Wann werden Welpen ruhiger? Ein Profi klärt auf! (Ratgeber)

Wann werden Welpen ruhiger

Wann werden Welpen ruhiger? Das ist die Frage, die dich interessiert? Wann werden Kinder nochmal ruhiger? Gibt es darauf schon eine Antwort?

Klein, quirlig, aufgedreht, neugierig, lebensfroh, lebensmüde, leichtsinnig, aufmüpfig und rotzfrech – das trifft doch auf fast alle Heranwachsenden zu, oder nicht?

In diesem Artikel versuchen wir mal, dir die Frage, in welchem Alter Welpen ruhiger werden, so genau wie möglich zu beantworten. 

Du wirst verstehen, warum das gar nicht so einfach ist und gleichzeitig mehr Verständnis für deinen Babyhund entwickeln.

Schön, dass du da bist und viel Freude beim Lesen!


Eine berechtigte Frage: Wann werden Welpen ruhiger?

Wann werden Welpen ruhiger?

Eine wirklich berechtigte Frage als frischgebackene Hundeeltern: Wann werden Welpen ruhiger? 

Normal, dass die Nerven in der Hundeerziehung ab und an mal blank liegen und du dich fragst, wann das aufgedrehte Wollknäuel, welches du dir da angelacht hast, wohl ruhiger werden wird.

Erst einmal ist zu sagen, dass alle Hunde individuell sind. Jeder Welpe bringt andere Charaktereigenschaften mit sich und entwickelt erst mit der Zeit seine volle Persönlichkeit.

Genau wie bei uns Menschen gibt es auch bei Hunden kleine Spätzünder.

Gerade bei molossoiden Hunderassen wie der Französischen Bulldogge, dem Bullmastiff oder der Old English Bulldog weiß man bereits, dass diese Hunde erst deutlich später erwachsen werden als andere Rassen.

Aber auch bei anderen Hunderassen kann die Entwicklung von Welpe zu Welpe unterschiedlich sein. Das hängt natürlich auch von äußeren Einflüssen und deinem eigenen Naturell ab! 

Wie bist du denn drauf? Bist du ein ruhiger, gelassener und gemütlicher Mensch oder eher immer auf Zack, überall dabei und selber hibbelig?

Trotzdem gibt es Entwicklungsstadien beim Heranwachsen junger Hunde, die bei allen ähnlich sind. Darauf gehen wir später im Text noch einmal genauer ein.

Lese-Tipp: Wenn du mehr über den Tagesablauf eines Welpen lernen möchtest, schau dir unseren Artikel Tagesablauf Welpe 4 Monate: So sieht der Hundealltag aus an!


In welchem Alter sind Welpen am schwierigsten?

Ein Welpe sollte frühestens ab der achten Lebenswoche von seiner Mutter und seinen Geschwisterchen getrennt werden.

Wenn der Welpe mit ca. 8 bis 10 Wochen bei dir eingezogen ist, darfst du dich auf 2 bis 4 niedliche Wochen der Eingewöhnung freuen. 

In dieser Zeit wird dein kleiner Welpe dir wahrscheinlich überall hin folgen und dir noch keinen allzu großen Ärger machen (es sei denn du empfindest es als Ärgernis, dass der Kleine noch nicht stubenrein ist), aber dann …

ab der 12. Woche kommt dein Hund so langsam in die Pubertät. Hier wird’s dann richtig lustig, denn die kleinen Hunde wollen sich und die Welt entdecken! 

In dieser Phase ist vor deinem Welpen nichts sicher. Alles will ausprobiert und angeknabbert werden.

Er entdeckt seine Stimme und lernt auch dich besser kennen. Natürlich testet er dabei aus, wie weit er gehen kann und wo du deine Grenzen steckst!

Nach einigen Wochen wird diese Phase wieder etwas abebben, aber…

glaube nicht, dass du die schwierige Phase deines Welpen damit schon abgeschlossen hast! Nein, zwischen dem 7. und 12. Lebensmonat kommt die nächste rebellische Phase. Hier wird alles bereits Erlernte noch einmal komplett auf die Probe gestellt!

Die sogenannte Flegel- oder Rüpelphase wird von den meisten Hundehaltern als pubertäres Verhalten verstanden und das ist auch richtig so. 

Wer Kinder hat weiß, wie anstrengend Teenager sein können und genauso ist es auch mit unseren Hunden in diesem spannenden Alter.

Was du jetzt auf jeden Fall brauchst, ist eine große Portion Ruhe und Geduld. 

