Es gibt viele Hunderassen, die neben allen möglichen anderen Farben auch eine weiße Variante besitzen. Jedoch gibt es nur wenige Rassen, die ausschließlich weißes Fell haben.
Der Grund dafür ist ganz unterschiedlich. Einige wurden speziell auf diese Farbe hin gezüchtet, andere kommen aus sehr kalten, schneereichen Gegenden. Bei anderen wiederum kann ein Gendefekt vorliegen, die Hunde sind oft taub.
Im folgenden Artikel schauen wir uns nun 17 weiße Hunderassen an, die wirklich wunderschön sind. Wenn du dir überlegst, einen weißen Hund anzuschaffen, wirst du hier ganz bestimmt fündig.
Wie wäre es mit einem heiligen Hund aus dem Himalaya? Oder einem plüschigen Schneeball auf vier Beinen? Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen – und vielleicht auch bald schon mit deinem neuen, schneeweißen Mitbewohner.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKleine Hunde
Unter den kleinen Hunden ist eine weiße Fellfarbe sehr verbreitet. Vermutlich war das vielerorts ein Zuchtziel für kleine Zierhunde, die adeligen Frauen im Alltag Gesellschaft leisteten.
Aber auch viele Jagdhunde für Kleinwild sind speziell weiß gezüchtet, um sie bei Dämmerung besser erkennen zu können.
1. Bichon Frisé
Obwohl die Rasse richtigerweise Bichon à poil frisé (fr. „Gelockter Schoßhund“) heißt, kennt man sie vor allem als Bichon Frisé.
Seine Vorfahren waren vermutlich Zwergpudel und Wasserspaniel, die sich auf den Kanarischen Inseln trafen. Schon bei den Römern und Griechen war er ein beliebter Gesellschaftshund und blieb es bis heute.
Bichons sind ausgesprochen freundlich und einfühlsam. Gerade deswegen werden sie gerne als Familienhunde und auch von Senioren gehalten. Sie sind aber auch sehr klug und müssen gut erzogen und konstant geistig gefordert werden.
2. Bologneser
Der italienische Bologneser ist ein Star in der Kunstwelt. Auf vielen Gemälden ist er als Schoßhund der Adelsschicht verewigt.
Kein Wunder, der kleine Sonnenschein hellt jeden Alltag auf. Er begegnet Menschen, Hunden und auch Katzen mit Aufgeschlossenheit und Zuneigung und ist der perfekte Anfängerhund.
Auch haart der Bologneser kaum, was nicht nur den Haushalt erleichtert, sondern ihn auch zum allergiefreundlichen Hund macht.
3. Japan Spitz
Spitze sind für ihr, höflich ausgedrückt, sehr kommunikatives Wesen bekannt. Der Japan Spitz hingegen kläfft nur sehr selten, auch wenn er seine Umgebung immer neugierig und aufmerksam beobachtet.
Der gerade mal 8 Kilogramm schwere Hund hat ein Fell wie ein explodiertes Federkissen – die weichen Haare stehen besonders nach dem Baden und Bürsten in alle Richtungen ab. Dennoch ist es recht pflegeleicht und erfordert nur in der Zeit des Fellwechsel häufigeres Bürsten.
Die Sportskanone hat Wasabi im Blut und ist für energiegeladene Sportarten wie Agility perfekt gebaut.
4. West Highland Terrier
Der West Highland Terrier besticht mit seinen niedlichen Knopfaugen und den kleinen, spitzen Ohren. Er wurde in Deutschland Anfang der 1990er schlagartig bekannt und beliebt als die Werbefigur für eine Hundefuttermarke.
Jedoch ist der Westie weitaus mehr als ein putziger Schoßhund. Ursprünglich diente er zur Vertreibung von Mardern und Füchsen aus dem Hühnerhaus.
Sein Jagdtrieb ist noch heute ungebrochen, weswegen er ein schwieriges Verhältnis zu Katzen hat.
Hier gilt „Klein, aber oho“, denn der West Highland Terrier überschätzt sich gerne und legt sich selbstbewusst mit allem an, was ihm als Gefahr erscheint.
5. Havaneser
Der Havaneser bringt kubanische Lebensfreude in jeden Haushalt. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie die einzige Rasse sind, die ihren Ursprung in Kuba haben.
Ihr Leben ist eine Party und alle sind eingeladen. Am liebsten haben Havaneser den ganzen Tag Beschäftigung und Menschen um sich herum, die mit ihm spielen oder sie bürsten.
6. Malteser
Die Rasse der Malteser ist mutmaßlich sehr alt. In ägyptischen Grabkammern fand man Statuen, die den kleinen Hunden ähneln.
Der Name Malteser hat wohl nichts mit der Insel Malta zu tun, sondern kommt vom semitischen Wort „màlat“, was Hafen bedeutet. Das passt, denn die kleinen Hunde lebten häufig in Häfen und hielten dort die Lagerhäuser Ratten- und Mausfrei.
Die leider häufig krankheitsanfälligen Hunde sind entspannte Sofa-Kameraden, bestehen aber auf ihren ausgedehnten Spaziergänge.
