Der Begriff „Kampfhund“ ist ein kontroverses und oft missverstandenes Label, das eine ganze Gruppe verschiedener Hunderassen umfasst.
Obwohl diese Hunde in den Medien oft negativ dargestellt werden, ist es wichtig, die Fakten von den Vorurteilen zu trennen.
In diesem Artikel möchten wir zehn Hunderassen beleuchten, die in verschiedenen Ländern und Regionen als „Kampfhunde“ klassifiziert werden.
Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Toggle1. American Staffordshire Terrier
Der American Staffordshire Terrier, oft als „AmStaff“ bezeichnet, stammt ursprünglich aus Kreuzungen zwischen Bulldoggen und Terriern im 19. Jahrhundert in Großbritannien und wurde später in den USA weiterentwickelt.
Trotz seines oft negativen Rufs als „Kampfhund“ ist der AmStaff in der Regel ein äußerst loyaler und liebevoller Hund, der bei richtiger Sozialisation und Training ein ausgezeichnetes Haustier abgibt.
Allerdings ist die Rasse in einigen Regionen Deutschlands Gegenstand von Rasse-spezifischen Gesetzen, die bestimmte Beschränkungen für die Haltung dieser Hunde auferlegen können.
2. Pitbull Terrier
Der Pitbull Terrier, auch „Pitbull“ genannt, ist keine offizielle Rasse, sondern eher eine Bezeichnung für eine Gruppe von Terrier-Bulldog-Mischungen.
Ursprünglich wurde er für den Einsatz in Bullen- und Bärenkämpfen gezüchtet. Heutzutage hat der Pitbull vor allem als liebevoller Familienhund an Popularität gewonnen.
Trotz seines oftmals kontroversen Rufs ist der Pitbull in der Regel ein außergewöhnlich loyales und freundliches Tier, vor allem wenn es richtig sozialisiert und trainiert wird.
Auch Pitbulls können in einigen Gebieten Deutschlands aufgrund der rassespezifischen Gesetzgebung (BSL) Beschränkungen unterliegen.
3. Bullterrier
Der Bullterrier, bekannt für sein charakteristisches „Ei-förmiges“ Gesicht und seine muskulöse Statur, hat seine Wurzeln in der Kreuzung von Bulldoggen und verschiedenen Terrierrassen.
Obwohl er oft zu den Kampfhunderassen gezählt wird, zeichnet sich der Bullterrier durch sein lebhaftes und freundliches Temperament aus.
Richtig sozialisiert und erzogen kann er ein ausgezeichnetes Familienmitglied und ein loyaler Begleiter sein.
Unter anderem ist der Bullterrier in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg und Bayern als Listenhund geführt. Hier müssen lokale Gesetzgebungen berücksichtigt werden.
4. Bullmastiff
Der Bullmastiff entstammt Großbritannien und diente einst als Wachhund für Gamekeeper (Wildhüter).
Er zeichnet sich durch ein mutiges, treues und gelassenes Temperament aus. Sein Wesen ist anhänglich und beschützend gegenüber seiner Familie.
In Deutschland sind für seine Haltung besondere Auflagen zu beachten. In einigen Bundesländern, darunter NRW, Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg, wird er als Listenhund geführt.
Das kann Vorlagen wie Leinenzwang und Maulkorbpflicht bedeuten. Potenzielle Halter sollten sich vorher über lokale Regelungen informieren.
5. Cane Corso
Der beeindruckende Hund aus Italien wurde hauptsächlich für Wach- und Schutzdienste gezüchtet und ist oft auch noch heute in diesen Gebieten vorzufinden.
Sein Charakter ist selbstbewusst, loyal und intelligent, wobei er gegenüber seiner Familie oft eine sanfte Seite zeigt.
Allerdings braucht diese Rasse eine konsequente Erziehung und Sozialisation, da er sich gerne von seiner dominanten Seite zeigt.
In Deutschland gibt es spezielle Regelungen für den Cane Corso. In einigen Bundesländern wie Bayern, Brandenburg, Hamburg und Hessen, wird er als „Kampfhund“ geführt.
Das bedeutet, dass potenzielle Halter sich über Auflagen wie Sachkundeprüfungen und spezielle Haltungsanforderungen informieren sollten.
6. Dogo Argentino
Wie der Name vermuten lässt, stammt der Dogo Argentino aus Argentinien. Er ist bekannt für seine Stärke und Tapferkeit.
Mit einem mutigen und loyalen Wesen ist er ein wachsamer Beschützer seiner Familie. Sein Temperament ist ausgewogen, doch er benötigt eine konsequente Erziehung.
Ein besonderer Fakt: Sein rein weißes Fell ist nicht nur markant, sondern wurde auch gezielt gezüchtet, um ihn bei der Jagd im Feld leichter erkennen zu können.
