Magenübersäuerung beim Hund: 6 Gründe, Symptome & Hausmittel

Magenübersäuerung beim Hund

Ein Hundemagen stellt nur bei Futtergabe oder Erwartung von Futter Magensäure her.

Dennoch kann es manchmal zu einer Über- oder Fehlproduktion kommen. Sie resultiert für den Hund in einer Magenübersäuerung, bei der Magensäure die Speiseröhre hochsteigt und Sodbrennen auslöst.

Was zu einer Magenübersäuerung führt und was du jetzt tun kannst, erklärt dir dieser Artikel.


Kurz & Knapp: Was sind die Symptome bei einer Magenübersäuerung?

Typische Symptome einer Magenübersäuerung beim Hund sind Speicheln, Übelkeit, Würgen, Husten, Erbrechen und Bauchschmerzen.

Bei einer Magenübersäuerung liegt eine Überproduktion von Magensäure vor. Erbrechen ist ein typisches Symptom, wenn die Magensäure die Speiseröhre hochsteigt.


6 Ursachen für Magenübersäuerung beim Hund

Hund im HUndebett

Eine Magenübersäuerung kann durch falsche Fütterung, Stress, Krankheiten und Medikamente ausgelöst werden.

Falsche Fütterung

Menschen produzieren Magensäure kontinuierlich und erhalten so ein bestimmtes Milieu im Magen. Hunde hingegen produzieren Magensäure nur dann, wenn sie Nahrung aufnehmen – oder erwarten es zu tun.

Penibel eingehaltene Fütterungszeiten verursachen daher irgendwann einen Pawlow’schen Reflex und der Körper des Hundes produziert zu festen Zeiten Magensäure, unabhängig von einer tatsächlichen Fütterung. 

Jede Störung dieser Routine führt daher potentiell zu einer Magenübersäuerung des Hundes. Denn hier stimmt das Verhältnis von benötigter Magensäure und tatsächlich produzierter Säure nicht mehr.

Auch Fütterungen, die an Rituale gekoppelt sind, wie die Fütterung nach dem Spaziergang, unterliegen dieser Problematik.

Zudem produziert der Hund bei jedem Leckerli Magensäure. Erhält er also über den Tag verteilt immer wieder welche, bleibt sein Körper in einem Erwartungszustand und übersäuert.

Falsche Ernährung

Neben den falschen Fütterungszeiten kann eine falsche Ernährung eine Magenübersäuerung beim Hund auslösen. Schuld können beispielsweise zu viele Kohlehydrate und Fette im Futter sein.

Auch ein hoher Zuckeranteil und Geschmacksverstärker wie Gewürze können zu einer Überproduktion von Magensäure beim Hund beitragen.

Stress

Bei Stress greift bei Hunden wie bei Menschen der „Kampf- oder Fluchtreflex“. Dieser sorgt für eine bessere Durchblutung der Muskeln und eine schwächere Durchblutung des Verdauungstrakts.

Gleichzeitig wird die Magensäureproduktion angekurbelt, um die für Kampf oder Flucht nicht benötigte Verdauung zu beschleunigen.

Sehr empfindlichen Hunde oder Hunden unter Dauerstress droht dann eine Magenübersäuerung.

Hormonelle Störungen

Hormonelle Störungen können eine Magenübersäuerung beim Hund begünstigen. Verantwortlich ist meist die Schilddrüse, die gewissermaßen die meisten Stoffwechselprozesse und Organe kontrolliert.

Leidet ein Hund unter einer ständigen Magenübersäuerung, kann eine Schilddrüsenüberfunktion der Grund sein.

Krankheiten

Zugrunde liegende Krankheiten wie Probleme mit der Leber, der Bauchspeicheldrüse oder den Nieren können eine Magenübersäuerung beim Hund begünstigen.

Diese Organe sind maßgeblich am Nahrungsstoffwechsel beteiligt. Gerät hier etwas aus dem Gleichgewicht, kann sich das negativ auf die Produktion der Magensäure auswirken.

Nebenwirkung von Medikamenten

Einige Medikamente stören die natürlichen Prozesse, die die Produktion von Magensäure regulieren. Dadurch kann schnell eine Magenübersäuerung beim Hund entstehen. Vor allem Schmerzmittel haben Sodbrennen als eine typische Nebenwirkung.

Nach dem Absetzen der Medikamente verläuft die Produktion aber wieder normal. Hunde, die solche Medikamente langfristig einnehmen müssen, erhalten daher meist Magenschutzmittel gegen eine Übersäuerung.


Theorie: Barfen als Auslöser?

Es gibt keine Studien dazu, dass Barfen einen Magenübersäuerung beim Hund begünstigt. Die Theorie ist daher uneindeutig. Die Theorie, dass Barfen zu einer höher Produktion von Magensäure führt, hält sich dennoch hartnäckig.

Begründet wird das damit, dass eine Rohfütterung mehr Bakterien beinhalten kann als gekochtes Futter. Daher braucht der Organismus des Hundes mehr Magensäure.

Barfen sollte jedoch ohnehin tierärztlich kontrolliert sein, damit die Ernährung dem Hund nicht schadet. Im Falle einer Magenübersäuerung beim Hund ist eine vorübergehende Ernährungsumstellung zur Abklärung denkbar.

💡Schon gewusst?

Die Magensäure von Hunden ist deutlich saurer als die von uns Menschen.

Hunde sind in erster Linie Fleischfresser, der hohe Säureanteil soll Keime und Bakterien abtöten und die Nahrung leichter verdaulich machen.


Wann zum Tierarzt?

Tierarzt

Du solltest mit deinem Hund zum Tierarzt, wenn er unter Schmerzen leidet, sich häufig erbricht und den Appetit verloren hat.