Wenn du kannst, nimm nicht alles zu ernst, sondern habt weiterhin Spaß an eurem gemeinsamen Wachstum und bevor du verzweifelst, suche bitte einen Hundetrainer oder eine Hundeschule auf.

Lese-Tipp: Unser Artikel Wie viele Welpen bekommt ein Hund im Durchschnitt ist sehr empfehlenswert! Schau gerne rein.


Die Entwicklungsphasen von Welpen mit Energielevel

Welpen durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen auf ihrem Weg zum adulten Hund. Hier findest du eine kleine Übersicht, um die einzelnen Phasen besser verstehen zu können.

Bis zur 8. Lebenswoche

Bis zu diesem Zeitpunkt sind Welpen hauptsächlich damit beschäftigt, ihre Körperfunktionen und Sinne auszubilden und an Mamas Milchbar zu hängen. 

Langsam öffnen sich Augen und Ohren und den kleinen Hunden erschließt sich die Welt außerhalb der Wurfkiste. Jetzt sind sie noch ganz klein und gut zu händeln – sie wissen und können noch nicht viel.

8. – 12. Lebenswoche

In dieser Zeit ziehen die meisten Welpen in ein neues Zuhause um. Natürlich ist das eine sehr aufregende Zeit und die kleinen Hunde sind neugierig auf das Leben. 

Jetzt haben sie schon deutlich mehr Energie als in den Wochen zuvor und bereiten sich auf Erkundungstouren und Schabernack vor.

12. – 16. Lebenswoche

Jetzt wird’s für euch wahrscheinlich zum ersten Mal so richtig bunt. Dein kleiner Welpe lernt dich, sich und die Welt kennen und hat so richtig Bock aufs Leben. 

Zwischen der 12. und 16. Lebenswoche befinden sie sich in der ersten pubertären Phase und stellen dich ordentlich auf die Probe! Beißen, bellen, wild durch die Gegend rennen, hochspringen und andere spaßige Dinge werden mit voller Power ausprobiert!

4 – 12 Monate

Es geht spannend weiter. Dein Hund befindet sich im Zahnwechsel und wird mit 6 – 12 Monaten (je nach Rasse) geschlechtsreif. Kraft, Ausdauer und motorische Fähigkeiten werden geschult und dein junger Hund hat viel Energie loszuwerden. 

Es ist wichtig, dass du deinen Welpen altersgemäß beschäftigst, ihn forderst, aber nicht unter- oder überforderst.

Lese-Tipp: Informiere dich auch über Ab wann dürfen Welpen raus? Ein Hunde-Profi klärt auf!


Was hilft, damit mein Welpe ruhiger wird?

Was hilft, damit mein Welpe ruhiger wird?

Welpen müssen Ruhe tatsächlich lernen. Bestenfalls trainierst du das mit deinem kleinen Hund direkt von Anfang an.

Auch oder gerade wenn du ein buntes Familienleben führst, ist es sehr wichtig, dass der kleine Hund ausreichend Ruhepausen bekommt.

Welpen benötigen 18 – 20 Stunden Schlaf am Tag, um alle Erlebnisse gut verarbeiten zu können.

Gut zu wissen:

Wenn du deinem Welpen immer Action bietest, wird er genau diese auch immer wieder von dir einfordern. Ein Hund, der permanent Kommandos ausführen muss, andauernd beim Namen gerufen oder dauerhaft bespaßt wird, kann nur schwer zur Ruhe kommen. 

Logisch? Logisch!

Achte also bitte von Anfang an darauf, dass dein Welpe einen ruhigen Rückzugsort hat, an dem er sich wohl und sicher fühlt. 

Instruiere Familienmitglieder, dass der Babyhund auf seinem Schlafplatz bitte nicht gestört werden soll.

Ähnlich wie bei kleinen Kindern wirst du auch deinen Welpen ab und an zur Ruhe “zwingen” müssen.


Dein Hund wird älter, aber nicht ruhiger? Das kannst du tun

Wenn dein Hund ca. 1,5 bis 2 Jahre alt ist, seid ihr aus dem Gröbsten raus.

Wenn du ihn jetzt mit der Anfangszeit vergleichst, wirst du mit Sicherheit feststellen, dass dein Hund schon viel ruhiger geworden ist.

Natürlich spielt auch das Temperament der jeweiligen Rasse eine Rolle, ob dein Hund sich zu einem gemütlichen Couchpotato oder einem Duracell-Hündchen entwickelt. 

