Ohne eine Tasse Kaffee kommen die meisten von uns morgens nicht aus den Startlöchern.
Was uns den nötigen Energiekick für den Tag gibt, sollte allerdings nicht im Wassernapf unserer Hunde landen.
Denn Kaffee ist für Hunde ungesund. Was also tun, wenn der Hund Kaffee getrunken hat? Gibt es bereits Grund zur Sorge, wenn der Hund nur einen Schluck Kaffee getrunken hat?
Die wichtigsten Antworten und Tipps erhältst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleIst es gefährlich, wenn mein Hund Kaffee getrunken hat?
Ja, es ist gefährlich, wenn dein Hund Kaffee getrunken hat. Das enthaltene Koffein mit dem Wirkstoff Methylxanthin ist für unsere Fellnasen Gift.
Auch in Schokolade enthaltenes Theobromin zählt zu den Methylxanthinen, Kaffee enthält diesen Stoff in Form von Methyltheobromin.
Übrigens gilt das nicht für Kaffeeholz, das ein beliebtes Kauspielzeug für Hunde ist. Es ist zwar aus der Rinde des Kaffeebaums, aber frei von Koffein.
💡 Unser Tipp
Weitere gefährliche Lebensmittel findest du in unserem Ratgeber Achtung, Lebensgefahr: Diese 10 Lebensmittel sind giftig für deinen Hund.
Wie viel Kaffee ist für Hunde gefährlich?
Bereits 125 Milliliter Arabica-Kaffee können für Hunde lebensgefährlich werden. Denn diese Menge enthält bis zu 120 Milligramm Koffein.
Für Hunde gelten 110 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als tödlich.
Für einen 5 Kilogramm schweren Hund wäre demnach ein knapper halber Liter Kaffee lebensbedrohlich.
Die als gefährlich angegebene Kaffeemenge hängt allerdings von weiteren Faktoren ab. So kann bereits eine deutlich niedrigere Menge Kaffee kritisch sein.
Das gilt zum Beispiel dann, wenn es sich um einen Espresso handelt. Dieser wird mit deutlich weniger Wasser aufgebrüht, wodurch der Koffeingehalt höher ist.
Auch die Kaffeebohne entscheidet über den Koffeingehalt. Robusta-Bohnen enthalten mehr Koffein als Arabica-Bohnen.
Damit sind geringere Mengen dieses Kaffees für Hunde gefährlicher. Zuletzt entscheidet die Brühtemperatur. Je heißer der Kaffee ist, desto mehr Koffein enthält er.
💡 Gut zu wissen
Der Koffeingehalt wird zwar durch Wasser reduziert, nicht aber durch Milch. Hat dein Hund einen starken Kaffee mit Milch getrunken, dann bleibt also das Vergiftungsrisiko gleich hoch.
Welche Symptome sind typisch für eine Koffeinvergiftung beim Hund?
Zu den typischen Symptomen einer Koffeinvergiftung beim Hund gehören Unruhe und Hyperaktivität.
Außerdem können diese Symptome auftreten, wenn ein Hund Kaffee getrunken hat:
- Herzrhythmusstörungen
- Zittern & Krampfanfälle
- Beschleunigte Atmung
- Übelkeit & Erbrechen
Hat dein Hund Kaffee mit Milch getrunken, dann kann Durchfall ein weiteres Symptom sein. Die enthaltene Laktose ist ihm auf den Darm geschlagen.
Wie lange dauert es, bis die Auswirkungen von Kaffee bei Hunden auftreten?
Die ersten Auswirkungen von Kaffee können bei Hunden schon nach 15 bis 30 Minuten auftreten.
Erste Vergiftungssymptome treten dagegen meist erst nach 2 bis 4 Stunden auf. Warum das so ist, erklärt die Tierärztin Dr. Birge Herkt aus Osnabrück.
Sie schreibt: “Da Theobromin nur langsam aus dem Organismus ausgeschieden wird, zeigt sich ein kumulativer Effekt insofern, als der Theobrominspiegel über 2-4 Stunden nach oraler Aufnahme ansteigt.”
Sie bezieht sich mit dieser Aussage auf weitere Getränke, die Koffein enthalten, wie beispielsweise Cola und Energy-Drinks.
Diese Erfrischungsgetränke haben demnach ebenfalls nichts im Wassernapf deines Hundes verloren.
Was tun, wenn mein Hund Kaffee getrunken hat?
Zunächst solltest du Ruhe bewahren. Panik tut deinem Hund nun nicht gut, da er vermutlich selbst gerade unruhig ist.
Dann findest du heraus, wie viel Kaffee dein Hund getrunken hat. Hier spielt es natürlich auch eine Rolle, wie groß und schwer dein Hund ist.
Hast du einen großen Vierbeiner? Dann ist es meist nicht allzu gefährlich, wenn dein Hund nur einen Schluck Kaffee getrunken hat.
Mit einem caninen Leichtgewicht solltest du dagegen besser zum Tierarzt gehen. Denn bei ihm kann schon eine größere Tasse Kaffee gefährlich werden.
Was macht der Tierarzt?
Der Tierarzt wird deinen Hund entgiften. In der Regel wird ihm dann Aktivkohle verabreicht, die das giftige Koffein bindet.
Das ist wichtig, weil der Stoff sonst über Magen und Darm zurück in den Blutkreislauf gelangen kann.
Möglicherweise entscheidet dein Tierarzt, deinen Hund zum Erbrechen zu bringen. Ist das der Fall, dann wird meist eine Injektion gesetzt.
Je nach Symptomschwere kann auch eine Infusion notwendig sein. Hat dein Hund sich ständig erbrochen und Durchfall, dann braucht er zunächst eine Flüssigkeitszufuhr.
Eine Infusion ist auch ein Behandlungsschritt, wenn der Hund unter Kreislaufproblemen leidet.
Hat dein Hund schon mal aus Versehen einen Schluck Kaffee getrunken? Teile deine hilfreichen Tipps gerne in den Kommentaren mit uns.