Eine Magenübersäuerung ist unangenehm für den Hund. Bei Reflux/Sodbrennen kann sie auch ernsthafte Verletzungen der Speiseröhre zur Folge haben.


Hausmittel bei Magenübersäuerung beim Hund

Bei einer Magenübersäuerung beim Hund können Hausmittel wie Ulmenrinde, Heilerde, Zwieback und sogar Wasser eine erste Linderung verschaffen.

Diese Mittel sollten allerdings nur als Erste Hilfe verstanden werden. Bei einer Magenübersäuerung ist der Gang zum Tierarzt Pflicht.

Ulmenrinde

Ulmenrinde schützt und beruhigt die Magenschleimhaut, indem sie Magensäure bindet. Sie wirkt sowohl vorbeugend für sehr magenempfindliche Hunde, wie auch als Mittel im akuten Fall.

Du verabreichst Ulmenrinde eine Stunde vor oder nach dem Essen.

Heilerde

Heilerde kann die überschüssige Magensäure binden und damit die Magenübersäuerung stoppen. Das Naturheilmittel kannst du einfach mit dem Hundefutter vermischen. Achte auf eine besonders hochwertige Qualität der Heilerde.

Zwieback

Zwieback ist ein Allheilmittel bei Magenbeschwerden. Auch bei einer Magenübersäuerung beim Hund kann er helfen. Wie Heilerde bindet das Gebäck überschüssige Magensäure und lindert damit die Beschwerden vom Hund.

Wasser

Wasser hat den Effekt, dass die Magensäure verdünnt wird. Dadurch wird gewissermaßen das Magensäureverhältnis zurück ins Gleichgewicht gebracht.

Wasser ist ohnehin eine gute Idee, weil Hunde mit Magenübersäuerung sich oft erbrechen. So trägst du dazu bei, dass dein Hund nicht auch noch unter einem hohen Flüssigkeitsverlust leidet.

Kräuter und Kräutertee

Nicht nur Menschen, auch Hunden tut magenberuhigender Tee etwas Gutes. Fenchel, Anis und Kümmel kannst du aufkochen und abgekühlt in die Trinkschale oder über das Trockenfutter geben. 

Ingwer, Liebstöckel und Kamille sind für Hunde ebenfalls gut verträglich und wirken magenberuhigend. Vorsicht ist allerdings bei Ingwer geboten. Er ist von Natur aus scharf und kann die Magenschleimhaut zusätzlich reizen.

Gras/Katzengras

Hunde fressen Gras und Erde, um ihre Verdauung zur regulieren. Bei einer Magenübersäuerung hilft Hunden das ebenfalls, solange es in Maßen geschieht und keine anderen Gesundheitsgefahren bergen.

Sicheres Gras kannst du deinem Hund in Form von Katzengras anbieten. Achte darauf, dass er das Gras nicht in einem Rutsch inhaliert, da er sich sonst ständig erbricht.

Füttern verändern

Verschiebe die festen Fütterungszeiten immer wieder um wenigstens ein bis zwei Stunden nach vorne oder hinten. Achte auch darauf, Rituale zu entkoppeln und begrenze die Leckerli-Gabe.


Was füttere ich meinem Hund bei übersäuertem Magen?

Hund am fressen

Leidet dein Hund unter einer Magenübersäuerung, sollte er mit möglichst fleisch- und eiweißhaltigem Futter gefüttert werden. Dafür gibt es gute Gründe.

Für die Fleischverdauung wird viel Magensäure benötigt. Bei einer Übersäuerung kann der Überschuss also für das Fleisch verwendet werden. Zudem trägt Fleisch dazu bei, dass die Magenschleimhaut nicht austrocknet.

Eine eiweißhaltige Nahrung hilft dem Hundemagen, sich zu entspannen. Eiweiße sind leichter verdaulich als beispielsweise Kohlenhydrate oder Fette.

Das heißt demnach auch, dass dein Hund vorerst kein schwer verdauliches Futter mit einem hohen Fett- und Kohlenhydratanteil bekommen sollte. Knochen sollten ebenfalls nicht auf seinem Speiseplan stehen.

Überlege auch, ob du von Rohfütterung zeitweilig auf gekochtes Futter umstellst, um den Magen deines Hundes zu entlasten.

Zudem solltest du deinem Hund viele kleine Mahlzeiten über den Tag geben. Diesen Rat geben auch die Tierärzte von den VCA Animal Hospitals aus den USA.

Kläre Futterumstellungen immer vorher mit deinem Tierarzt ab. Achte darauf, dass Futter in Zimmertemperatur serviert wird und nicht zu kalt oder zu heiß ist. Es sollte ungewürzt sein und von hoher Qualität.

Kurzfristig kannst du auf magenschonendes Futter beziehungsweise Schonkost umstellen und Hüttenkäse oder gekochte Kartoffeln füttern. Um diese zu verdauen, braucht dein Hund nicht viel Magensäure und übersäuert so nicht.


Fazit

Eine Magenübersäuerung beim Hund kann durch Stress, eine falsche Fütterung, Medikamente, Krankheiten und hormonelle Störungen ausgelöst werden.

Hausmittel wie Zwieback, Heilerde, Ulmenrinde und Wasser können eine erste Linderung verschaffen. Treten Symptome wie Erbrechen und Bauchschmerzen ständig auf, solltest du mit deinem Hund zum Tierarzt fahren.

Auch solltest du die Fütterung deines Hundes umstellen und auf eine fleisch- und eiweißhaltige Kost achten.

Hat dein Hund schon unter einer Magenübersäuerung gelitten? Was war die Ursache, was hat ihm geholfen? Teile seine Geschichte und deine Tipps gerne in unseren Kommentaren.


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