Tipp:

Bevor du dir einen Hund zulegst, solltest du dich sehr genau mit den verschiedenen Eigenschaften der Rasse auseinandersetzen. Wenn du dir einen Magyar Vizsla ins Haus holst, wird dieser, auch wenn er älter wird, ein anderes Temperament besitzen als ein Neufundländer oder Chow Chow.

Wenn dein Hund ständig unter Strom steht, bedeutet das nicht nur für dich, sondern vor allem auch für deinen Hund enormen Stress. Daher ist es wichtig, ihm dabei zu helfen, sein Stresslevel zu minimieren.

Du musst also zuerst herausfinden, was deinen Hund stresst bzw. in welchen Situationen er besonders aufgedreht ist. Genau an diesem Punkt darfst du dann ansetzen – im Zweifelsfall immer gerne mit einem erfahrenen Hundetrainer an deiner Seite.

Auch ältere Hunde können immer noch Ruhe lernen. 

Vielleicht hast du einen Hund aus 2., 3. oder 4. Hand übernommen und sein bisheriges Leben sah völlig anders aus als jetzt. Wichtig ist, dass du ihm ausreichend Eingewöhnungszeit gibst! 

Hunde lieben feste Strukturen und Rituale. Zum Beispiel dieselben Fütterungs- und Gassizeiten jeden Tag. So können sie sich an einen festen Ablauf gewöhnen und wissen, wann Zeit für Action und wann Zeit für Ruhe ist.

Nicht alle Hunde kommen von selbst zur Ruhe. Einige muss man tatsächlich häufiger dazu zwingen, bis sie Gefallen daran gefunden haben. 


Fazit: Werden Welpen irgendwann ruhiger?

Ja, irgendwann werden die meisten Welpen ruhiger. Das hängt stark davon ab, unter welchen Verhältnissen sie aufwachsen und was von ihnen gefordert wird.

Ein Welpe, der ständig bespaßt wird, wird genau diese Action immer wieder einfordern. Es ist also wirklich wichtig, dass du für deinen kleinen Hund feste Ruhezeiten einplanst.

Wenn dein Welpe bereits im jungen Alter lernt, wie schön Ruhe ist, wird er es auch im Erwachsenenalter leichter haben, sich zu entspannen und das ist verdammt wichtig! 

Bis dein Welpe etwa 1,5 – 2 Jahre alt ist, durchlauft ihr viele Höhen und Tiefen, während er heranwächst. Wenn du seine Erziehung gewissenhaft angehst, darfst du dich aber gewiss darauf freuen, dass nach dieser Zeit endlich mehr Ruhe einkehrt.

Bleib geduldig. Bleib locker. Nimm nicht alles zu ernst. Sei aufmerksam. Sei interessiert. Mach dich schlau. Hole dir Hilfe. Habt Spaß. Teilt Liebe und Ruhe miteinander. Seid mutig. Seid fröhlich und bleibt immer ein bisschen wild und frech! 

Dürfen wir dir noch Fragen zum Thema “Wann werden Welpen ruhiger?” beantworten? Dann lass uns gerne einen Kommentar unter diesem Artikel da! Vielen Dank fürs Lesen! Happy Hunde – Happy Days!

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1 Kommentar zu „Wann werden Welpen ruhiger? Ein Profi klärt auf! (Ratgeber)“

  1. Avatar

    Hallo
    Vielen Dank für die interessante Lektion. Wir haben einen fast 2Jahre alten Frobs(Mama ist Frenchie, Papa Retro-Moos) Beide 11kg, er und 3Geschwister doppelt(unser Lejo hat 26kg Knochen und Muskeln). Irgend ein UrururOpa aus …? Saß da als Gen in der Mama (?). Hat alles gelernt, was so ein Vorzeigehund können muss und macht das auch-aber nur zu Hause. Draußen :seine „Landsleute“ und im Wald jede Spur lassen ihn fast alles vergessen. Heute waren wir zum ersten mal nach den Hundeschulstunden(vor 1Jahr) in einem Hundetreff in Berlin-Rummelsburg. Was dort mit Lejo (und damit auch uns) passiert ist: Wahnsinn. Er konnte ohne Leine mit ca 20-30 Kumpels frei toben, spielen, dominieren, unterwürfig sein. Der war so happy und hat 60min so genossen, dass wir einen völlig anderen, gutmütigen, nicht bellenden und sofort auf Rückruf hörenden Hund kennen gelernt haben. Das werden wir 2-3mal die Woche wiederholen. Wir hoffen, dass dann auch die weitere Entwicklung in Richtung Ruhe und Gelassenheit bei ihm ( und uns) voranschreitet

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