunde und ihre Erziehung geht. 

Das liegt an zwei Hauptgründen. Zum einen sind Hunde es gewöhnt, dass es in ihrem Rudel einen „Boss“ gibt.

Zum anderen sind sie nun einmal sehr intelligent und durchaus in der Lage, ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Und Dir in der Folge auf der Nase herumzutanzen.

Das gilt im besonderen Maße für den Affenpinscher. Nicht nur sein Blick ist frech – auch Teile seines Wesens. 

Hinzu kommen eine hohe Intelligenz und die Neigung zum Starrsinn.

Die perfekten Zutaten also, um bei einer nicht-konsequenten Erziehung zur Herausforderung zu werden.

Beginne mit der Erziehung am besten, wenn Dein neuer Mitbewohner noch im Welpen-Alter ist. 

Denn in diesem Alter ist die Sozialisierung noch nicht abgeschlossen, der kleine Fratz ist also sehr lern- und aufnahmefähig.


Gesundheit & Pflege

affenpinscher auf arm

Wie steht es eigentlich mit der Gesundheit und der Pflege des Affenpinschers? Natürlich gibt es auch hier einige Dinge zu beachten.

Fellpflege & allgemeine Pflege

Die Fellpflege des Affenpinschers fällt in der Regel intensiver aus. Der Grund ist das lange Fell. Wird dieses nicht regelmäßig gekämmt und gebürstet, ist es nicht nur schmutzig.

Es neigt auch zu Verfilzungen. Diese wiederum sehen unschön aus und können Parasiten einen guten Nährboden liefern.

Hinzu kommt, dass das Fell mindestens 2x im Jahr getrimmt werden sollte. Dafür muss der Affenpinscher nicht ein wöchentliches Bad erhalten.

Schon Gewusst?

Kämmen und Bürsten sind nicht jedes Hundes liebster Zeitvertreib. Damit Du später hier nicht den ein oder anderen Ringkampf ausfechten musst, gewöhnst Du Deinen Affenpinscher schon im Welpen-Alter an seine Fellpflege.

Am besten sollte das funktionieren, wenn Du mit ihm ein Ritual daraus machst und er eine Belohnung erhält, wenn er sich widerstandslos hat kämmen lassen.

Zur Pflege Deines Affenpinschers gehört zudem, dass Du regelmäßig Augen, Ohren, Nase und Mäulchen kontrollierst. Vor allem die Augen können bei zu langem Fell schnell eine Entzündung aufweisen.

Und damit Deine Fellnase immer putzmunter ist, gehören zur Pflege auch jährliche Routineuntersuchungen beim Tierarzt sowie Schutzimpfungen und Wurmkuren.

Gesundheit

Der Affenpinscher gilt als Rasse mit sehr robuster Gesundheit. Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt.

Du solltest bei Deinem neuen Mitbewohner allerdings darauf achten, dass die Schnauze und die Nase nicht „gequetscht“, also zu kurz, sind. Ist das der Fall, kann der kleine Racker durchaus unter Problemen mit den Atemwegen leiden.

Zu diesen zählen unter anderem die Hüftgelenksdysplasie, die Patellaluxation sowie Erkrankungen der Luftröhre.

Lebenserwartung

Das kleine Energiebündel kann ein Alter von 12 bis 14 Jahren erreichen. Du selbst kannst den kleinen Racker mit einigen Dingen dabei tatkräftig unterstützen. 

Unter anderem durch eine artgerechte Ernährung und natürlich viel Liebe und Zuneigung.


Passt der Affenpinscher zu mir?

Der Affenpinscher ist ein sehr aktiver und verspielter Hund. Demnach passt er auch am besten zu Dir, wenn Du selber zu den aktiven Menschen gehörst. 

Auch als Familienhund ist die niedliche und eigensinnige Fellnase ein toller Hund.

Eine weitere Voraussetzung neben einer konsequenten Erziehung: Ausreichend Muße und Zeit, um sich mit dem Affenpinscher zu beschäftigen. 

Denn diese Fellnase kann bei Unterforderung schnell dickköpfig und stur werden.

Natürlich beinhaltet die Frage nach dem „passt ein Hund zu mir“ immer auch zusätzliche Abwägungen

Zum Beispiel, ob die finanziellen Mittel vorhanden sind, um sich artgerecht um den Vierbeiner zu kümmern.

Abschließend musst Du Dir immer bewusst sein, dass Du die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmst – auch, wenn der Affenpinscher zu den Hunden gehört, die wie ein flauschiges Stofftier aussehen.


Fun-Facts zum Affenpinscher

Fakten, Fakten, Fakten – nun hast Du Wichtiges zum Affenpinscher erfahren. Aber der kleine Frechdachs wäre nicht ein Frechdachs, gäbe es nicht auch einige Fun Facts zu ihm.

Der Affenpinscher Banana Joe gewann im Jahr 2013 den Titel Schönster Hund der USA, und zwar bei der renommierten Westminster Dog Show in New York.

Die Urform des heutigen Affenpinschers war ein beliebtes Modell für Gemälde in der Renaissance. 

So hat sich diese Rasse nicht nur in die Arnolfini-Hochzeit gemogelt sondern auch in die Werke von Albrecht Dürer. Wer braucht schon die Mona Lisa?!

Eine Zeit lang war der Affenpinscher vor allem bei Damen ein beliebter „Modehund“.

Der Affenpinscher kann Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 24 km/h erreichen – und ist damit deutlich schneller als der durchschnittliche Jogger.

Der Affenpinscher ist ein sehr menschenbezogener Hund. Alleine lassen durch Dich gehört nicht zu seinem liebsten Zeitvertreiben.

Diese Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Vielleicht kannst Du hier noch die ein oder andere Anekdote beisteuern, weil Du bereits mit einem Affenpinscher zusammenlebst?

Dann freuen wir uns natürlich, wenn Du diese mit uns und anderen Affenpinscher-Fans in den Kommentaren teilst 😊

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