Er gilt in den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein (Stand: Januar 2022) als Listen- bzw. Kampfhund und unterliegt somit besonderen Vorschriften und Sachkundeprüfungen.
7. Rottweiler
Der Rottweiler, eine der ältesten Hunderassen, hat seine Wurzeln im deutschen Rottweil, einer Stadt bekannt für ihre Metzgertradition.
Früher wurden Rottweiler als „Metzgerhunde“ bezeichnet, da sie dazu verwendet wurden, Vieh zu treiben und Metzgerwagen zu ziehen.
Sein robustes Wesen kombiniert Kraft, Ausdauer und Zuverlässigkeit. Mit einem selbstsicheren Temperament ist er gleichzeitig ein treuer Familienhund, der aber klare Führung und eine liebevolle Hand benötigt.
In den Bundesländern Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz steht der Rottweiler auf Rasseliste. Die damit verbundenen Regelungen können von Bundesland zu Bundesland variieren.
8. Tosa Inu
Der Tosa Inu, auch als Tosa-Ken oder japanischer Mastiff bekannt, ist eine seltene und beeindruckende Hunderasse aus Japan.
Gezüchtet für Sumo-ähnliche Hunde-Kämpfe in der Tosa-Region, bringt er Kraft, Geduld und eine ruhige Ausstrahlung mit. Sein Wesen ist loyal und zurückhaltend.
Trotz seiner Kampfhund-Herkunft hat der Tosa Inu ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach menschlicher Bindung und eignet sich bei richtiger Erziehung als liebevoller Familienhund.
Auch er steht auf der Liste potenziell gefährlicher Hunderassen und unterliegt besonderen Haltungsauflagen.
9. Mastino Napoletano
Der Mastino Napoletano, auch bekannt als Neapolitanischer Mastiff, ist eine alte Hunderasse aus der Region Kampanien in Italien.
Der Mastino Napoletano wurde in der Antike als Kriegs- und Gladiatorenhund eingesetzt.
Dieser beeindruckende Riese ist bekannt für seine massige Statur und die charakteristischen Hautfalten.
Sein Wesen ist sanftmütig, loyal und sehr anhänglich gegenüber seiner Familie, wobei er jedoch auch einen ausgeprägten Schutzinstinkt besitzt.
In Deutschland sind bisher keine speziellen Haltungsbeschränkungen für den Mastino Napoletano bekannt und zählt damit nicht offziell zu den „Kampfhunden“.
10. Fila Brasileiro
Der Fila Brasileiro, oft als brasilianischer Mastiff bezeichnet, ist eine beeindruckende Hunderasse aus Brasilien.
Er ist bekannt für seine immense Größe und beeindruckende Statur und ein natürlicher Beschützer mit einem starken Territorialinstinkt. Sein Wesen ist gleichzeitig anhänglich und loyal gegenüber seiner Familie.
Ein besonderer Fakt: Der Fila Brasileiro hat eine einzigartige Eigenschaft namens „ojeriza“, was bedeutet, dass er oftmals Misstrauen gegenüber Fremden zeigt.
Der Fila Brasileiro ist in einigen Bundesländern Deutschlands als Listenhund eingestuft, da er als potenziell gefährlich angesehen wird.
FAQ
Welche Hunde gehören zu den Kampfhunden?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da die Einstufung von Hunderassen als „Kampfhunde“ regional variieren kann und oft von bestimmten Vorschriften oder Gesetzen abhängig ist. Allgemein werden Rassen wie der American Staffordshire Terrier, Pitbull Terrier oder Rottweiler oft als Kampfhunde bezeichnet. Es ist wichtig, sich über lokale Vorschriften und Einstufungen zu informieren, da es je nach Region Unterschiede geben kann.
Gibt es eine Übersicht über die als Kampfhunde eingestuften Rassen?
Ja, für eine genaue Kampfhunde Rassen Übersicht ist es am besten, die offiziellen Seiten deiner Stadt oder deines Bundeslandes zu konsultieren, da die Einstufungen regional variieren können. Oft werden Listen bereitgestellt, die genau auflisten, welche Rassen als gefährlich oder potenziell gefährlich eingestuft werden und daher besonderen Auflagen unterliegen können.
Gibt es weiße Kampfhunde und wenn ja, welche?
Ja, es gibt auch weiße Kampfhunde. Ein Beispiel ist der Dogo Argentino, eine kräftige Rasse, die ursprünglich aus Argentinien stammt und oft ein reinweißes Fell hat. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht die Fellfarbe, sondern Rasse und Verhalten eines Hundes ausschlaggebend sind, wenn es um die Einstufung als „Kampfhund“ geht. Jeder Hund, unabhängig von seiner Rasse, kann mit der richtigen Erziehung und einem liebevollen Umfeld zu einem verlässlichen und freundlichen Begleiter werden.