💡Wichtiger Expertentipp:
Laut der Kleintierpraxis Wandsbek gehören Zahnprobleme, Patellaluxation, Taubheit, Blindheit, Monorchismus und Sebadenitis, eine irreversible Zerstörung der Haut-Talgdrüsen, zu den typischen Malteser-Krankheiten.
Zudem sind Malteser anfällig für Herzkrankheiten, wie unter anderem Vorhofflimmern.
7. Lhasa Apso
Der Lhasa Apso stammt aus Tibet und gilt im Buddhismus als heilig. Er ist daher ein beliebtes Geschenk als Glücksbringer.
Das weiche Fell macht sie zum Liebling aller, dabei legen sie selbst keinen großen Wert auf Bewunderung.
Wichtig bei einem Lhasa Apso ist, die Felllänge über den Augen zu kontrollieren. Das Fell darf nach Standard die Sehfähigkeit des Hundes nicht einschränken und muss daher regelmäßig gekürzt werden.
8. Sealyham Terrier
Wenn es einen britischen weißen Hund gibt, dann den Sealyham Terrier. Er hat die Haltung des britischen Landadels mit einer oft auffälligen Frisur, weswegen man ihn gerne als Hundemodel einsetzt.
Obwohl er mit Leib und Seele Terrier ist und gerne und viel bellt, kann man seinen Jagdtrieb durch Erziehung gut kontrollieren.
Er bindet sich stark an seine Familie und ist im Haus auch Tieren gegenüber aufgeschlossen, die er sonst jagen würde. Ein klasse Ersthund!
Große Hunde
Bei den großen Hunden ist eine weiße Fellfarbe vor allem unter den Wach- und Hütehunden verbreitet.
Ungeklärt ist, ob sie dadurch für Hirten deutlicher von Wölfen zu unterscheiden waren oder ob ein weißes Fell in der unwirtlichen Gegend, in der sie oft lebten, von Vorteil war.
1. Berger Blanc Suisse (Weißer Schweizer Schäferhund)
Der Berger Blanc Suisse ist eine Schäferhundvariante aus der Schweiz, die gezielt auf die Zucht gesunder weißer Welpen setzte.
Kurioserweise begann die Zucht nicht in der Schweiz, sondern in den USA und Kanada. Erst um 1960 flogen die ersten Weißen Schweizer Schäferhunde zurück nach Europa.
De Berger Blanc Suisse haben ein dichtes, langes Fell auf dunkler Haut, ähnlich eines Eisbären. Ihr Charakter entspricht einem typischen Schäferhund: lernwillig, gehorsam und ruhig.
2. Rajapalayam
Der Rajapalayam ist mutmaßlich der Vorfahr des Dalmatiners. Er stammt aus Indien und war ein typischer Hund der Kolonialbeamten und indischer Adeliger, die seine elegante Haltung und den trabenden, fast schwebenden Gang bewunderten.
Heute ist diese Rasse fast ausgestorben. Deswegen griff Indien zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Das Bild der Rayapalayams ziert dort eine Briefmarke, um die Rasse bekannter zu machen.
Dabei ist seine Erscheinung schon außergewöhnlich: Als Standard gilt ein milchweißes Fell mit rosa Nase und goldenen Augen.
3. Mastín del Pirineo
Der Mastín del Pirineo ist der Eisbärenhund aus den Pyrenäen. Sein dichtes Fell verleiht ihm den Charme eines Schneemanns auf vier Beinen.
Er braucht sehr lange, bis er wirklich erwachsen ist und stellt sich auch noch mit 3 Jahren an wie ein Junghund. Seine Kraft ist aber nicht zu unterschätzen. Er legt sich notfalls auch mit Wölfen an.
Mastíns lieben Menschen, Gesellschaft und Kraulen. Sie sind sehr gut erziehbar, solange sie die Kommandos sinnvoll finden – Zirkustricks werden sie nicht lernen.
4. Maremmen-Abruzzen-Schäferhund
Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ist ein freundlicher Riese, der von Schafen bis Kleinkindern alles bewacht. Er mag es trubelig um sich, daher kann seine Familie gar nicht groß und kinderreich genug sein.
Nichtsdestotrotz ist er ein Hütehund und braucht deswegen Platz und eine Aufgabe. Auch muss er manchmal durch konsequente Erziehung lernen, in Fremden keine Bedrohung für seine Familie zu sehen.
Der gutmütige Schäferhund liebt lange Spaziergänge – das Tempo darf aber gerne moderat sein.
5. Owtscharka
Der Owtscharka stammt aus Russland und teilt sich in mehrere Rassen auf, die in verschiedenen Regionen von Russland und Osteuropa anzutreffen sind.
Er ist nur selten reinrassig, da er noch immer vor allem als Arbeitstier eingesetzt wird und somit wenig wert auf ein Zuchtbuch gelegt wird.
Obwohl er als typischer Wachhund sehr eigenständig lebt, ist er nur wenig aggressiv und setzt als Schutz eher auf Vertreiben als auf Angriff.
Er braucht eine konsequente Erziehung, entscheidet aber letztendlich selber, wann er auf seine Herrchen und Frauchen hört.
6. Komondor
Ein Komondor zieht die Blicke immer auf sich – und auch die Frage, ob man seinen Hund nicht mal anständig bürsten könne.
Für sein zotteliges Fell kann der Komondor nichts. Es ist einerseits ein wärmender Witterungsschutz und andererseits ein Tarnmechanismus für seinen ursprünglichen Einsatz als Hütehund für Schafe.
Durch das weiße, wollige Fell konnte er sich unbemerkt in seiner Herde bewegen und somit Raubtiere überraschen, die ihn für ein weiteres Schaf hielten.
Ein Komondor gehört nicht in Anfängerhände und braucht eine lange und konsequente Erziehung, die ihm seinen Dickkopf lässt.
7. Porcelaine
Der Porcelaine war ein Jagdhund des französischen Adels. Sein Name spricht Bände über die cremeweiße Fellfarbe und die elegante Körperform.
Er ist ein erstklassiger Nasenspürhund und liebt daher Suchspiele. Allgemein braucht er viel Beschäftigung und sportliche Betätigung, da er sich schnell langweilt und dann kein Schuh mehr vor ihm sicher ist.
Mit anderen Tieren verträgt er sich nur, solange sie nicht in sein Beuteschema passen.
8. Samojede
Der Samojede sieht immer aus wie kurz vor einem Schönheitswettbewerb mit seinem leuchtend weißen Fell und dem eleganten Gang.
Dabei ist er nicht als Zierhund, sondern als Arbeitstier gezüchtet worden. In Nord-Sibirien war er jahrhundertelang Schlittenhund und beeindruckte dort sogar Fridtjof Nansen so sehr, dass er ihn in seinen Reiseberichten erwähnte.
Entsprechend sportbegeistert ist der Vierbeiner und braucht viel Bewegung und Beschäftigung. Am liebsten hat er dabei seine Menschen um sich.
9. Dogo Argentino
Der athletische Dogo Argentino ist ein Muskelpaket.
Er ist als reiner Jagdhund für Wildschweine gezüchtet worden. Die weiße Fellfarbe war daher in der Zucht wichtig, denn sie half dem Jäger, den Hund bei der Hetzjagd nicht mit dem Schwein zu verwechseln und aus Versehen anzuschießen.
Jenseits der Jagd ist er als Sporthund oder Schweißhund ideal, denn er arbeitet sehr gerne mit seinen Menschen im Team.
Dabei mangelt es ihm nicht an Selbstbewusstsein: Von aggressiven Hunden lässt er sich nichts sagen. Eine gute Sozialisation und kontinuierliches Training sind daher zu empfehlen.
Haben wir weitere weiße Hunderassen vergessen? Oder hast du Infos zu möglichen Gesundheitsproblemen? Dann lass‘ uns doch einfach einen Kommentar da.
FAQ
Wie viel Pflege benötigen weiße Langhaarrassen?
Weiße Langhaarrassen, wie der Amerikanische Eskimohund oder der Samoyede, erfordern häufige Fellpflege, um ihr wunderschönes weißes Fell sauber und gesund zu halten. Da ihr langes Fell leicht Schmutz sammelt, benötigen sie mindestens einmal pro Woche eine gründliche Fellpflege. Neben dem Bürsten kann es auch erforderlich sein, ihr Fell regelmäßig zu waschen, besonders, wenn sie gerne im Freien spielen.
Welche Erbkrankheiten sind bei weißen Hunden verbreitet?
Einige weiße Hunderassen sind anfälliger für bestimmte erbliche Gesundheitsprobleme. Das beinhaltet Augen- und Hautprobleme, Taubheit und bestimmte neurologische Störungen. Es ist wichtig, beim Kauf eines weißen Welpen von einem Züchter darauf zu achten, dass Gesundheitschecks durchgeführt werden, um das Risiko dieser Erbkrankheiten zu minimieren.
Wann sind kleine weiße Hunderassen ausgewachsen?
Kleine weiße Hunderassen, wie der westliche Highland White Terrier oder der Bichon Frisé, erreichen ihre volle Größe in der Regel ungefähr im Alter von 12 bis 18 Monaten. Jedoch unterscheidet sich dieser Zeitrahmen von Rasse zu Rasse und kann auch durch Faktoren wie Ernährung, Bewegung und allgemeine Gesundheit beeinflusst werden.
Was sind gängige Erziehungsfehler bei großen weißen Hunden?
Große weiße Hunde, wie die Deutsche Dogge oder der Pyrenäenberghund, sind oft sehr intelligent und eigensinnig, was ihre Erziehung zu einer Herausforderung machen kann. Gemeinsame Fehler in der Erziehung umfassen Überschutz, mangelnde Sozialisierung in jungen Jahren und inkonsequente oder unhöfliche Befehle. Es ist wichtig, mit großer Geduld, Beständigkeit und positiver Verstärkung vorzugehen, um diese Rassen effektiv zu erziehen.